wähnen und dabei auch den Wortlaut der Grabtexte zitieren. Die Wettenhausener Chronik umfaßt
zehn Foliobände. Durch die Aufteilung der Buchbestände im Zuge der Säkularisation des Stiftes wird
die Chronik heute bei drei verschiedenen Institutionen verwahrt: Band eins bis vier befindet sich im
Staatsarchiv Augsburg, Band fünf bis neun in der Staats- und Stadtbibliothek Augsburg und Band
zehn im Archiv des Bistums Augsburg. Vereinzelt befinden sich in einigen Pfarrarchiven Aufzeich-
nungen von Ortsgeistlichen, in denen auch Inschriften auf Grabmälern wiedergegeben sind. Das an
der Reise- und Verkehrsstrecke München — Ulm - Paris gelegene Günzburg nimmt — was die Über-
lieferung von Inschriften in Quellen und literarischen Aufzeichnungen betrifft - eine Sonderstellung
im Bearbeitungsgebiet ein. In seinem Reisetagebuch berichtet Felix Andreas Oefele von einer Zwi-
schenstation in Günzburg und vom Besuch der dortigen Frauenkirche, wo er einige Inschriften von
Grabmälern abschrieb, die heute nicht mehr erhalten sind. Weitere wichtige Quellen für Inschriften
im Landkreis sind die Ausführungen P. Grimo Kornmanns zu mehreren Orten in der Umgebung
Ursbergs und die handschriftlichen Aufzeichnungen Alfred Schröders, die er Ende des vorigen Jahr-
hunderts bei seinen Arbeiten für die Beschreibung des Bistums Augsburg machte. Bei der Inventari-
sierung der Unterknörmger Pfarrkirche hat Schröder sämtliche Grabmäler und deren Texte erfaßt;
zum großen Teil sind diese Aufzeichnungen in dem Band „Das Bisthum Augsburg, V“ veröffentlicht.
Die unveröffentlichten Abschriften befinden sich im Archiv des Bischöflichen Ordinariats Augsburg.
Sowohl Kornmann als auch Schröder orientierten sich an dem Bestand des 19. Jahrhunderts, der im
wesentlichen heute noch erhalten ist. Überlieferungen nichtoriginal erhaltener Inschriften sind in ih-
nen daher selten. Dennoch waren sie hier sehr hilfreich bei der Ergänzung inzwischen schadhafter
Texte.
Als wichtige Quelle neuester Zeit muß hier eine 1953 gestartete Inschriftensammlung in Bayerisch
Schwaben genannt werden, die eine großflächige Erfassung aller Inschriften anstrebte. An zahlreiche
ehrenamtliche Helfer wurden vorgedruckte Karteikarten ausgegeben, auf denen nach vorgegebenen
Kriterien die Texte erfaßt werden sollten. Trotz der Vorgaben, die im übrigen nicht den heutigen
Richtlinien der Inschriftenkommission entsprechen, erfolgte eine sehr unterschiedliche Erfassung.
Angabe von wichtigen wissenschaftlichen Kriterien wie Material, Schriftgröße und -art sind nur sel-
ten, meist gar nicht angegeben. Aus dieser Initiative sind jedoch zwei für das Bearbeitungsgebiet rele-
vante Inschriftenkarteien hervorgegangen.
Die handschriftliche Überlieferung
Im folgenden werden alle Handschriften, die Inschriftenüberlieferungen enthalten, nach ihrem heu-
tigen Aufbewahrungsort gegliedert, kurz aufgeführt.
Staatsarchiv Augsburg
— Kloster Wettenhausen, MÜB I 1—4: 4 Foliobände (Maße: 32,5X20 cm), in Pappdeckel gebunden
mit Lederrücken und Lederecken.
Bd. I: Annales Sive Chronologia Imperialis Collegii Canonicorum Regularium ad B. V M. et S.
Georgium Martyrum in Wettenhausen Pars I Tomus I Complectus Res gestas, Personas, Loca, Con-
tactus et aliaque Documenta ab anno fundationis DCDLXXXII usque MCCCCXXXII.
Bd. II: Annahum Sive Chronologiae Imperialis Collegii Wettenhusam Partis Imo Tomus Ildus Com-
plectus ab anno MCCCCXXXII ad MDI93.
Bd. III: Annales Sive Chronologia Imperialis Collegii ad B. V. M. et S. Georgium Martyrum in Wet-
tenhausen. Pars II. Tomus I. Complectus Res gestas, Personas, Loca, Contractus, aliaque Documenta
ab anno MDI usque MDLIX.
Bd. IV: Annalium Sive Chronologiae Imperialis Collegii Wettenhusani Partis II Tomus II Complectus
ab Anno MDLIX usque MDCV94.
93 Auf Seite 3 ist der Name des Kanonikers überliefert, von dem die Ereignisse der Jahre 1432—1501 niedergeschrieben
wurden, „a Reverendo Domino Francisco Petro Canonico Capituh et Archivario nostro“. Am Schluß dieses Bandes
ist auch das Entstehungsjahr, 1782 vermerkt: „Inceptus hic labor in festo Exaltationis S. Crucis anno MDCCLXXXII
fmitus Dominica Septuagesimo III. Soli Deo Honor et Gloria“.
