Hane meruit statuam, Germanae gloria terrae /
Abbas Trithemius, quem tegit ista domus.
Hoc epitaphium Joh(annis) Trithemii cum hac tabula ex ecclesia s(ancti) Jacobi
Scotorum in hunc locum translatum et renovatum est anno MDCCCXXV mense
Augusto
Johann wurde am i. Febr. 1462 in Trittenheim an der Mosel geboren. Nach dem Geburtsort nannte er
sich Trithemius; sein Familienname ist unbekannt. Nach Schulbesuch in Trier und kurzem Universi-
tätsstudium in Heidelberg wurde er 1482 Mönch und 1483 Abt des der Bursfelder Kongregation ange-
schlossenen Benediktinerklosters Sponheim. Durch humanistische Gelehrsamkeit erlangte er bald
großen Ruf. 1505 von widerspenstigen Mönchen aus Sponheim vertrieben, kam er 1506 nach Resigna-
tion der Sponheimer Abtswürde als Abt des Schottenklosters St. Jakob nach Würzburg. Auf sein Be-
treiben hin wurde das Schottenkloster 1513/14 der Bursfelder Kongregation inkorporiert. Am
13. Dez. 1516 starb Trithemius, seinem Kloster u. a. seine wertvolle Bibliothek hinterlassend.
Fabricius, Bened., M. ch. f. 260 fol. 108 v; Gropp, Coll. nov. I 239, 516ff.; Scharold, Beyträge 44b (Zeichnung); Wie-
land, Schottenkloster 39b; Th. Henner, „Der Grabstein des Schottenabtes Johann Trithemius in Neumünster zu Würz-
burg“, Altbränk. Bilder 2 (1896), 3 b; Th. Henner, „Das Grabmal des Johannes Trithemius, ein Werk Tilmann Rie-
menschneiders“, AHVU 46 (1904), 225-34; Bruhns, Grabplastik 42ff.; KDStW 318b. Fig. 258 (Foto); F. W.E. Roth,
„Studien zum Johann Trithemius-Jubeljahr (1516) 1916“, Stud. u. Mitteil. z. Gesch. d. Benediktiner-Ordens 37 (1916),
264 (Foto); LThK Bd. 10, 1. Aufl. (Freiburg i. Br. 1938), Sp. 297; Festschrift 500-Jahrfeier Johannes Trithemius (Tritten-
heim 1962), 3 (Foto); Kuhn, Dom und Neumünster 108; K. Arnold, Johannes Trithemius (1462-1516), QFW Bd.23
(Würzburg 1971), 223, 276-81 (Foto eines Ausschnitts nach S.276); K. Arnold, „Johannes Trithemius“, Fränk. Le-
bensbilder Bd. 5 (Würzburg 1973), 45-63; M. Dilworth, The Scots in Franconia (Edinburgh-London 1974), Frontispiz
(Foto eines Ausschnitts); Schnell, Neumünster/Würzburg 7, 13 (Foto); Bier, Riemenschneider IV 89-96 u. Tab 187b
(Foto); B.Buczynski u. A.Kratz, „Untersuchungen an Steinbildwerken Tilman Riemenschneiders“, Tilman Riemen-
schneider - Frühe Werke (Berlin 1981), 360F. (mit Foto); N. L. Brann, The Abbot Trithemius (1462-1516): The Renais-
sance obMonastic Humanism (Leiden 1981).
464 t
Marienkapelle
1516
Grabinschrift des Wolf von Giech. Ehemals in der Marienkapelle. Seit unbekanntem Zeitpunkt ver-
schollen.
A(nn)o 1516 • am Mitwoch nach [....] abend Starb der Erbar vnd Vest Wolffvona
Gich zu Büchen, dem g(ott) g(nad).
a Büchen gestrichen.
Buch am Forst.
Fabricius, Vat. lat. 11136 fol. 583t.
465
Domkreuzgang
UWjuli 11
Grabplatte des Domkanonikers Balthasar von Grumbach. Im Südflügel an der Außenwand der vierte
Stein östlich vom Eingang ins Burkhardushaus (Plan Nr. 83). Grüner Sandstein. Im Mittelfeld die
Ganzfigur des Verstorbenen in Chorkleidung (Almucia, Birett und Buch) als Flachrelief. In den vier
Ecken des Mittelfeldes je ein Wappen. Die Inschrift beginnt auf der rechten Längsseite; die obere
Schmalseite ist nicht beschrieben. Schrift eingehauen. Früher Sepultur IV/8.
H. 197 cm; B. 90 cm; Bu. 4 cm. - Gotische Minuskel.
Anno • d(omi)ni • M • Vc ■ xvii • die • xi • ivflii •] Obiit • h(onorabilis) • [P(ater)] •
D(omi)[n(v)s] • Balthasar • de • Grv(m)bach • de Rimpfar •] / prepositvs • S(ancti) •
Bvrckaf(rdi) • et • / maioris • herbipolensis • ac • maguntine ecclesiarunT can]o-
(nievs) • c(vivs) • a(n)i(m)a • req(viescat) • Jn • pace • Am(en) •
Ergänzungen nach Salver.
a An dieser Stelle war der Stein bereits zu Salvers Zeit so beschädigt, daß dieser nur noch lesen konnte: ac • ma-
[ ..........] cano ( nicus ).
Wappen: oben links Grumbach, rechts Wolfstein; unten links Hutten, rechts Schaumberg.
