Metadaten

Borchardt, Karl; Herrmann, Franz Xaver; Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Mitarb.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Mitarb.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Mitarb.]; Kramer, Theodor [Bearb.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 27 = Münchner Reihe, 7. Band): Die Würzburger Inschriften bis 1525 — Wiesbaden: Dr. Ludwig Reichert Verlag, 1988

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.57398#0238
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext

445 t Dominikanerkirche 1512 Okt. 31


Grabplatte des Würzburger Weihbischofs Kaspar. Ehemals in der Dominikanerkirche vor dem Elisa-
bethaltar. Wahrscheinlich während der Barockisierung 1741/43 verschollen.
Anno M D XII pridie Kalendas Novembris obiit Reverendissimus Pater Dominus
Casparus Episcopus Ascalonensis et Bethleemitanus sacrosanctae Theologiae Pro-
fessor ordinis Praedicatorum Reverendissimi nostri Episcopi Herbipolensis Ducis
Franciae Vicarius Generalis [cuius anima requiescat in pace]
Wiedergabe nach Gropp.
Kaspar Grünwald, geboren zu Freiburg im Breisgau, Angehöriger des Dominikanerordens, Professor
der Theologie an der Universität Freiburg im Breisgau, wurde 1498 in Rom zum Titularbischof von
Askalon und Bethlehem geweiht. Von 1498 bis zu seinem Tode 1512 war er Weihbischof zu Würzburg.
Gropp, Coll. nov. I 176; Reininger, Weihbischöfe 96-99; G. Bossert, „Zur Geschichte der Würzburger Weibischöfe“,
AHVU 34 (1891), 21; W. Engel, „Würzburger in spätmittelalterlichen Bruderschaften der Stadt Rom“, Mainfrk. Jb. 2
(1950), 150.


446t Domsepultur 1512 Dez. 9


Grabplatte des Domkanonikers Maternus von Herbstadt. Ehemals Sepultur III/ 22. Im Mittelfeld un-
ter gotischem Sprengwerk in Flachrelief die Ganzfigur des Verstorbenen als Priester (mit Kelch). In
den Ecken vier Ahnenwappen. Inschrift umlaufend. Der Stein war bereits im i8.Jh. sehr stark beschä-
digt und ist seither verschollen.
Gotische Minuskel.
[ / / / ...]tadt • canonicvs • herbipol(e)n(sis) ■ c(vivs) ■
a(n)i(m)a • req(vi)escat • i(n) • pa(ce) • a(me)n
Wiedergabe nach Salver. Ergänzung nach Fabricius: Anno ä Nativitate D(omi)ni 1513 ■ die ■ 9 • (Decem)br(is) ■ Ob(iit) ■
Venerab(ilis) ■ D(omi)n(us) ( ) de Herbilstatt •
Wappen: oben links Herbstadt, rechts Steinau genannt Steinruck, unten links Schilling (bei Fabricius
unkenntlich), rechts Fuchs.
Eltern (nach Salver): Bartholomäus, ein Sohn des Georg von Herbstadt und der Barbara von Königs-
feld, sowie Barbara, eine Tochter des Konrad von Steinau genannt Steinruck und der Jutta von Bibra,
einer Schwester des Dr. Kilian von Bibra. Nach den Ahnenproben in den Domkapitelsprotokollen ist
diese Genealogie falsch (Schilling statt Königsfeld, Verwechslung Bibra und Fuchs: StAW WDkProl
1504-09 fol. 271 v; 1510-11 fol. 292rv). Maternus selbst wurde 1494 Domizellar zu Würzburg, rückte
1508 zum Domkapitular auf und starb am 9. Dez. 1512 (so nach Amrhein; Salver fälschlich 19. Dez.;
Fabricius fälschlich 1513).
Fabricius, Cathedr., M. ch. q. 73 fol. loir; Salver 331 (mit Zeichnung); Amrhein, Reihenfolge II 21 Nr. 864.


447 J Augustinerkloster 1512


Behältnis in Herzform aus Schmiedeeisen; die Umrandung in der Art von Eichenblättern endet oben
mit einer glockenförmigen Blume. Nach dem Öffnen des mit Scharnier und Riegel befestigten Deckels
war auf dem weiß grundierten Inneren des Herzens ein Spruchband zu sehen, das in dunkler Farbe
aufgemalt wurde. Der Fund stammte aus dem Schutt der Grabung des Jahres 1900 im Bereich des
früheren Augustinerklosters, gehörte aber aufgrund der Inschrift sicher zum Grab des Arnold von
Usingen, zu dessen Gebeinen er wieder gelegt wurde. Außen auf dem Deckel stand ein M in unzialer
Form mit Verzierungen.
H. 27 cm; B. 20 cm; Bu. etwa 1 bis 1,2 cm. - Gotische Minuskel.
R(everendus) • P(ater) • B(artholomeus) de Usinge S(ancti) Augustin(i) • Erfurt
1 • 5 ■ 1 ■ 2
Der linke Teil des Spruchbandes vor einer Windung ist auf dem Bild der Fundveröffentlichung schwer
erkennbar und von Baier nicht erwähnt. Es scheinen fünf Zeichen vorhanden zu sein: Von links als

206
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften