1781 Langhaus 1594
Grabinschrift des Johann Richnoweck (Richnowsky); ehemals zwischen dem Altar der Mater Dolo-
rosa und Kirchenpforte.* 1) Im Feld: Ein Wappen, das eine Inschrift umgab.2)
Überlieferung Zirngibl:
I. Anno 1594 ad 7-Cal(endas) Sept(embris) obiit lllustrissimus domin(us) loannes
Richnoveck L(iber) B(aro) boemus, in aula lllustrissimi d(ommi) Guielmi a S. Cle-
mente, seremssimi Hispamarum Regis Cath(olici) ac S(acrae) C(aesareae) Maie-
statis oratoris ordinarh ad comitia imperalia huc profectus, hic sepultus, cui(us)
anim(ae) Deus bene velit obiit (ae)tatis suo anno 19Ü
II. Invem portum, spes et fortuna valete, nil mihi vobiscum, Ludite nunc ahos3).
Im Jahre 1594, am siebten Tag vor den Kalenden des September, starb der edelste Freiherr, Herr Johannes Richnoweck aus
Böhmen, im Hause des edelsten Herrn Guillen de St. Clemente, ordentlicher Botschafter des durchlauchtesten Katholi-
schen Königs der Spanien bei der geheiligten kaiserlichen Majestät. Er war hierher aufgebrochen zur Kaiserlichen Ver-
sammlung. Er ist hier bestattet worden. Gott möge seiner Seele gewogen sein. Er starb im Alter von 19 Jahren.
Ich habe den Zufluchtsort gefunden, Hoffnung und Schicksal lebet wohl, ich habe mit Euch nichts mehr zu tun, haltet jetzt
andere zum besten.
a) Dieses Sterbealter muß auf Grund der schlechten Überlieferung ungewiß bleiben.
Datum: 1594 August 25.
Wappen: Richnoweck (Richnowsky).
Johann Richnoweck entstammt der böhmischen Freiherrnfamilie Richnov, die mit den adeligen Ge-
schlechtern Stosch und Kaunitz em gemeinsames Wappen führte. Sie erlosch IÖ9O.+) Guillen de
St. Clemente war Botschafter des spanischen Königs Philipp II. am Kaiserhof und begleitete den Kai-
ser auf seinen Reisen; in dieser Funktion ist er wohl 1594 auf dem Reichstag in Regensburg anwesend
gewesen, wo er auch die Belange der spanischen Niederlande vor dem Kaiser vertrat. Er verstarb am
3. September 1608 in Prag?)
1) Zirngibl, Verzeichnis 329.
2) Zirngibl, Epitaphia 1785/86, Nr. XCIX; Siebmacher Bö 253, Tafel 116: Zwei gekreuzte, stilisierte Äste mit Herzblät-
tern.
3) Nach einem griechischen Distichon; vgl. DI 23, Kat.-Nr. 282.
4) Stammbuch 3, 238.
5) Für die Hinweise zur Person des Guillen de St. Clemente danken wir Herrn Dr.Friedrich Edelmayer vom Institut für
Geschichte der Universität Wien.
Zirngibl, Epitaphia 1785/86, Nr. XCIX; Eppinger II, S. 67.
I79j" Langhaus 1594, 16.., 1608
Grabinschriften des Sebastian Neusesser, seiner ersten Ehefrau, Barbara Neusesser, und seiner zweiten
Ehefrau Anna Weilhammer; ehemals in der Nähe des Grabes Bruder Bertholds.1) Im Feld drei Wap-
pen: In der Mitte das des Sebastian Neusesser, rechts und links davon jeweils die Wappen der Ehe-
frauen. Die Wappen waren von einem Spruch umgeben.2’
Überlieferung Zirngibl:
I. A(nn)o 16.. die .. Mens(is).. obiit nobilis, et clarissimus Sebastianus Neusesser,
dictus Lentlbacher
a(nn)o 1594 18. oct(obris) o(biit) nobilis et honestissima Matrona Barbara Wiserin,
prima eius uxor.
a(nn)o 1608 26. Maii o(biit) nobilis et honestissima Matrona Anna Weilhamerin
secunda ei(us) uxor.
