zierte ein Wappen aus Messing unter Fürstenhut, ebenfalls aus Messing die Buchstaben der Inschrift2^.
Marquard Herrgott bietet eine vermutlich genaue Nachzeichnung der Epitaphien des Markgrafen
Karl und seiner Ehefrau (vgl. Nr. 173 f).
— Kapitalis.
Text nach Abzeichnung Herrgott
CAROLVS AVSTRAE D(EI) G(RATIA) MARCHIO / SAC(RI) ROM(ANI)
IMP(ERII) BVRGOVIAE, / LANDGRAVIVS NELLENBVRGI, / GOMES
HOHEMBERGAE. DOMINVS / IN VELDKIRCH BREGENZ, ET / HO-
HENEKH, ARCHIDVCIS FER=/DINANDI EX PHILIPPINA PRI=/MA
EIVS CONIUGE, FILIVS. OBIIT / VBERLINGAE, PRID(IE) CALE(NDAS)
NOVEMB(RIS) / ANNO D(OMI)NI Ma). DCa). XVIII. HOC SVB / MONV-
MENTO IACET. CVIVS / ANIMA DEO VIVAT.
a) Nachfolgend Doppelpunkt.
Karl von Österreich, von Gottes Gnaden des Hl. Römischen Reiches Markgraf von Burgau, Landgraf von Nellenburg,
Graf von Hohenberg, Herr in Feldkirch, Bregenz und Hohenegg, Sohn des Erzherzog Ferdinand und seiner ersten Ge-
mahlin Philippine. Er starb in Uberlingen am Vortag der Kalenden des November im Jahre des Herrn 1618. Unter diesem
Denkmal liegt er, dessen Seele Gott leben möge.
Datum: 1618 Oktober 31.
Wappen: Quadriert aus Markgrafschaft Burgau, Hohenberg, Nellenburg, Bregenz, Herzschild
Schwaben.
Markgraf Karl (geb. 22. 11. 1560) war der Sohn des Erzherzogs Ferdinand von Tirol und dessen Ge-
mahlin Philippine Welser; 1601 heiratete er Herzogin Sibylle von Jülich, Cleve und Berg. In Günz-
burg residierte er von 1609/10 bis 1618. Er war der Gründer des Günzburger Kapuzinerklosters, mit
dessen Bau 1615 begonnen wurde. Markgraf Karl starb in Uberlingen, als er dort zu einem Treffen des
österreichischen Direktoriums der Katholischen Liga weilte. Da zu diesem Zeitpunkt die Günzburger
Kapuzinerkirche noch nicht konseknert war, wurde er dort erst am 15. 4. 1619 beigesetzt. Am 12. 6.
1806 erfolgte die völlige Auflösung des Klosters, es wurde auf Abbruch versteigert. Zerstörung der
Gruft und der Epitaphien. Die Marmorsteine wurden als Haustreppen verwendet, Wappen und
Schriftzeichen als Altmetall verkauft. 1821 Überführung der Gebeine des Markgrafen und seiner Frau
in die Stadtpfarrkirche St. Martin.
1) Kaiser, Markgraf 3 8, Anm. 3 3.
2) Aus der Aufzeichnung geht nicht hervor, ob die Schrift eingelegt oder aufgesetzt war. Steichele nennt als Material
„broncene“ Buchstaben (296), die später als „altes Messing“ verkauft wurden.
StAA, Vorderösterreich und Burgau Lit. 30; Herrgott, Taphographia Tomus IV, 2, Tafel LXIII; Kaiser, Guntia 109h,
Anm. 147; Kaiser, Markgraf 38h; Steichele/Schröder, Bisthum Augsburg V, 296-299; Auer, Günzburg 56—58; Kraft,
Kunstdenkmäler Günzburg 177h; Seibold, Günzburg 38—41.
155 Remshart, Pfk. St. Leonhard 1618
Epitaph des Georg Christoff von Riedheim und seiner Ehefrau Hildegard. Westliches Grabdenkmal
an der nördlichen Langhauswand, innen. Solnhofer Stein und Eichstätter Jura (Sockel). Dreigeschoßi-
ger Aufbau in Form einer Ädikula. Inschriftentafel (II) im Sockel flankiert von ornamental besetzten
Pilasterbasen. Die Pilaster beidseitig des Reliefs belegt mit Wappenschilden, jeweils oberhalb zugehö-
riges Namensfeld (III). Bildrelief mit Darstellung des Kruzifixus zwischen Maria und Johannes, Stadt-
ansicht im Hintergrund. Im Fries dreizeilige Inschrift (I) zwischen mit Engelsköpfen besetzten Pila-
sterverkröpfungen. Als Bekrönung Schweifvoluten, dazwischen Putto, der die Wappenschilde der
Verstorbenen präsentiert. Grüne Farbreste in den Kapitellen, den Engelsköpfen darüber, und in den
Zwickeln.
H. 190 cm, B. 105 cm, Bu. 2,5 cm (I, II), 1,5 cm (III). — Fraktur mit Elementen der gotischen Minus-
kel.
