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Knorr, Walburga; Zipp, Gerhard; Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Contr.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Contr.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Contr.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Contr.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Contr.]; Meier, Beate [Oth.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 40 = Münchener Reihe, 8. Band, Regensburg, 1): Minoritenkirche — Wiesbaden: Dr. Ludwig Reichert Verlag, 1995

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https://doi.org/10.11588/diglit.57399#0123
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139 t Langhaus 1497 (?)

Gedenkinschrift des Georg Preysmg zu Wolnzach, der im Domkreuzgang bestattet ist.0 Die Gedenk-
tafel befand sich zu Füßen des Altares des Hl. Andreas.2'1
Überlieferung Zirngibl:
A(nn)o 1497 o(biit) Venerabilis do(min)us georgius de Preusmg d(omi)n(u)s in
Wollnzach, Canomcus et Gustos Ecclesiae ratisbonensis.
Im Jahre 1497 starb der ehrwürdige Herr Georg von Preysing, Herr in Wolnzach, Domherr und Gustos der Regensburger
Kirche.
Datum: 1497 November 6.
Georg von Preysing wurde am 14. August 1452 Domherr und 1489 Gustos.3' Er ließ das Sakraments-
häuschen im Dom von Wolfgang Roritzer erbauen, dessen unterer Teil das Wappen des Stifters und
das Datum 1493 trägt.Zudem machte er eine Stiftung von fünf ewigen Wochenmessen auf dem
Gregorsaltar im Dom.5'1 Urkundlich erwähnt wird er 1490 und 1491 als Mitsiegler in Paulsdorfer Ver-
kaufs- und Verschreibungsangelegenheiten.Das Todesdatum ist nicht exakt gesichert, mit ihm starb
der Zweig derer zu Wolnzach aus.7)
1) Hund, Stammenbuch I, 300; Walderdorff, Regensburg 168; KDB II 22,1, 184 und Abb. 109; Freytag-Hecht, Dom 86.
2) Zirngibl, Verzeichnis 331.
3) Bernclau, Episcopatus 336; Jänner, Bischöfe III, 535 und 613.
4) KDB II 22,1, 106; Paricius, Merkwürdigkeiten 44; Walderdorff, Regensburg 148; Schuegraf, Dom II, 27E; Ries, Ge-
neralschematismus; Primbs, Jahr- und Totenbuch 339; zum Wappen s. Kat.-Nr. 206.
5) Schuegraf, Dom II, 35 f.; Primbs, Jahr- und Totenbuch 339: Stiftung 1498 zum Gregorsaltar.
6) Primbs, Paulsdorfer 88, Paulsdorfer Regesten, Nr. 296; ebenfalls als Mitsiegler in einer Verschreibung der Juden bei
Gemeiner, Chronik III, 641.
7) KDB II 22,1, 184: f Leonharditag 1497; Bernclau, Episcopatus 336: „6. Nov. 1497 vel 98“; abweichend Geiß, Beamte
I, 145, der Georg von Preysing für die Jahre 1483 — 1487 und 1496—1505 als Pfleger von Wasserburg auffiihrt.
Zirngibl, Epitaphia 1785/86, Nr. 155; Ried, Epitaphia 1805/06, Nr. 104; Schratz, Minoriten.

140t Chor (1498)

Ablaßtafel, die sich vermutlich an der nördlichen Chorwand befand; die Tafel mit dem Text war unter
Bildnissen der Hl. Maria und ihrer Mutter Anna angebracht.1 ’
Überlieferung Eppinger:
Gegrüst seystu allerheyligste Jungf(rau) Maria du Mutter Gottes ein Kunigin d(es)
Himels ein Port des Paradiess ein svnder frau d(er) Welt, du bist em raine Jungf(rau)
du hast empfangen Jesum ohne Sünd, und hast gebert den Schöpfer und heiler
d(er) Weldt, an dem ist nicht Zweifl, Erlöss uns von allem Übel und pit für unser
Sünd. Babst Sixtn der 4. gab 16000 Jar ablas.
Gegrüst seystu Maria voller genad d(er) herr ist mit dir dein gnad sey mit uns
Gesegnet bistu über all fraun und gesegnet sey dain heylige Mutter, Anna, von
welch(er) geboren bist ohne Sünd und ohne Unreinigkeit dein heyhg(er) und
gütig(er) Leichna(m), aus welchem geboren ist Jes(us) Christ(us) Amen Babst
Alexand(er) der 6. gibt allen denen die das gebet 3 mal betten vor S.Anna bild
1000 Jar ablass.
Die Tafel der Hl. Anna wurde anläßlich der Weihe des St. Annenaltars im Jahr 1498 von Hans und Do-
rothea Nürnberger gestiftet (s. Kat.-Nrr. 136, 156). Der Altar hatte mehrere Patrozinien: Hl. Anna,
Hl.Johannes den Täufer, Hl. Wolfgang, Hl. Dionysius und Hl. Dorothea. An den Festtagen der ge-
nannten Heiligen, an Mariae Verkündigung und am Matthäustag, dem Tag der Altarweihe, konnten
Ablässe erworben werden. Der Altar ist von Bischof Rupert (1492—1507) und dessen Weihbischof
Johannes Schlecht, der auch am 4.Juni 1508 den Ablaß verlieh, geweiht worden.2'1

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