443 Domsepultur 1512 Jan. 8
Grabplatte des Johann Schott mit Gedenkinschrift für Heinrich Schott (gest. 1472), beide Domkanoni-
ker und Archidiakone. Im Südflügel des Domkreuzgangs an der Außenwand der erste Stein von We-
sten (Plan Nr. 71). Roter Sandstein. Im Mittelfeld unter gotischem Sprengwerk als Flachrelief zwei
Ganzfiguren von Priestern (jeweils mit Kelch). Wappenschild zu Füßen der Figur rechts hinten. In den
Ecken vier Ahnenwappen. Inschrift umlaufend, oben links beginnend. Schrift eingehauen. Ehemals
Sepultur 1/6, dort anläßlich der Beisetzung des Domkanonikers Philipp Ludwig Faust Freiherr von
Stromberg (gest. 1704 Aug. 3) umgedreht, so daß dessen Grabinschrift auf die Rückseite zu stehen
kam, die heute nicht zu sehen ist, dann an der Westwand der Domsepultur der neunte Stein von Süden,
seit dem Wiederaufbau nach 1945 am heutigen Standort. Der Stein stammt vermutlich aus der Werk-
statt des Tilmann Riemenschneider.
H. 220 cm; B. 100 cm; Bu. 5 cm. - Gotische Minuskel.
Anno d(omi)ni m° cccc Ixxij tertia / octobris obyt Vener[a]bilis d(omi)n(u)s hen-
ricus postea vero Anno m ccccc xij / octava ■ Janvary • obyt • venerabilis / d(omi)-
n(u)s ■ Johan(n)es ■ ambo ■ ex • nobili • familia • Sc[h]odt • Canonici • et • Arch(idia-
coni) • herb(ipole)n(ses) ■ R(equiescant) • in • pace • a(men)
Über m punktförmiger Einschlag. Der obere Teil von tertia ist weggebrochen. Fabricius fol. io6v ohne Anno nach vero.
Wappen: im Mittelfeld und oben links Schott von Schottenstein, oben rechts Schweinshaupten (Gut-
tenberg nach Fabricius), unten links eine geteilte Spitze (Greusing nach Fabricius) (nicht Guttenberg
wie nach StAW WDkProt 1504-09 fol. 259V), rechts Künsberg.
Heinrich war wahrscheinlich ein Neffe des Domherrn Erhard Schott (s. o. Nr. 228 f). Heinrich selbst
studierte im Wintersemester 1440 zu Erfurt, erhielt 1454 ein Domkanonikat zu Bamberg, das er 1462
resignierte, wurde zu einem noch nicht näher bekannten Zeitpunkt Domherr zu Würzburg und Archi-
diakon. Er starb am 6. (so nach dem Liber sepulture) oder 3. (so Gropp) Okt. 1472. Johanns Ahnen
sind bisher nicht bekannt. Er selbst wurde 1466 Domizellar, später Archidiakon und von 1497 bis zu
seinem Tode Generalvikar des Bischofs Lorenz von Bibra.
Fabricius, Cathedr., M. ch. q. 73 fol. 981, io6v; fehlt Biedermann, Baunach Taf. 154-63; Salver 293, 302, 621E; Am-
rhein, Reihenfolge I 275 Nr. 834; II 150 Nr. 1217, 25of. Nr. 1484; Brand, Grabdenkmäler 10 Nr. 29; KDStW 124 mit
Fig. 93 (Foto); Kist, Bamberger Domkapitel 277 Nr. 205.
444 t St. Afra 1512 Aug. 16
Grabinschrift der Äbtissin Christine Marschalk von Ebneth. Wohl beim Abbruch des Klosters 1656
verschollen.
I) Deutsch (nach Fabricius, M. ch. f. 260)
Anno 1512 vff Montag nach Assumptionis Mariae Starb die Erbar Frau Christina
Marschalkin von Ebneth, Ebbtißin, d(er) gott genadt
II) Lateinisch (nach Fabricius, M. ch. q. 85)
Anno MDXII die Lunae post Assumptionis Mariae3 obiit honorabilis Domina
Christina Marschalckin ab Ebnet Abbatissa cui Deus propitiet.
a XV. Kal(endas) Sept(embris) anni 1516 (= 18. Aug. 1516, Mittwoch nach Mariä Himmelfahrt) nach Ussermann.
Wappen (nach Fabricius): oben links Marschalk, rechts Morstein, unten links Guttenberg, rechts Ro-
tenhan.
Wie bei Nr. 3O9f dürfte das Original deutsch gewesen sein. Das Todesdatum steht nicht fest, doch
erscheint fraglich, ob Ussermann neben Fabricius andere Quellen benutzte; daher muß man wohl
einen Abschreibefehler bei Ussermann annehmen.
Fabricius, Bened., M. ch. f. 260 fol. 538r; M. ch. q. 85 fol. 114t, n6r; Ussermann, Episcopatus 333.