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Marquard Herrgott bietet eine vermutlich genaue Nachzeichnung der Epitaphien des Markgrafen
Karl und seiner Ehefrau (vgl. Nr. 173 f).
— Kapitalis.
Text nach Abzeichnung Herrgott
CAROLVS AVSTRAE D(EI) G(RATIA) MARCHIO / SAC(RI) ROM(ANI)
IMP(ERII) BVRGOVIAE, / LANDGRAVIVS NELLENBVRGI, / GOMES
HOHEMBERGAE. DOMINVS / IN VELDKIRCH BREGENZ, ET / HO-
HENEKH, ARCHIDVCIS FER=/DINANDI EX PHILIPPINA PRI=/MA
EIVS CONIUGE, FILIVS. OBIIT / VBERLINGAE, PRID(IE) CALE(NDAS)
NOVEMB(RIS) / ANNO D(OMI)NI Ma). DCa). XVIII. HOC SVB / MONV-
MENTO IACET. CVIVS / ANIMA DEO VIVAT.
a) Nachfolgend Doppelpunkt.
Karl von Österreich, von Gottes Gnaden des Hl. Römischen Reiches Markgraf von Burgau, Landgraf von Nellenburg,
Graf von Hohenberg, Herr in Feldkirch, Bregenz und Hohenegg, Sohn des Erzherzog Ferdinand und seiner ersten Ge-
mahlin Philippine. Er starb in Uberlingen am Vortag der Kalenden des November im Jahre des Herrn 1618. Unter diesem
Denkmal liegt er, dessen Seele Gott leben möge.
Datum: 1618 Oktober 31.
Wappen: Quadriert aus Markgrafschaft Burgau, Hohenberg, Nellenburg, Bregenz, Herzschild
Schwaben.
Markgraf Karl (geb. 22. 11. 1560) war der Sohn des Erzherzogs Ferdinand von Tirol und dessen Ge-
mahlin Philippine Welser; 1601 heiratete er Herzogin Sibylle von Jülich, Cleve und Berg. In Günz-
burg residierte er von 1609/10 bis 1618. Er war der Gründer des Günzburger Kapuzinerklosters, mit
dessen Bau 1615 begonnen wurde. Markgraf Karl starb in Uberlingen, als er dort zu einem Treffen des
österreichischen Direktoriums der Katholischen Liga weilte. Da zu diesem Zeitpunkt die Günzburger
Kapuzinerkirche noch nicht konseknert war, wurde er dort erst am 15. 4. 1619 beigesetzt. Am 12. 6.
1806 erfolgte die völlige Auflösung des Klosters, es wurde auf Abbruch versteigert. Zerstörung der
Gruft und der Epitaphien. Die Marmorsteine wurden als Haustreppen verwendet, Wappen und
Schriftzeichen als Altmetall verkauft. 1821 Überführung der Gebeine des Markgrafen und seiner Frau
in die Stadtpfarrkirche St. Martin.
1) Kaiser, Markgraf 3 8, Anm. 3 3.
2) Aus der Aufzeichnung geht nicht hervor, ob die Schrift eingelegt oder aufgesetzt war. Steichele nennt als Material
„broncene“ Buchstaben (296), die später als „altes Messing“ verkauft wurden.
StAA, Vorderösterreich und Burgau Lit. 30; Herrgott, Taphographia Tomus IV, 2, Tafel LXIII; Kaiser, Guntia 109h,
Anm. 147; Kaiser, Markgraf 38h; Steichele/Schröder, Bisthum Augsburg V, 296-299; Auer, Günzburg 56—58; Kraft,
Kunstdenkmäler Günzburg 177h; Seibold, Günzburg 38—41.
155 Remshart, Pfk. St. Leonhard 1618
Epitaph des Georg Christoff von Riedheim und seiner Ehefrau Hildegard. Westliches Grabdenkmal
an der nördlichen Langhauswand, innen. Solnhofer Stein und Eichstätter Jura (Sockel). Dreigeschoßi-
ger Aufbau in Form einer Ädikula. Inschriftentafel (II) im Sockel flankiert von ornamental besetzten
Pilasterbasen. Die Pilaster beidseitig des Reliefs belegt mit Wappenschilden, jeweils oberhalb zugehö-
riges Namensfeld (III). Bildrelief mit Darstellung des Kruzifixus zwischen Maria und Johannes, Stadt-
ansicht im Hintergrund. Im Fries dreizeilige Inschrift (I) zwischen mit Engelsköpfen besetzten Pila-
sterverkröpfungen. Als Bekrönung Schweifvoluten, dazwischen Putto, der die Wappenschilde der
Verstorbenen präsentiert. Grüne Farbreste in den Kapitellen, den Engelsköpfen darüber, und in den
Zwickeln.
H. 190 cm, B. 105 cm, Bu. 2,5 cm (I, II), 1,5 cm (III). — Fraktur mit Elementen der gotischen Minus-
kel.
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