liehen Analysen von Vokalismus und Konsonantismus nebst kurzen Beiträgen zur Morphologie und
Syntax, sowie das recht ausführlich gehaltene Glossar245 ermöglichen es durchaus, sich über die
deutschsprachigen Inschriftendenkmäler bis 1547 einen guten Überblick zu verschaffen.246 Durch die
systematische Erfassung der Regensburger Inschriften im Rahmen der DI wird das von H. U. Schmid
gesammelte Material mit Sicherheit um etliches erweitert werden können.247 Bereits der hier vorlie-
gende Band mit den Inschriften von Minoritenkirche und -kloster kann einiges dazu beitragen.248
Die folgende Zusammenstellung soll einen Überblick geben über die ältesten noch vorhandenen
Denkmäler mit (zumindest teilweise) deutschsprachigen Inschriften:
Vor dem Jahr 1400: Kat.-Nr. 73 (I) (Grabplatte 1380); 1400-1450: Kat.-Nrr. 79 (Grabplatte um 1400),
84 (Grabtafel 1419, 1424), 90 (Grabplatte 1439).
Weitere deutschsprachige Originale bis 1500: Kat.-Nrr. 103, 104, 121, 122, 125, 129, 143a, 144, 146;
bis 1600: Kat.-Nrr. 149, 154, 155, 173, 190, 204, 208-210, 212, 213-218.
Die kopiale Überlieferung deutschsprachiger Inschriften — sieht man von unsicheren Fällen ab249 —
nennt dagegen für das 14.Jahrhundert 15 weitere Belege, beginnend mit dem Jahr 1313 (Kat.-
Nr. 24).250 Deutschsprachige Inschriften kommen im Material vor 1400 nur recht selten vor251 und
setzen sich erst bis zur Mitte des 15.Jahrhunderts in breiterem Rahmen durch.252 So zeigt uns das
15.Jahrhundert ein zahlenmäßig in etwa ausgeglichenes Verhältnis zwischen deutschen und lateini-
schen Inschriften.253
Die bei den deutschsprachigen Inschriften in überwältigendem Maße dominierende Schriftform bil-
det die gotische Minuskel: Alle erhaltenen deutschsprachigen Inschriften aus der Minoritenkirche bis
zum Jahr 1502 (Kat.-Nr. 149) sowie aus dem 16. Jahrhundert die Kat.-Nrr. 154 (II), 155, 173 und 204
weisen diese Schrift auf, so daß von einem deutlichen Zusammenhang zwischen volkssprachlichem
Text und Schriftform gesprochen werden kann.254 Daneben stehen kapitale Inschriften (Kat.-Nr. 154
(I), Kat.-Nr. 190) sowie im deutschsprachigen Symbolum apostolicum (Kat.-Nrr. 208-219) eine Mi-
nuskel des 16. Jahrhunderts.
245 Ebd. 91 ff.
246 Der dem Band von H. U. Schmid beigegebene Anhang von Franz Fuchs über die kopiale Überlieferung mittelalterli-
cher Regensburger Inschriften rundet das positive Bild ab. Ähnliche sprachhistorische Auswertungen von Inschrif-
tenmaterial aus anderen Regionen darf man offen als Forschungsdesiderat ansprechen. Dasselbe gilt auch für den aus
den Quellen gearbeiteten Beitrag von F. Fuchs, der die recht reichlich fließende kopiale Inschriftenüberlieferung für
den Regensburger Raum systematisch gesammelt und verzeichnet hat. Diese Arbeit bildet die Grundlage für die wei-
teren Regensburger Inschriftenbände in der Reihe der DI, soweit es die kopiale Überlieferung betrifft.
247 Auf die Notwendigkeit der Einarbeitung der kopialen Überlieferung braucht hier nicht näher eingegangen zu wer-
den; so wird insbesondere die lokale Geschichtsforschung von dem vorgelegten und edierten Material profitieren.
Eine philologische Auswertung des lateinischen Inschriftenmaterials schiene ebenfalls lohnend.
248 Vgl. die Kat.-Nrr. 73 (I), 79, 90, 103, 104, 125, 129, 144, 146.
249 Unsicherheiten in der Überlieferung bestehen bei den Kat.-Nrr. 3 (s. ebd. Anm. a) und 49 (lateinischer Text bei Eck-
her, deutsche Überlieferung bei Zirngibl; vgl. ebd. Anm. b).
250 Es handelt sich um die Kat.-Nrr. 31 (II, III), 32, 44, 51, 60, 62, 66—69, 72, 74, 75, 76 (1395).
251 Selbst die kopiale Überlieferung setzt erst mit der Kat.-Nr. 60 (1362) in nennenswertem Umfang ein. Dem gegenüber
steht eine überwältigende Anzahl lateinischer Inschriften bis zum Jahr 1400: Allein an lateinischen Originalen können
wir bis zu diesem Zeitpunkt auf 15 Kat.-Nrr. verweisen (1 (1272), 10, 16, 17, 29, 39, 50, 54, 56, 57, 64a, 64b, 65, 73