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Abbas Trithemius, quem tegit ista domus.
Hoc epitaphium Joh(annis) Trithemii cum hac tabula ex ecclesia s(ancti) Jacobi
Scotorum in hunc locum translatum et renovatum est anno MDCCCXXV mense
Augusto
Johann wurde am i. Febr. 1462 in Trittenheim an der Mosel geboren. Nach dem Geburtsort nannte er
sich Trithemius; sein Familienname ist unbekannt. Nach Schulbesuch in Trier und kurzem Universi-
tätsstudium in Heidelberg wurde er 1482 Mönch und 1483 Abt des der Bursfelder Kongregation ange-
schlossenen Benediktinerklosters Sponheim. Durch humanistische Gelehrsamkeit erlangte er bald
großen Ruf. 1505 von widerspenstigen Mönchen aus Sponheim vertrieben, kam er 1506 nach Resigna-
tion der Sponheimer Abtswürde als Abt des Schottenklosters St. Jakob nach Würzburg. Auf sein Be-
treiben hin wurde das Schottenkloster 1513/14 der Bursfelder Kongregation inkorporiert. Am
13. Dez. 1516 starb Trithemius, seinem Kloster u. a. seine wertvolle Bibliothek hinterlassend.
Fabricius, Bened., M. ch. f. 260 fol. 108 v; Gropp, Coll. nov. I 239, 516ff.; Scharold, Beyträge 44b (Zeichnung); Wie-
land, Schottenkloster 39b; Th. Henner, „Der Grabstein des Schottenabtes Johann Trithemius in Neumünster zu Würz-
burg“, Altbränk. Bilder 2 (1896), 3 b; Th. Henner, „Das Grabmal des Johannes Trithemius, ein Werk Tilmann Rie-
menschneiders“, AHVU 46 (1904), 225-34; Bruhns, Grabplastik 42ff.; KDStW 318b. Fig. 258 (Foto); F. W.E. Roth,
„Studien zum Johann Trithemius-Jubeljahr (1516) 1916“, Stud. u. Mitteil. z. Gesch. d. Benediktiner-Ordens 37 (1916),
264 (Foto); LThK Bd. 10, 1. Aufl. (Freiburg i. Br. 1938), Sp. 297; Festschrift 500-Jahrfeier Johannes Trithemius (Tritten-
heim 1962), 3 (Foto); Kuhn, Dom und Neumünster 108; K. Arnold, Johannes Trithemius (1462-1516), QFW Bd.23
(Würzburg 1971), 223, 276-81 (Foto eines Ausschnitts nach S.276); K. Arnold, „Johannes Trithemius“, Fränk. Le-
bensbilder Bd. 5 (Würzburg 1973), 45-63; M. Dilworth, The Scots in Franconia (Edinburgh-London 1974), Frontispiz
(Foto eines Ausschnitts); Schnell, Neumünster/Würzburg 7, 13 (Foto); Bier, Riemenschneider IV 89-96 u. Tab 187b
(Foto); B.Buczynski u. A.Kratz, „Untersuchungen an Steinbildwerken Tilman Riemenschneiders“, Tilman Riemen-
schneider - Frühe Werke (Berlin 1981), 360F. (mit Foto); N. L. Brann, The Abbot Trithemius (1462-1516): The Renais-
sance obMonastic Humanism (Leiden 1981).
464 t
Marienkapelle
1516
Grabinschrift des Wolf von Giech. Ehemals in der Marienkapelle. Seit unbekanntem Zeitpunkt ver-
schollen.
A(nn)o 1516 • am Mitwoch nach [....] abend Starb der Erbar vnd Vest Wolffvona
Gich zu Büchen, dem g(ott) g(nad).
a Büchen gestrichen.
Buch am Forst.
Fabricius, Vat. lat. 11136 fol. 583t.
465
Domkreuzgang
UWjuli 11
Grabplatte des Domkanonikers Balthasar von Grumbach. Im Südflügel an der Außenwand der vierte
Stein östlich vom Eingang ins Burkhardushaus (Plan Nr. 83). Grüner Sandstein. Im Mittelfeld die
Ganzfigur des Verstorbenen in Chorkleidung (Almucia, Birett und Buch) als Flachrelief. In den vier
Ecken des Mittelfeldes je ein Wappen. Die Inschrift beginnt auf der rechten Längsseite; die obere
Schmalseite ist nicht beschrieben. Schrift eingehauen. Früher Sepultur IV/8.
H. 197 cm; B. 90 cm; Bu. 4 cm. - Gotische Minuskel.
Anno • d(omi)ni • M • Vc ■ xvii • die • xi • ivflii •] Obiit • h(onorabilis) • [P(ater)] •
D(omi)[n(v)s] • Balthasar • de • Grv(m)bach • de Rimpfar •] / prepositvs • S(ancti) •
Bvrckaf(rdi) • et • / maioris • herbipolensis • ac • maguntine ecclesiarunT can]o-
(nievs) • c(vivs) • a(n)i(m)a • req(viescat) • Jn • pace • Am(en) •
Ergänzungen nach Salver.
a An dieser Stelle war der Stein bereits zu Salvers Zeit so beschädigt, daß dieser nur noch lesen konnte: ac • ma-
[ ..........] cano ( nicus ).
Wappen: oben links Grumbach, rechts Wolfstein; unten links Hutten, rechts Schaumberg.
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