In der Weißschen Kartei des Diözesanarchivs ist ein Offizial Magister Nikolaus nicht nachweisbar. Da
die Offiziale des Bischofs stets Domkanoniker waren, handelt es sich um den Offizial eines der zwölf
Archidiakone in der Diözese Würzburg.
Brand, Grabdenkmäler 22 Nr. 138; Schulze, Grablege III 65 Nr. 142 u. 147.
429 St. Burkhard 1510 März 29
Grabplatte der Veronika von Reinstein. Unter der Empore auf der Nordseite in der Mitte. Grüner
Sandstein. Im Mittelfeld Flachrelief der Ganzfigur der Verstorbenen in modischer Tracht, den Rosen-
kranz in den erhobenen Händen. In den vier Ecken je ein Ahnenwappen. Inschrift umlaufend, oben
links beginnend und auf einem Schriftband links des Hauptes endend. Schrift eingehauen. Früher im
Pflaster unter der Empore teilweise verdeckt; freigelegt beim Wiederaufbau nach dem Zweiten Welt-
krieg.
H. 210 cm; B. 90 cm; Bu. 6 cm. - Gotische Minuskel.
An(n)o • d(omi)ni • M° / ccccc0 • x • Auf - de(n) • heylige(n) • Carfreytag • am • xxix-
tag • des • Mercen • u(er) / schied • die • Erber • / fraw ■ Veronica • uo(n) • Reinstei (n)
[geburne • fuchss] • uo(n) • Burgkpreytpach ■ // • der • got • g(nad) • Amen
Ligaturen de, ge, uo. Mader (KDStW) deutete Auf- und Querstrich des A in Auf als x und las 1520.
Wappen: oben links Fuchs von Burgpreppach, rechts Thüngen, unten links Zöllner von Hallburg,
rechts Rüdt.
Veronikas Bruder Wilhelm Fuchs fungierte am 30. Okt. 1505 als Jurant bei der Aufschwörung des
Wittich vom Stein zum Altenstein als Domherr in Würzburg (StAW WDkProt 1504-09 fol. 196 V).
Nicht erwähnt Biedermann, Ottenwald Taf. 4oof. u. Baunach Taf. 54 h; KDStW 162.
430t Neumünster 1510 Juni 8
Gedenkinschrift für Friedrich Schönleben. Ehemals auf einem Epitaph an der Wand. Wohl beim Um-
bau der Stiftskirche im i8.Jh. verschwunden.
Frederico Schönleben Vtriusque Juris Doctori ex Nova Civitate prope fluvium
Aisch orto oriundoque, qui ob singulärem morum integritatem, eximiamque
animi modestiam, constantiamque omnibus char(us)a fuit. Jus, quando adhuc per
valetudinem potuit, tarn Bambergae, quam Herbipoli publice dixit. Fractus tan-
dem diuturna corporis valetudine, morte neque merita, neque matura perijt. Obijt
Anno a Christi Salvatoris nostri Nativitate • M • D • X • viiib diejunij
O magnum Ecclesiae huius decus, si diuti(us) ei vivere contigisset
Si quaeris quis sim, post funera scilicet idem,
qui ante ortum fueram, si tarnen ante fui.
Ante ortum null(us) fueram, post funera nullus.
E nihilo creat(us) ad nihil interij
O Miseros igitur mortales terque quaterque
vitam obitumque hominum nil nihil ecce regunt.
Wiedergabe nach Fabricius fol. 92r; geringe orthographische Abweichungen fol. 203 r und 208rv.
a clar(us) fol. 208 rv.
b xviii fol. 92 r vor Korrektur und fol. 208 rv.
Dem Friedrich Schönleben, Doktor beider Rechte, nach Geburt und Abstammung aus Neustadt bei dem Fluß Aisch, der
wegen der einzigartigen Makellosigkeit seines Lebenswandels, der herausragenden Bescheidenheit seiner Gesinnung und
seiner Standhaftigkeit vor allen anderen berühmt war. Er sprach öffentlich Recht, solange er es wegen seines Gesundheits-
zustandes konnte, zu Bamberg und zu Würzburg. Er starb, von langer Krankheit seines Körpers gebrochen, eines unver-
dienten, vorzeitigen Todes. Er verschied im Jahre 1510 nach der Geburt unseres Heilands, am 8. Tag des Juni. — Welch
große Zierde dieser Kirche, wenn er nur länger für sie gelebt hätte. Wenn du fragst, wer ich nach dem Tode bin, derselbe
198
die Offiziale des Bischofs stets Domkanoniker waren, handelt es sich um den Offizial eines der zwölf
Archidiakone in der Diözese Würzburg.
Brand, Grabdenkmäler 22 Nr. 138; Schulze, Grablege III 65 Nr. 142 u. 147.
429 St. Burkhard 1510 März 29
Grabplatte der Veronika von Reinstein. Unter der Empore auf der Nordseite in der Mitte. Grüner
Sandstein. Im Mittelfeld Flachrelief der Ganzfigur der Verstorbenen in modischer Tracht, den Rosen-
kranz in den erhobenen Händen. In den vier Ecken je ein Ahnenwappen. Inschrift umlaufend, oben
links beginnend und auf einem Schriftband links des Hauptes endend. Schrift eingehauen. Früher im
Pflaster unter der Empore teilweise verdeckt; freigelegt beim Wiederaufbau nach dem Zweiten Welt-
krieg.
H. 210 cm; B. 90 cm; Bu. 6 cm. - Gotische Minuskel.
An(n)o • d(omi)ni • M° / ccccc0 • x • Auf - de(n) • heylige(n) • Carfreytag • am • xxix-
tag • des • Mercen • u(er) / schied • die • Erber • / fraw ■ Veronica • uo(n) • Reinstei (n)
[geburne • fuchss] • uo(n) • Burgkpreytpach ■ // • der • got • g(nad) • Amen
Ligaturen de, ge, uo. Mader (KDStW) deutete Auf- und Querstrich des A in Auf als x und las 1520.
Wappen: oben links Fuchs von Burgpreppach, rechts Thüngen, unten links Zöllner von Hallburg,
rechts Rüdt.
Veronikas Bruder Wilhelm Fuchs fungierte am 30. Okt. 1505 als Jurant bei der Aufschwörung des
Wittich vom Stein zum Altenstein als Domherr in Würzburg (StAW WDkProt 1504-09 fol. 196 V).
Nicht erwähnt Biedermann, Ottenwald Taf. 4oof. u. Baunach Taf. 54 h; KDStW 162.
430t Neumünster 1510 Juni 8
Gedenkinschrift für Friedrich Schönleben. Ehemals auf einem Epitaph an der Wand. Wohl beim Um-
bau der Stiftskirche im i8.Jh. verschwunden.
Frederico Schönleben Vtriusque Juris Doctori ex Nova Civitate prope fluvium
Aisch orto oriundoque, qui ob singulärem morum integritatem, eximiamque
animi modestiam, constantiamque omnibus char(us)a fuit. Jus, quando adhuc per
valetudinem potuit, tarn Bambergae, quam Herbipoli publice dixit. Fractus tan-
dem diuturna corporis valetudine, morte neque merita, neque matura perijt. Obijt
Anno a Christi Salvatoris nostri Nativitate • M • D • X • viiib diejunij
O magnum Ecclesiae huius decus, si diuti(us) ei vivere contigisset
Si quaeris quis sim, post funera scilicet idem,
qui ante ortum fueram, si tarnen ante fui.
Ante ortum null(us) fueram, post funera nullus.
E nihilo creat(us) ad nihil interij
O Miseros igitur mortales terque quaterque
vitam obitumque hominum nil nihil ecce regunt.
Wiedergabe nach Fabricius fol. 92r; geringe orthographische Abweichungen fol. 203 r und 208rv.
a clar(us) fol. 208 rv.
b xviii fol. 92 r vor Korrektur und fol. 208 rv.
Dem Friedrich Schönleben, Doktor beider Rechte, nach Geburt und Abstammung aus Neustadt bei dem Fluß Aisch, der
wegen der einzigartigen Makellosigkeit seines Lebenswandels, der herausragenden Bescheidenheit seiner Gesinnung und
seiner Standhaftigkeit vor allen anderen berühmt war. Er sprach öffentlich Recht, solange er es wegen seines Gesundheits-
zustandes konnte, zu Bamberg und zu Würzburg. Er starb, von langer Krankheit seines Körpers gebrochen, eines unver-
dienten, vorzeitigen Todes. Er verschied im Jahre 1510 nach der Geburt unseres Heilands, am 8. Tag des Juni. — Welch
große Zierde dieser Kirche, wenn er nur länger für sie gelebt hätte. Wenn du fragst, wer ich nach dem Tode bin, derselbe
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