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Borchardt, Karl; Herrmann, Franz Xaver; Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Mitarb.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Mitarb.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Mitarb.]; Kramer, Theodor [Bearb.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 27 = Münchner Reihe, 7. Band): Die Würzburger Inschriften bis 1525 — Wiesbaden: Dr. Ludwig Reichert Verlag, 1988

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https://doi.org/10.11588/diglit.57398#0222
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Otto aus der Linie zu Kere und Steinbach ist ab 1471 belegt und starb als Senior der Familie an Burk-
hardi 1506 (nach Biedermann). Da Burkhardi in Würzburg gewöhnlich am Donnerstag nachDionysii
begangen wurde, kommt als Todestag am ehesten der Dienstag vor Burkhardi in Frage, also der
13. Okt. 1506. Vermählt war Otto 1482 mit Margarethe, der Tochter des Eberhard von Grumbachzu
Rimpar und der Margarethe von Hutten. Ottos Bruder war der Domdekan Martin von der Kere (s. u.
Nr. 416). In den Domkapitelsprotokollen wird zum 10. Jan. 1510 vermerkt (StAW WDkProt 1510-11
fol. 255 r): „ist von wegen hern Merten von der Kers, der gebeten zu vergönnen, das Otten von der
Kere seligen ein leychstein neben seinem grab in der maur auffgericht werd, des der gedacht Otto also
begert hab, ist bewegen das solchs vormals andren als doctor Kiligan vnd Merten von der Ker Techant
seligen abgeschlagen vnd darvmb ist solchs zu disemal auch angeschlagen“ (vgl. Nr. 340t, 416).
Biedermann, BaunachTaf. 234; Brand, Grabdenkmäler 23 Nr. 144 (fälschlich Otto von der Kere, gest. 20. Sept. 1420, s. o.
Nr. 182t); Beyer, Grumbach Stammtaf. I Nr. VII/3 (Eberhard).

411t Domkirche 1506

Glocke, die sog. Hosanna, Elfer- oder Viertelglocke. Ehemals im südlichen Westturm der Domkirche
im unteren Glockenstuhl auf der Nordseite. Bronze. Erhabene Inschrift zwischen Zinnen und Spitzbo-
gen.
H. 135 cm; B. 130 cm. - Gotische Minuskel.
ossana vocor • populos • orare • exhortor •
ave • maria • ait • angelvs • gracia • plena •
anno • domini • m • ccccc • vi ■ restavrata
Zwei Hexameter.
Lk 1.28.
Nach der Würzburger Rats-Chronik (hg. Engel 67 Nr. 203) goß Meister Hans Newgebauer diese
Glocke am 19. Mai 1506; sie wäre damit einige Wochen älter als Nr. 409t.
KDStW 101.

412

(Berlin-Dahlem, Staatl. Museen)

1500-06

Holzfigur des Apostels Matthias. Modell für die Apostelreihe an der Marienkapelle zu Würzburg.
Inschriften an den Gewandsäumen. Reste alter Fassungen. Die Figur stammt aus der Werkstatt von
Tilmann Riemenschneider und wurde 1905 aus der Sammlung Savigny zu Frankfurt/Main durch die
Staatlichen Museen zu Berlin-Dahlem erworben (Inv. Nr. 3027).
H. 104,5 cm; Bu. 1,0-1,2 cm. - Ziermajuskel.
O • ERBARME / O MARIA ■ DVa • MVDER • ALLE / MARIA • GRACIA / ON •
HEILEIGER • SANT ■ MATIAS • PIT G/ O MARIA • HILE ■ VNS • AVS ■ ALLER •
NOT • DENS PIT ■ [!]
a DV eingesetzt, vielleicht Ergänzung.
Anstelle von Trennungspunkten geschnitzte und aufgeleimte Schmucksteine, teils rautenförmig, teils geschliffen und mit
Goldschmiedefassung.
Schriftborten gelten bei Riemenschneider als relativ selten und z. B. am Heiligblutaltar zu Rothenburg
als nicht eigenhändig (Bier, Riemenschneider II 39). Immerhin sind neben einer Afra (s. u. Nr. 507)
eine Katharina (Knapp a. a. O. 37 u. Abb. 57), eine Barbara (Bier, Riemenschneider IV 153) und eine
Muttergottes (ebd. 151) zu nennen. Für seine Unterstützung bei der Beschreibung sei Herrn Dr. Hart-
mut Krohm von der Skulpturengalerie der Staatlichen Museen Berlin-Dahlem herzlich gedankt.
A. G. Weber, Til Riemenschneider (Regensburg 1911), 234 mit Anm. 3; Bier, Riemenschneider II 141 f.; F. Knapp, Rie-
menschneider (Bielefeld - Leipzig 1935), 22 u. Abb. 33 (Foto).

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