1481 Langhaus 1500
Gedenkinschrift des Johannes Geginger, der im Kreuzgang des Domes bestattet ist.1-* Der Gedenk-
stein befand sich zu Füßen des Altares des Hl. Andreas.2)
Überlieferung Zirngibl:
A(nn)o 1500 in Die S. Achaty obiit Venerabilis ac nobilis Vir D(omi)n(us) loannes
gechinger1) Canonic(us) ac Senior Capituh Ecclesiae ratisponensis.
Im Jahr 1500 am Tag des Hl. Achatius starb der ehrwürdige und edle Mann Herr Johannes Geginger, Domherr und Senior
des Domkapitels der Kirche von Regensburg.
а) Zirngibl und Ried lesen „gechinger (bzw. Gechinger)“; die Grabplatte im Domkreuzgang trägt die Aufschrift „Gegin-
ger“. Vgl. hierzu Zirngibl, Epitaphia 1785/86 (Grabinschriften des Domes), Nr. 19.
Datum: 1500 Juni 22?)
Johannes Geginger stammte von einem freien Hof in Hamsbach, dem sogenannten Gegungshof.4) Im
Jahre 1459 wurde er in das Domkapitel berufen. 1496 vertraute ihm das Domkapitel die Leitung des
Dombaues als „magister fabricae“ an.5) 1468 schenkte er dem Dom zwei große silberne Bildwerke
der Muttergottes und des Hl. Johannes. Die Marienfigur trug die Beschriftung: ,,O Mater Dei me-
mento mei Joannes Geginger Canon(icus) S(ancti) petri Ratispon(ensis) 1468“; an der Ostseite des
nördlichen Domchores ist außen ein von ihm gestiftetes Votivrelief — datiert 1479 — angebracht.6) Er
war anwesend bei der Wahlkapitulation zur Wahl Heinrichs IV von Absberg (Bischof von Regens-
burg 1465 — 1492), am Todestag (3.November 1465) des Administrators Rupert von Neumarkt.7)
Nachzuweisen ist er auch in einer Lehenssache der Paulsdorfer und als Testamentsexekutor des ver-
storbenen Domherren Niklas von Redwitz.S) Sem immerwährender Jahrtag wurde zusammen mit
dem von Ulrich Aumair, beider Eltern und „.. .omnium fidelium defunctorum..um den 15.Juli
bei den Mmoriten gefeiert.9)
1) Paricius, Nachricht 45; KDB II 22,1, 188, und Abb. 107: Domkreuzgang Südflügel, an der Südwand liegender Stein
in schiefer Stellung, dazu Hubel, Mittelalterliche Plastik 70; Schuegraf, Dom I, 186; Primbs, Jahr- und Totenbuch 268;
Freytag-Hecht, Dom 45 (mit weiterführender Literatur).
2) Zirngibl, Verzeichnis 331.
3) Paricius, Nachricht 45, Walderdorff, Regensburg 482, nennen als Sterbejahr 1501. MGH Neer. III, 255, Jahr- und To-
tenbuch 262, nennen den 22.Juni 1500, so daß diese Datierung als gesichert erscheint.
4) Primbs, Jahr- und Totenbuch 268; Ries, Generalschematismus.
5) Bernclau, Episcopatus 219; Schuegraf, Dom I, 186; Schuegraf, Dom II, 116; Schuegraf, Dom III, 13; Schuegraf,
Dombaurechnungen I3öf., 155, i6if., 180, 190—192; Primbs, Jahr-und Totenbuch 268.
б) Hubel, Domschatz 18f., mit Anm. 13 —15. KDB II 22,1, 114, Abb. 60.
7) Jänner, Bischöfe III, 535f.
8) Paulsdorfer Regesten, Nr.245.Ried, Codex II, 1038, 1040.
9) MGH Neer. III, 255; Jahr- und Totenbuch 262.
Zirngibl, Epitaphia 1785/86, Nr. 151; Ried, Epitaphia 1805/06, Nr. 102; Jahr- und Totenbuch 262; MGH Neer. III, 255.
Langhaus
1501
s. Kat.-Nr. 153
149
Chor
(1502)
Epitaph des Erasmus von Paulsdorf und der Dorothea Leublfing;1) ehemals in der Paulsdorferkapelle
„in der wandt“.2) Der Stein ist heute an der Nordwand des Chores aufgerichtet. Hochrechteckige
Grabplatte aus Grünsandstein mit Segmentbogenabschluß. Dreigeteiltes Feld. Den größeren oberen
Teil füllt die Darstellung der Gregorsmesse: Auf der Mensa, zwischen Kandelabern, der Sarkophag
Christi mit dem Schmerzensmann als Halbfigur. An der Vorderseite des Sarkophags das Schweißtuch
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Gedenkinschrift des Johannes Geginger, der im Kreuzgang des Domes bestattet ist.1-* Der Gedenk-
stein befand sich zu Füßen des Altares des Hl. Andreas.2)
Überlieferung Zirngibl:
A(nn)o 1500 in Die S. Achaty obiit Venerabilis ac nobilis Vir D(omi)n(us) loannes
gechinger1) Canonic(us) ac Senior Capituh Ecclesiae ratisponensis.