205
Grabplatte des Johann Schott mit Gedenkinschrift für Heinrich Schott (gest. 1472), beide Domkanoni-
ker und Archidiakone. Im Südflügel des Domkreuzgangs an der Außenwand der erste Stein von We-
sten (Plan Nr. 71). Roter Sandstein. Im Mittelfeld unter gotischem Sprengwerk als Flachrelief zwei
Ganzfiguren von Priestern (jeweils mit Kelch). Wappenschild zu Füßen der Figur rechts hinten. In den
Ecken vier Ahnenwappen. Inschrift umlaufend, oben links beginnend. Schrift eingehauen. Ehemals
Sepultur 1/6, dort anläßlich der Beisetzung des Domkanonikers Philipp Ludwig Faust Freiherr von
Stromberg (gest. 1704 Aug. 3) umgedreht, so daß dessen Grabinschrift auf die Rückseite zu stehen
kam, die heute nicht zu sehen ist, dann an der Westwand der Domsepultur der neunte Stein von Süden,
seit dem Wiederaufbau nach 1945 am heutigen Standort. Der Stein stammt vermutlich aus der Werk-
statt des Tilmann Riemenschneider.
H. 220 cm; B. 100 cm; Bu. 5 cm. - Gotische Minuskel.
Anno d(omi)ni m° cccc Ixxij tertia / octobris obyt Vener[a]bilis d(omi)n(u)s hen-
ricus postea vero Anno m ccccc xij / octava ■ Janvary • obyt • venerabilis / d(omi)-
n(u)s ■ Johan(n)es ■ ambo ■ ex • nobili • familia • Sc[h]odt • Canonici • et • Arch(idia-
coni) • herb(ipole)n(ses) ■ R(equiescant) • in • pace • a(men)
Über m punktförmiger Einschlag. Der obere Teil von tertia ist weggebrochen. Fabricius fol. io6v ohne Anno nach vero.
Wappen: im Mittelfeld und oben links Schott von Schottenstein, oben rechts Schweinshaupten (Gut-
tenberg nach Fabricius), unten links eine geteilte Spitze (Greusing nach Fabricius) (nicht Guttenberg
wie nach StAW WDkProt 1504-09 fol. 259V), rechts Künsberg.
Heinrich war wahrscheinlich ein Neffe des Domherrn Erhard Schott (s. o. Nr. 228 f). Heinrich selbst
studierte im Wintersemester 1440 zu Erfurt, erhielt 1454 ein Domkanonikat zu Bamberg, das er 1462
resignierte, wurde zu einem noch nicht näher bekannten Zeitpunkt Domherr zu Würzburg und Archi-
diakon. Er starb am 6. (so nach dem Liber sepulture) oder 3. (so Gropp) Okt. 1472. Johanns Ahnen
sind bisher nicht bekannt. Er selbst wurde 1466 Domizellar, später Archidiakon und von 1497 bis zu
seinem Tode Generalvikar des Bischofs Lorenz von Bibra.
Fabricius, Cathedr., M. ch. q. 73 fol. 981, io6v; fehlt Biedermann, Baunach Taf. 154-63; Salver 293, 302, 621E; Am-
rhein, Reihenfolge I 275 Nr. 834; II 150 Nr. 1217, 25of. Nr. 1484; Brand, Grabdenkmäler 10 Nr. 29; KDStW 124 mit
Fig. 93 (Foto); Kist, Bamberger Domkapitel 277 Nr. 205.
444 t St. Afra 1512 Aug. 16
Grabinschrift der Äbtissin Christine Marschalk von Ebneth. Wohl beim Abbruch des Klosters 1656
verschollen.
I) Deutsch (nach Fabricius, M. ch. f. 260)
Anno 1512 vff Montag nach Assumptionis Mariae Starb die Erbar Frau Christina
Marschalkin von Ebneth, Ebbtißin, d(er) gott genadt
II) Lateinisch (nach Fabricius, M. ch. q. 85)
Anno MDXII die Lunae post Assumptionis Mariae3 obiit honorabilis Domina
Christina Marschalckin ab Ebnet Abbatissa cui Deus propitiet.
a XV. Kal(endas) Sept(embris) anni 1516 (= 18. Aug. 1516, Mittwoch nach Mariä Himmelfahrt) nach Ussermann.
Wappen (nach Fabricius): oben links Marschalk, rechts Morstein, unten links Guttenberg, rechts Ro-
tenhan.
Wie bei Nr. 3O9f dürfte das Original deutsch gewesen sein. Das Todesdatum steht nicht fest, doch
erscheint fraglich, ob Ussermann neben Fabricius andere Quellen benutzte; daher muß man wohl
einen Abschreibefehler bei Ussermann annehmen.
Fabricius, Bened., M. ch. f. 260 fol. 538r; M. ch. q. 85 fol. 114t, n6r; Ussermann, Episcopatus 333.
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