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Borchardt, Karl; Herrmann, Franz Xaver; Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Mitarb.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Mitarb.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Mitarb.]; Kramer, Theodor [Bearb.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 27 = Münchner Reihe, 7. Band): Die Würzburger Inschriften bis 1525 — Wiesbaden: Dr. Ludwig Reichert Verlag, 1988

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https://doi.org/10.11588/diglit.57398#0153
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in der Linken den Stab, in der Rechten das Herzogsschwert), stehend auf zwei Löwen. Darüber goti-
sches Sprengwerk mit vier Wappenschilden. Vier weitere Wappenschilde am Sockel, die beiden links
und rechts außen jeweils von dem Löwen gehalten. Die eingehauene Schrift beginnt auf der linken
Längsseite im oberen Fünftel innen, setzt sich oben zu beiden Seiten der Mitra, dann rechts auf der
Längsseite außen fort, läuft über den Sockel und endet auf der Längsseite außen; sie umzieht also
schneckenförmig das Mittelfeld. Das Grab des Bischofs befand sich an der Nordseite des achten Pfei-
lers von Westen der Südreihe (Plan Nr. 68). Das Leonhard Remer zugeschriebene Grabmal stand bis
1945 beim achten Pfeiler von Westen in der Südreihe links von dem im 17.Jh. gestifteten Altar der
Enthauptung des hl. Johannes, also auf der Nordseite.
H. 450/240 cm; B. 115 cm; Bu. 5,5 cm. - Gotische Minuskel. Abb. 70
Anno • d(omi)ni • / m° ■ cccc° • lv° • / tercia • / post • palmaru(m) • que • fuit • p(ri)ma •
mensis • aprilis • obiit • reuerendus • in ■ chr(ist)o ■ p(ate)r / • et • // • d(omi)n(u)s •
d(omi)n(u)s • / gotfridus • de limpurg • ep(iscop)us • wirczburgen(sis) • et • orienta-
lis • francie • dux • c(uius) • a(n)i(m)a • r(equiescat) • i(n) • p(ace) • a(men)
Bei // Unterbrechung durch Wappenschild.
Heßdörfer:/en<2 tertia. Kuhn: franconiae. Das kleine 0 von m(illesim)o wurde bei der farbigen Fassung übersehen und ist
kaum zu erkennen.
Wappen (farbig): von links nach rechts oben Schenk von Limpurg (geviert, 1 und 4 Spitzen, 2 und
3 Kolben), Hohenlohe, Grafen von Nassau, Pfalzgrafen von Tübingen (in Rot eine goldene oder
silberne Kirchenfahne), unten Weinsberg, Grafen von Kirchberg, Landgrafen von Leuchtenberg, Gra-
fen von Henneberg (geviert, 1 und 4 Henne, 2 und 3 Adlerschach).
Eltern: Friedrich III. Schenk von Limpurg, ein Sohn Konrads II. (Eltern: Friedrich I. und angeblich
Mechthild von Dürn, deren Wappen aber fehlt) und der Judith von Weinsberg (Eltern: Engelhard
VII. und angeblich Hedwig Schenk von Erbach, deren Wappen aber fehlt), sowie Elisabeth von Ho-
henlohe, eine Tochter Gottfrieds III. (Eltern: Ludwig und Gräfin Elisabeth von Nassau) und der
Gräfin Anna von Henneberg (Eltern: Johann I. und Landgräfin Elisabeth von Leuchtenberg). Burck-
hardt nennt an Stelle der Mechthild von Dürn eine Pfalzgräfin Mechthild von Tübingen (angeblich
1336), obwohl in Wirklichkeit nur Friedrichs I. (gest. 1333) Sohn Albrecht (gest. 1374) mit einer
Pfalzgräfin Elisabeth von Tübingen vermählt war. Albrechts Ehe blieb kinderlos, so daß sein Bruder
Konrad (gest. 1376), der Geistlicher geworden war, mit Dispens in den weltlichen Stand zurück-
kehrte und 1359 Ida von Weinsberg heiratete, um die Familie fortzusetzen. Das Wappen der Schenk
von Erbach fehlt auch in Burckhardts Quelle, wo der entsprechende Schild entweder zunächst leer
war oder bald so stark verblaßte, daß man nachträglich irrtümlich Falkenstein hineinschrieb. Somit
lassen sich an dem Grabdenkmal weder das Wappen mit der Kirchenfahne, das bei den einzelnen
Zweigen der Pfalzgrafen von Tübingen und der Grafen von Montfort verschieden fingiert wird,
noch das der Grafen von Kirchberg in die bisher bekannte Genealogie einpassen. Lebenslauf und
Pfründen: 1403/04 geboren, 1419 Domkanoniker in Würzburg, 1420 Studium in Heidelberg, 1424
Domherr und 1425 Domdekan zu Bamberg; 1442 Pfleger des Hochstifts, 1443 sowohl von Eugen
IV. als auch von Felix V. providiert und 1444 vom Domkapitel gewählt, regierte er als Bischof von
Würzburg bis zu seinem Tode.
Fries, M. ch. f. 248/1 fol. 28or; St AW HV MS f. 857 a fol. 282 V (mit Zeichnung); Reinhart fol. 231 v; Reinhart/Ludewig
813 Anm. 5; Salver 284f. (Zeichnung); Heßdörfer, Dom 35f.; Amrhein, Reihenfolge I 262 Nr. 780; Brand, Domfuhrer
26; Börger, Grabdenkmäler 42 u. Taf. 18 (Foto); KDStW 69 u. Taf.7 (Foto); Bier, Riemenschneider I 79; Pinder, Wesen
und Werden II 395; A. Burckhardt, „Zwei Ahnentafeln der Schenk von Limpurg aus dem XV. Jahrhundert“, Schweizeri-
sches Archiv f. Heraldik (Zürich 1929), 127-30; Kuhn, Dom und Neumünster 36; Wendehorst, Bistum II173-86; Kolb,
Wappen 84-89; Europ. Stammtaf. III Nr. 93; Schulze, Grablege II 29; K. Morlock, Auf den Spuren der Schenken von
Limpurg (Kirchberg a. d. Jagst 1981), 225 (Foto). G. Wunder, Die Schenken von Limpurg und ihr Land (Sigmaringen
1982), 28 mit Anm. 33.

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Franziskanerkreuzgang

1455 Okt. 5

Grabplatte des Heinrich von Weiler. Im Nordflügel der erste Stein von Westen. Roter Sandstein. Im
Mittelfeld als Flachrelief Wappenschild mit Helm, Helmdecke und Helmzier. Inschrift umlaufend,
oben links beginnend, die linke Längsseite zu einem großen Teil freibleibend. Schrift eingehauen.

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