Im Jahr 1500 am Tag des Hl. Achatius starb der ehrwürdige und edle Mann Herr Johannes Geginger, Domherr und Senior
des Domkapitels der Kirche von Regensburg.
а) Zirngibl und Ried lesen „gechinger (bzw. Gechinger)“; die Grabplatte im Domkreuzgang trägt die Aufschrift „Gegin-
ger“. Vgl. hierzu Zirngibl, Epitaphia 1785/86 (Grabinschriften des Domes), Nr. 19.
Datum: 1500 Juni 22?)
Johannes Geginger stammte von einem freien Hof in Hamsbach, dem sogenannten Gegungshof.4) Im
Jahre 1459 wurde er in das Domkapitel berufen. 1496 vertraute ihm das Domkapitel die Leitung des
Dombaues als „magister fabricae“ an.5) 1468 schenkte er dem Dom zwei große silberne Bildwerke
der Muttergottes und des Hl. Johannes. Die Marienfigur trug die Beschriftung: ,,O Mater Dei me-
mento mei Joannes Geginger Canon(icus) S(ancti) petri Ratispon(ensis) 1468“; an der Ostseite des
nördlichen Domchores ist außen ein von ihm gestiftetes Votivrelief — datiert 1479 — angebracht.6) Er
war anwesend bei der Wahlkapitulation zur Wahl Heinrichs IV von Absberg (Bischof von Regens-
burg 1465 — 1492), am Todestag (3.November 1465) des Administrators Rupert von Neumarkt.7)
Nachzuweisen ist er auch in einer Lehenssache der Paulsdorfer und als Testamentsexekutor des ver-
storbenen Domherren Niklas von Redwitz.S) Sem immerwährender Jahrtag wurde zusammen mit
dem von Ulrich Aumair, beider Eltern und „.. .omnium fidelium defunctorum..um den 15.Juli
bei den Mmoriten gefeiert.9)
1) Paricius, Nachricht 45; KDB II 22,1, 188, und Abb. 107: Domkreuzgang Südflügel, an der Südwand liegender Stein
in schiefer Stellung, dazu Hubel, Mittelalterliche Plastik 70; Schuegraf, Dom I, 186; Primbs, Jahr- und Totenbuch 268;
Freytag-Hecht, Dom 45 (mit weiterführender Literatur).
2) Zirngibl, Verzeichnis 331.
3) Paricius, Nachricht 45, Walderdorff, Regensburg 482, nennen als Sterbejahr 1501. MGH Neer. III, 255, Jahr- und To-
tenbuch 262, nennen den 22.Juni 1500, so daß diese Datierung als gesichert erscheint.
4) Primbs, Jahr- und Totenbuch 268; Ries, Generalschematismus.
5) Bernclau, Episcopatus 219; Schuegraf, Dom I, 186; Schuegraf, Dom II, 116; Schuegraf, Dom III, 13; Schuegraf,
Dombaurechnungen I3öf., 155, i6if., 180, 190—192; Primbs, Jahr-und Totenbuch 268.
б) Hubel, Domschatz 18f., mit Anm. 13 —15. KDB II 22,1, 114, Abb. 60.
7) Jänner, Bischöfe III, 535f.
8) Paulsdorfer Regesten, Nr.245.Ried, Codex II, 1038, 1040.
9) MGH Neer. III, 255; Jahr- und Totenbuch 262.
Zirngibl, Epitaphia 1785/86, Nr. 151; Ried, Epitaphia 1805/06, Nr. 102; Jahr- und Totenbuch 262; MGH Neer. III, 255.
Langhaus
1501
s. Kat.-Nr. 153
149
Chor
(1502)
Epitaph des Erasmus von Paulsdorf und der Dorothea Leublfing;1) ehemals in der Paulsdorferkapelle
„in der wandt“.2) Der Stein ist heute an der Nordwand des Chores aufgerichtet. Hochrechteckige
Grabplatte aus Grünsandstein mit Segmentbogenabschluß. Dreigeteiltes Feld. Den größeren oberen
Teil füllt die Darstellung der Gregorsmesse: Auf der Mensa, zwischen Kandelabern, der Sarkophag
Christi mit dem Schmerzensmann als Halbfigur. An der Vorderseite des Sarkophags das Schweißtuch
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