504 t
Augustinerkloster
Anfang lö.Jh.
Ofenfries, gefunden bei den Ausgrabungen im Jahre 1900 im Bereich des ehemaligen Augustinerklo-
sters. Unter den Resten von Öfen aller Jahrhunderte erschienen als die ältesten die eines aus getrockne-
tem Lehm hergestellten Ofens. Neben Figuren von Hirschen, Pferden und Bäumen waren von einem
Fries noch Buchstaben in Hochrelief gut erhalten. Wahrscheinlich nicht mehr vorhanden.
pesce potestas
Vielleicht der Schluß eines Hexameters, der auf die Funktion des Ofens anspielte, etwa in dem Sinn
(Vorschlag nach Baier): Frigoris atque hiemis tu vim compesce potestas (Die Macht der Kälte und des
Winters bändige deine Gewalt).
Baier, Ausgrabungen 20 f.
505
Domkreuzgang
Anfang 16.Jh.
Grabplatte für den Domvikar Franz. Im Südflügel auf dem Fußboden vor dem heutigen Eingang ins
Burkhardushaus (Plan Nr. 92). Roter Sandstein. Inschrift im Mittelfeld auf einer Tafel in neun Zeilen.
Stark abgetreten, so daß nur Teile der Inschrift und ein Kelch noch erkennbar sind.
H. 160 cm; B. 75 cm; Bu. 4 cm. - Gotische Minuskel.
An[no] d(omi)ni [m] • ccccc • / [ ] juny / Obyt • h[ ] d(omi)n(u)s /
franciscvs [ ] / vicaf ] d(omi)nical(is) • hui(us) / maioris eccl(es)ie
herb(ipolensis) / Cui(us) • a(n)i(m)a • [req]uiescat / in sancta • pace • / • Amen •
Auffällig das e, das fast einem unzialen E entspricht.
Franz starb sicher nach dem Jahre 1500 und im Monat Juni.
Schulze, Grablege III 40 Nr. 92, 65 Nr. 139.
506 (Mainfrk. Museum) Anfang 16.Jh.
Madonnenrelief. Heute im Mainfränkischen Museum im Gotischen Zimmer (Raum 11 Inven-
tarnr. 14156). Im eingetieften Mittelfeld Madonna, auf dem linken Arm das Kind, das ihre rechte Hand
ergreift; umgeben von einem Strahlenkranz. Auf dem flachen Rand an den Seiten ein Ziermuster und
unten die eingehauene Inschrift. Früher angeblich am Haus Reibeltgasse Nr. 5; nach dem Zweiten
Weltkrieg ins Mainfränkische Museum verbracht.
H. 90 cm; B. 66 cm; Bu. 6 cm. - Gotische Minuskel.
Salue • Regina • misericordie
Die i-Punkte sind als halbe Kreise aus dem Schaft herausgefuhrt.
Bisher keine Erwähnung in der Literatur.
507
St. Afra (Bayer. Nationalmuseum)
Anfang lö.Jh.
Reliquienbüste. Heute im Bayer. Nationalmuseum zu München (MA 1340). Lindenholz. Farbig ge-
faßte Büste der hl. Afra, unter Gürtelhöhe abschneidend, unter der Brust ein eingesetzter, verglaster
Reliquienbehälter. Inschrift an dem profilierten schwarzen Sockel. Schrift aufgemalt, im 19.Jh. er-
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