94 Auf Seite 921 dieses Bandes werden Verfasser und Entstehungsjahr angegeben: „Scnpsi hoc atque finem imposui Tomo
Udo Partis Ildo Annalium Sive Chronologiae Wettenhusanae die XII. Septembris A° MDCCLXXXV. P. Wernerus
Gall Archivarius ea fidelitate, ...“
XXI
zehn Foliobände. Durch die Aufteilung der Buchbestände im Zuge der Säkularisation des Stiftes wird
die Chronik heute bei drei verschiedenen Institutionen verwahrt: Band eins bis vier befindet sich im
Staatsarchiv Augsburg, Band fünf bis neun in der Staats- und Stadtbibliothek Augsburg und Band
zehn im Archiv des Bistums Augsburg. Vereinzelt befinden sich in einigen Pfarrarchiven Aufzeich-
nungen von Ortsgeistlichen, in denen auch Inschriften auf Grabmälern wiedergegeben sind. Das an
der Reise- und Verkehrsstrecke München — Ulm - Paris gelegene Günzburg nimmt — was die Über-
lieferung von Inschriften in Quellen und literarischen Aufzeichnungen betrifft - eine Sonderstellung
im Bearbeitungsgebiet ein. In seinem Reisetagebuch berichtet Felix Andreas Oefele von einer Zwi-
schenstation in Günzburg und vom Besuch der dortigen Frauenkirche, wo er einige Inschriften von
Grabmälern abschrieb, die heute nicht mehr erhalten sind. Weitere wichtige Quellen für Inschriften
im Landkreis sind die Ausführungen P. Grimo Kornmanns zu mehreren Orten in der Umgebung
Ursbergs und die handschriftlichen Aufzeichnungen Alfred Schröders, die er Ende des vorigen Jahr-
hunderts bei seinen Arbeiten für die Beschreibung des Bistums Augsburg machte. Bei der Inventari-
sierung der Unterknörmger Pfarrkirche hat Schröder sämtliche Grabmäler und deren Texte erfaßt;
zum großen Teil sind diese Aufzeichnungen in dem Band „Das Bisthum Augsburg, V“ veröffentlicht.
Die unveröffentlichten Abschriften befinden sich im Archiv des Bischöflichen Ordinariats Augsburg.
Sowohl Kornmann als auch Schröder orientierten sich an dem Bestand des 19. Jahrhunderts, der im
wesentlichen heute noch erhalten ist. Überlieferungen nichtoriginal erhaltener Inschriften sind in ih-
nen daher selten. Dennoch waren sie hier sehr hilfreich bei der Ergänzung inzwischen schadhafter
Texte.
Als wichtige Quelle neuester Zeit muß hier eine 1953 gestartete Inschriftensammlung in Bayerisch
Schwaben genannt werden, die eine großflächige Erfassung aller Inschriften anstrebte. An zahlreiche
ehrenamtliche Helfer wurden vorgedruckte Karteikarten ausgegeben, auf denen nach vorgegebenen
Kriterien die Texte erfaßt werden sollten. Trotz der Vorgaben, die im übrigen nicht den heutigen
Richtlinien der Inschriftenkommission entsprechen, erfolgte eine sehr unterschiedliche Erfassung.
Angabe von wichtigen wissenschaftlichen Kriterien wie Material, Schriftgröße und -art sind nur sel-
ten, meist gar nicht angegeben. Aus dieser Initiative sind jedoch zwei für das Bearbeitungsgebiet rele-
vante Inschriftenkarteien hervorgegangen.
Die handschriftliche Überlieferung
Im folgenden werden alle Handschriften, die Inschriftenüberlieferungen enthalten, nach ihrem heu-
tigen Aufbewahrungsort gegliedert, kurz aufgeführt.
Staatsarchiv Augsburg
— Kloster Wettenhausen, MÜB I 1—4: 4 Foliobände (Maße: 32,5X20 cm), in Pappdeckel gebunden
mit Lederrücken und Lederecken.
Bd. I: Annales Sive Chronologia Imperialis Collegii Canonicorum Regularium ad B. V M. et S.
Georgium Martyrum in Wettenhausen Pars I Tomus I Complectus Res gestas, Personas, Loca, Con-
tactus et aliaque Documenta ab anno fundationis DCDLXXXII usque MCCCCXXXII.
Bd. II: Annahum Sive Chronologiae Imperialis Collegii Wettenhusam Partis Imo Tomus Ildus Com-
plectus ab anno MCCCCXXXII ad MDI93.
Bd. III: Annales Sive Chronologia Imperialis Collegii ad B. V. M. et S. Georgium Martyrum in Wet-
tenhausen. Pars II. Tomus I. Complectus Res gestas, Personas, Loca, Contractus, aliaque Documenta
ab anno MDI usque MDLIX.
Bd. IV: Annalium Sive Chronologiae Imperialis Collegii Wettenhusani Partis II Tomus II Complectus
ab Anno MDLIX usque MDCV94.
93 Auf Seite 3 ist der Name des Kanonikers überliefert, von dem die Ereignisse der Jahre 1432—1501 niedergeschrieben
wurden, „a Reverendo Domino Francisco Petro Canonico Capituh et Archivario nostro“. Am Schluß dieses Bandes
ist auch das Entstehungsjahr, 1782 vermerkt: „Inceptus hic labor in festo Exaltationis S. Crucis anno MDCCLXXXII
fmitus Dominica Septuagesimo III. Soli Deo Honor et Gloria“.
94 Auf Seite 921 dieses Bandes werden Verfasser und Entstehungsjahr angegeben: „Scnpsi hoc atque finem imposui Tomo
Udo Partis Ildo Annalium Sive Chronologiae Wettenhusanae die XII. Septembris A° MDCCLXXXV. P. Wernerus
Gall Archivarius ea fidelitate, ...“
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