(II. HI), 77)-
252 Siehe hierzu auch Wulf, Typologie 131.
253 Vgl. Wulf, Typologie 133.
254 Vgl. Neumüllers-Klauser, Bau- und Künstlerinschriften 79f.
XXXVIII
Syntax, sowie das recht ausführlich gehaltene Glossar245 ermöglichen es durchaus, sich über die
deutschsprachigen Inschriftendenkmäler bis 1547 einen guten Überblick zu verschaffen.246 Durch die
systematische Erfassung der Regensburger Inschriften im Rahmen der DI wird das von H. U. Schmid
gesammelte Material mit Sicherheit um etliches erweitert werden können.247 Bereits der hier vorlie-
gende Band mit den Inschriften von Minoritenkirche und -kloster kann einiges dazu beitragen.248
Die folgende Zusammenstellung soll einen Überblick geben über die ältesten noch vorhandenen
Denkmäler mit (zumindest teilweise) deutschsprachigen Inschriften:
Vor dem Jahr 1400: Kat.-Nr. 73 (I) (Grabplatte 1380); 1400-1450: Kat.-Nrr. 79 (Grabplatte um 1400),
84 (Grabtafel 1419, 1424), 90 (Grabplatte 1439).
Weitere deutschsprachige Originale bis 1500: Kat.-Nrr. 103, 104, 121, 122, 125, 129, 143a, 144, 146;
bis 1600: Kat.-Nrr. 149, 154, 155, 173, 190, 204, 208-210, 212, 213-218.
Die kopiale Überlieferung deutschsprachiger Inschriften — sieht man von unsicheren Fällen ab249 —
nennt dagegen für das 14.Jahrhundert 15 weitere Belege, beginnend mit dem Jahr 1313 (Kat.-
Nr. 24).250 Deutschsprachige Inschriften kommen im Material vor 1400 nur recht selten vor251 und
setzen sich erst bis zur Mitte des 15.Jahrhunderts in breiterem Rahmen durch.252 So zeigt uns das
15.Jahrhundert ein zahlenmäßig in etwa ausgeglichenes Verhältnis zwischen deutschen und lateini-
schen Inschriften.253
Die bei den deutschsprachigen Inschriften in überwältigendem Maße dominierende Schriftform bil-
det die gotische Minuskel: Alle erhaltenen deutschsprachigen Inschriften aus der Minoritenkirche bis
zum Jahr 1502 (Kat.-Nr. 149) sowie aus dem 16. Jahrhundert die Kat.-Nrr. 154 (II), 155, 173 und 204
weisen diese Schrift auf, so daß von einem deutlichen Zusammenhang zwischen volkssprachlichem
Text und Schriftform gesprochen werden kann.254 Daneben stehen kapitale Inschriften (Kat.-Nr. 154
(I), Kat.-Nr. 190) sowie im deutschsprachigen Symbolum apostolicum (Kat.-Nrr. 208-219) eine Mi-
nuskel des 16. Jahrhunderts.
245 Ebd. 91 ff.
246 Der dem Band von H. U. Schmid beigegebene Anhang von Franz Fuchs über die kopiale Überlieferung mittelalterli-
cher Regensburger Inschriften rundet das positive Bild ab. Ähnliche sprachhistorische Auswertungen von Inschrif-
tenmaterial aus anderen Regionen darf man offen als Forschungsdesiderat ansprechen. Dasselbe gilt auch für den aus
den Quellen gearbeiteten Beitrag von F. Fuchs, der die recht reichlich fließende kopiale Inschriftenüberlieferung für
den Regensburger Raum systematisch gesammelt und verzeichnet hat. Diese Arbeit bildet die Grundlage für die wei-
teren Regensburger Inschriftenbände in der Reihe der DI, soweit es die kopiale Überlieferung betrifft.
247 Auf die Notwendigkeit der Einarbeitung der kopialen Überlieferung braucht hier nicht näher eingegangen zu wer-
den; so wird insbesondere die lokale Geschichtsforschung von dem vorgelegten und edierten Material profitieren.
Eine philologische Auswertung des lateinischen Inschriftenmaterials schiene ebenfalls lohnend.
248 Vgl. die Kat.-Nrr. 73 (I), 79, 90, 103, 104, 125, 129, 144, 146.
249 Unsicherheiten in der Überlieferung bestehen bei den Kat.-Nrr. 3 (s. ebd. Anm. a) und 49 (lateinischer Text bei Eck-
her, deutsche Überlieferung bei Zirngibl; vgl. ebd. Anm. b).
250 Es handelt sich um die Kat.-Nrr. 31 (II, III), 32, 44, 51, 60, 62, 66—69, 72, 74, 75, 76 (1395).
251 Selbst die kopiale Überlieferung setzt erst mit der Kat.-Nr. 60 (1362) in nennenswertem Umfang ein. Dem gegenüber
steht eine überwältigende Anzahl lateinischer Inschriften bis zum Jahr 1400: Allein an lateinischen Originalen können
wir bis zu diesem Zeitpunkt auf 15 Kat.-Nrr. verweisen (1 (1272), 10, 16, 17, 29, 39, 50, 54, 56, 57, 64a, 64b, 65, 73
(II. HI), 77)-
252 Siehe hierzu auch Wulf, Typologie 131.
253 Vgl. Wulf, Typologie 133.
254 Vgl. Neumüllers-Klauser, Bau- und Künstlerinschriften 79f.
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