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Madel-Böhringer, Claudia; Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Contr.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Contr.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Contr.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Contr.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Contr.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 44 = Münchener Reihe, 9. Band): Die Inschriften des Landkreises Günzburg — Wiesbaden: Dr. Ludwig Reichert Verlag, 1997

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https://doi.org/10.11588/diglit.57400#0195
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KUNSTGESCHICHTE IM REICHERT VERLAG WIESBADEN

Das Andachtsbuch der Marie de Gavre
Paris, Bibi. Nat. Ms. nouv.acq.fr. 16251.
Buchmalerei in der Diözese Cambrai im
letzten Viertel des 13. Jahrhunderts
Von Andreas Bräm
1997. 29,7 x 21 cm, 388 Seiten mit ca. 200 s/w-
und 8 farbigen Abb., Leinen, ca. DM 120,-
(3-89500-031-0)
Das Andachtsbuch der Marie de Gavre, Ms.
nouv. acq. fr. 16251 der Bibliotheque Nationale
von Paris, zählt mit ehemals 90, heute 87 ganz-
seitigen Miniaturen zur Vita Christi und der
Heiligen zu den bedeutendsten Bilderhand-
schriften des 13. Jahrhunderts. Es stellt den
buchkünstlerischen Höhepunkt Nordfrank-
reichs und Flanderns in dieser Zeit dar. Kalen-
dar- und Archivstudien erlauben es, die Erstbe-
sitzerin um 1285, eine Nonne im Zisterziense-
rinnenkloster von Wauthier-Braine im belgi-
schen Hennegau zu ermitteln.
Typologisch ist das Werk einzigartig, da es
außer einem lateinischen Kalendar und einer in
französischer Sprache geschriebenen Minia-
turenliste textlos ist. Die große Zahl von ganz-
seitigen Miniaturen ohne Text - mit Szenen in
knapper aber prägnanter Formulierung und mit
Compassio-Motiven - zeigt, daß die Hand-
schrift als Bilderandachtsbuch konzipiert und
benutzt wurde.
Die Buchmaler, aus deren Werkstatt noch fünf
weitere Handschriften hervorgegangen sind,
haben wohl in der Stadt Nivelles gearbeitet. Ihre
Arbeit ist stark dem dort befindlichen be-
rühmten Gertrudenschrein verpflichtet. Die
monographische Darlegung des Bilderandachts-
buches erfolgt im Zusammenhang mit der Pro-
duktion illuminierter Handschriften in der Diö-
zese Cambrai, die im Mittelalter mit Brabant
und Hennegau einen beträchtlichen Umfang
erreichte und städtische Zentren wie Mons,
Brüssel und Mechelen umfaßte.
Die Monographie enthält außer einer kunsthi-
storischen und historischen Einordnung sämtli-
che Miniaturen sowie ausführliches Vergleichs-
material in über 200 Abbildungen.

Die Bibliothek des Kardinals Giovanni
d Aragona (1456-1485)
Illuminierte Handschriften und Inkunabeln für
einen humanistischen Bibliophilen zwischen
Neapel und Rom
Von Thomas Haffner
1997. 8°. 444 Seiten mit 21 farbigen und 80 s/w-
Abb., Leinen, DM 122,- (3-88226-896-4)
Der Kardinal Giovanni d' Aragona, Sohn des
Königs Ferrante I. von Neapel, erwarb im Laufe
seines kurzen Lebens eine beachtliche Samm-
lung von insgesamt 60 mit Sicherheit nachweis-
baren, zumeist eigens für ihn geschriebenen und
illuminierten Handschriften und Inkunabeln.
Anhand zeitgenössischer Quellen werden die
bewegte Biographie Giovannis und sein von der
Kultur des aragonesischen Hofes in Neapel und
der päpstlichen Kurie in Rom geprägtes intel-
lektuelles Profil nachgezeichnet.
Neben schriftlichen Zeugnissen zu Giovannis
Bibliophilie werden Quellen und Zeugnisse sei-
ner Aktivitäten als Bauherr sowie als Auftragge-
ber und Stifter kunsthandwerklicher Gegen-
stände dokumentiert. Weitere Kapitel beschäfti-
gen sich mit der Entwicklung, Zusammenset-
zung und künstlerischen Ausstattung der
Büchersammlung. Entstanden die als Schul-
bücher definierbaren frühen Handschriften
Giovannis zumeist in Neapel, so ließ Giovanni
seit 1477 seine Codices vermehrt in Florenz
schreiben und in Rom u. a. bei dem Miniator
Gasparo de Padua/ Romano qualitätvoll illumi-
nieren. Nach dem frühen Tode Giovannis
gelangten seine Bücher zunächst in die Biblio-
thek seines Vaters Ferrante I. Heute sind sie in
ganz Europa und den USA verstreut.
Im Katalogteil der Arbeit sind sämtliche ermit-
telte Handschriften und Inkunabeln aus Gio-
vannis Besitz verzeichnet mit kodikologischen
Angaben, detaillierter Beschreibung und stilisti-
scher Einordnung sowie mit Angaben zur Pro-
venienz. Ein ausführliches Register erschließt
die historischen und kunsthistorischen Zusam-
menhänge.
 
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