223t Langhaus 1517(1617?)
Grabplatte der Catharina Weilhammer; ehemals zwischen dem Altar der Beata Virgo und dem des
Heiligen Kreuzes vor dem Lettner.1'1 Im Feld: Zwei Wappenschilde.
Überlieferung Zirngibl:
Catharina, eheu quondam mea! quam morum suavitas, vitae integritas, decus pu-
dicitiae, gloria prudentiae, iubar pietatis mihi tarn amabilem coniugalem in terris, et
a me seiunctam intulerunt astris. Hoc perdolentis Mariti amoris monumentum
Tibi optime meritae Tibi dulcissimae Maritae Citatum pono.
Oswaldus Weilhamer Se(re)n(issi)m(i) Max(imiliani) Mag(nifici) Bav(anae) Prin-
cipis luxtaque illustri ac D(o)m(in)i Alberti ratisbonensis Pontificis consiharius, et
Praefectus Ettingae anno post christum natum 1517 R(equiescat) I(n) P(ace)
Catharina, ach einst die meine, die die Güte des Charakters, die Untadeligkeit des Lebens, die Zierde der Keuschheit, der
Ruhm der Klugheit, der Glanz der Frömmigkeit mir auf Erden als so liebenswerte Gattin zugesellten und sie — nachdem
sie von mir getrennt wurde — zu den Sternen versetzten.
Dieses Denkmal der Liebe des trauernden Gatten setze ich eilends Dir, Du hochverdiente, Dir, der süßesten Gattin, ich,
Oswald Weilhamer, des durchlauchtigsten Maximilian des Fürsten von Bayern und auch bei dem edlen Herrn Albert, dem
Bischof von Regensburg, Rat und Pfleger von Etting, im Jahre nach der Geburt Christi 1517. Sie ruhe in Frieden.
Datum: 1517.
Wappen: Weilhammer.
Der Hinweis Roman Zirngibls2) auf die Grabinschrift eines Nachfahren des Oswald Weilhammer läßt
vermuten, daß die überlieferte Inschrift an dem Familiengrab der Weilhammer angebracht war.3-1 Das
von Zirngibl beschriebene Wappen: „Insignia Paterna em halber Engi mit erhaben(en) und mit Blu-
men bewafnetn Händen..ist als das Wappen der Weilhammer zu erkennen.33 Zwei Mitglieder die-
ser Familie wurden 1599 von Kaiser Rudolph II. geadelt. Oswald Weilhammer war ab 1598 geheimer
Kanzlist in München und von 1601 — 1604 Mautner in Schärding.5-1 Er versah auch das Amt des Land-
richters in Mauerkirchen, von dem er 1609 zurücktrat. 1619 suchte der inzwischen seit zehn Jahren
in Regensburg ansässige Rat um die Pflege von Stadtamhof nachü Zirngibl hat sich sich bei der
Transkription des Todesjahres der Ehefrau Catharina Weilhammer vermutlich geirrt.
1) Zirngibl, Verzeichnis 327.
2) Zirngibl, Epitaphia 1785/86, Nr. LII: „vide Num. 278“.
3) Zirngibl, Epitaphia 1785/86, Nr. 278: „Anno i6i2.obiit Domini Oswaldi Weilhamer ducis Bavariae et D(o)m(in)i
Epis(copi) Ratisb(onensi) Consiliarii et quaestoris, ac Catharinae Widmamae filiol(us), oswald(us) 5.annorum.“
4) Zirngibl, Epitaphia 1785/86, Nr. 278. Siehe auch Siebmacher 22,3, 132, Tafel 89: „In Gold ein oberhalber Jüngling mit
gelbem Haar in blau ,antiquarischen Klaidt, oben umb den Hals mit eggeten Ausschnitt, glatten Ermeln, vornen gel-
ben Überschläglein, oben bei den Achseln zerschnittnen Daschen und unter der Waichen mit falten1 in den ausge-
streckten Händen haltend je ,ein Kerschen Steudlein unten mit seinen Wurzeln, zweien grün plätlin und oben zweien
stengelm mit ihren roten Kerschen/. Stechhelm: wachsender Jüngling wie im Schild. Decken: blau gelb.“.
5) Ferchl, Behörden und Beamte 341, 934.
6) Geiß, Beamte II, 58; Ferchl, Behörden und Beamte 588.
Zirngibl, Epitaphia 1785/86, Nr.LII; Ried, Epitaphia 1805/06, Nr. 52.