Wappenbeischrift:
106
Grabinschrift des Johann Richnoweck (Richnowsky); ehemals zwischen dem Altar der Mater Dolo-
rosa und Kirchenpforte.* 1) Im Feld: Ein Wappen, das eine Inschrift umgab.2)
Überlieferung Zirngibl:
I. Anno 1594 ad 7-Cal(endas) Sept(embris) obiit lllustrissimus domin(us) loannes
Richnoveck L(iber) B(aro) boemus, in aula lllustrissimi d(ommi) Guielmi a S. Cle-
mente, seremssimi Hispamarum Regis Cath(olici) ac S(acrae) C(aesareae) Maie-
statis oratoris ordinarh ad comitia imperalia huc profectus, hic sepultus, cui(us)
anim(ae) Deus bene velit obiit (ae)tatis suo anno 19Ü
II. Invem portum, spes et fortuna valete, nil mihi vobiscum, Ludite nunc ahos3).
Im Jahre 1594, am siebten Tag vor den Kalenden des September, starb der edelste Freiherr, Herr Johannes Richnoweck aus
Böhmen, im Hause des edelsten Herrn Guillen de St. Clemente, ordentlicher Botschafter des durchlauchtesten Katholi-
schen Königs der Spanien bei der geheiligten kaiserlichen Majestät. Er war hierher aufgebrochen zur Kaiserlichen Ver-
sammlung. Er ist hier bestattet worden. Gott möge seiner Seele gewogen sein. Er starb im Alter von 19 Jahren.
Ich habe den Zufluchtsort gefunden, Hoffnung und Schicksal lebet wohl, ich habe mit Euch nichts mehr zu tun, haltet jetzt
andere zum besten.
a) Dieses Sterbealter muß auf Grund der schlechten Überlieferung ungewiß bleiben.
Datum: 1594 August 25.
Wappen: Richnoweck (Richnowsky).
Johann Richnoweck entstammt der böhmischen Freiherrnfamilie Richnov, die mit den adeligen Ge-
schlechtern Stosch und Kaunitz em gemeinsames Wappen führte. Sie erlosch IÖ9O.+) Guillen de
St. Clemente war Botschafter des spanischen Königs Philipp II. am Kaiserhof und begleitete den Kai-
ser auf seinen Reisen; in dieser Funktion ist er wohl 1594 auf dem Reichstag in Regensburg anwesend
gewesen, wo er auch die Belange der spanischen Niederlande vor dem Kaiser vertrat. Er verstarb am
3. September 1608 in Prag?)
1) Zirngibl, Verzeichnis 329.
2) Zirngibl, Epitaphia 1785/86, Nr. XCIX; Siebmacher Bö 253, Tafel 116: Zwei gekreuzte, stilisierte Äste mit Herzblät-
tern.
3) Nach einem griechischen Distichon; vgl. DI 23, Kat.-Nr. 282.
4) Stammbuch 3, 238.
5) Für die Hinweise zur Person des Guillen de St. Clemente danken wir Herrn Dr.Friedrich Edelmayer vom Institut für
Geschichte der Universität Wien.
Zirngibl, Epitaphia 1785/86, Nr. XCIX; Eppinger II, S. 67.
I79j" Langhaus 1594, 16.., 1608
Grabinschriften des Sebastian Neusesser, seiner ersten Ehefrau, Barbara Neusesser, und seiner zweiten
Ehefrau Anna Weilhammer; ehemals in der Nähe des Grabes Bruder Bertholds.1) Im Feld drei Wap-
pen: In der Mitte das des Sebastian Neusesser, rechts und links davon jeweils die Wappen der Ehe-
frauen. Die Wappen waren von einem Spruch umgeben.2’
Überlieferung Zirngibl:
I. A(nn)o 16.. die .. Mens(is).. obiit nobilis, et clarissimus Sebastianus Neusesser,
dictus Lentlbacher
a(nn)o 1594 18. oct(obris) o(biit) nobilis et honestissima Matrona Barbara Wiserin,
prima eius uxor.
a(nn)o 1608 26. Maii o(biit) nobilis et honestissima Matrona Anna Weilhamerin
secunda ei(us) uxor.
Wappenbeischrift:
106