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Grabplatte der Catharina Weilhammer; ehemals zwischen dem Altar der Beata Virgo und dem des
Heiligen Kreuzes vor dem Lettner.1'1 Im Feld: Zwei Wappenschilde.
Überlieferung Zirngibl:
Catharina, eheu quondam mea! quam morum suavitas, vitae integritas, decus pu-
dicitiae, gloria prudentiae, iubar pietatis mihi tarn amabilem coniugalem in terris, et
a me seiunctam intulerunt astris. Hoc perdolentis Mariti amoris monumentum
Tibi optime meritae Tibi dulcissimae Maritae Citatum pono.
Oswaldus Weilhamer Se(re)n(issi)m(i) Max(imiliani) Mag(nifici) Bav(anae) Prin-
cipis luxtaque illustri ac D(o)m(in)i Alberti ratisbonensis Pontificis consiharius, et
Praefectus Ettingae anno post christum natum 1517 R(equiescat) I(n) P(ace)
Catharina, ach einst die meine, die die Güte des Charakters, die Untadeligkeit des Lebens, die Zierde der Keuschheit, der
Ruhm der Klugheit, der Glanz der Frömmigkeit mir auf Erden als so liebenswerte Gattin zugesellten und sie — nachdem
sie von mir getrennt wurde — zu den Sternen versetzten.
Dieses Denkmal der Liebe des trauernden Gatten setze ich eilends Dir, Du hochverdiente, Dir, der süßesten Gattin, ich,
Oswald Weilhamer, des durchlauchtigsten Maximilian des Fürsten von Bayern und auch bei dem edlen Herrn Albert, dem
Bischof von Regensburg, Rat und Pfleger von Etting, im Jahre nach der Geburt Christi 1517. Sie ruhe in Frieden.
Datum: 1517.
Wappen: Weilhammer.
Der Hinweis Roman Zirngibls2) auf die Grabinschrift eines Nachfahren des Oswald Weilhammer läßt
vermuten, daß die überlieferte Inschrift an dem Familiengrab der Weilhammer angebracht war.3-1 Das
von Zirngibl beschriebene Wappen: „Insignia Paterna em halber Engi mit erhaben(en) und mit Blu-
men bewafnetn Händen..ist als das Wappen der Weilhammer zu erkennen.33 Zwei Mitglieder die-
ser Familie wurden 1599 von Kaiser Rudolph II. geadelt. Oswald Weilhammer war ab 1598 geheimer
Kanzlist in München und von 1601 — 1604 Mautner in Schärding.5-1 Er versah auch das Amt des Land-
richters in Mauerkirchen, von dem er 1609 zurücktrat. 1619 suchte der inzwischen seit zehn Jahren
in Regensburg ansässige Rat um die Pflege von Stadtamhof nachü Zirngibl hat sich sich bei der
Transkription des Todesjahres der Ehefrau Catharina Weilhammer vermutlich geirrt.
1) Zirngibl, Verzeichnis 327.
2) Zirngibl, Epitaphia 1785/86, Nr. LII: „vide Num. 278“.
3) Zirngibl, Epitaphia 1785/86, Nr. 278: „Anno i6i2.obiit Domini Oswaldi Weilhamer ducis Bavariae et D(o)m(in)i
Epis(copi) Ratisb(onensi) Consiliarii et quaestoris, ac Catharinae Widmamae filiol(us), oswald(us) 5.annorum.“
4) Zirngibl, Epitaphia 1785/86, Nr. 278. Siehe auch Siebmacher 22,3, 132, Tafel 89: „In Gold ein oberhalber Jüngling mit
gelbem Haar in blau ,antiquarischen Klaidt, oben umb den Hals mit eggeten Ausschnitt, glatten Ermeln, vornen gel-
ben Überschläglein, oben bei den Achseln zerschnittnen Daschen und unter der Waichen mit falten1 in den ausge-
streckten Händen haltend je ,ein Kerschen Steudlein unten mit seinen Wurzeln, zweien grün plätlin und oben zweien
stengelm mit ihren roten Kerschen/. Stechhelm: wachsender Jüngling wie im Schild. Decken: blau gelb.“.
5) Ferchl, Behörden und Beamte 341, 934.
6) Geiß, Beamte II, 58; Ferchl, Behörden und Beamte 588.
Zirngibl, Epitaphia 1785/86, Nr.LII; Ried, Epitaphia 1805/06, Nr. 52.
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