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Seeliger-Zeiss, Anneliese; Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Mitarb.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Mitarb.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Mitarb.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 47 = Heidelberger Reihe, 13. Band): Die Inschriften des Landkreises Böblingen — Wiesbaden: Dr. Ludwig Reichert Verlag, 1999

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https://doi.org/10.11588/diglit.57659#0074
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34 f Sindelfingen, ev. Stadtkirche (Stiftskirche St. Martin) 1368

Grabmal des Gumpold von Gültlingen. Gestaltung unbekannt.
Inschrift überliefert durch Gabelkover1.
A(nno) 1368 . o(bnt) Gumpoldus miles de Giltlingen feria secunda an(te) natiui-
tatem Mariae.
Im Jahr 1368 starb Gumpold Ritter von Gültlingen am Montag vor Mariae Geburt (4. September).
Das Sindelfinger Stift hatte schon im 13.Jahrhundert Beziehungen zu den Herren von Gültingen2,
denn em Kraft von Gültlingen ist 1280 als Stiftsherr nachweisbar. Im 14.Jahrhundert errang mit
Ulrich von Gültlingen (1348 — 1396) ein Glied der Familie das Amt des Propstes; während seiner
Amtszeit wurden mit Friedrich und Ernst von Gültlingen weitere Familienangehörige Chorherren
des Stifts3. Da diese enge Beziehung die Jenseitsfürsorge garantierte, erwählte ein Zweig der Familie
die Sindelfinger Stiftskirche zur Grablege. Dies wird auch dadurch bezeugt, daß Wolf von Gültlingen
(gest. 1536), Obervogt zu Wildberg und Nagold, 1530 mit dem Sindelfinger Stift in Streit lag, weil
die Grabdenkmale der Gültlingen in der Kirche „an Schild und Helm“ beschädigt worden waren4.
Mit einiger Sicherheit lassen sich heute nur noch zwei Grabplatten der Gültlingen hier nachweisen5.
Da Gumpold em Leitname der Familie war, ist der Verstorbene innerhalb der noch nicht erforschten
Genealogie der Familie schwer einzuordnen.
Die Wiedergabe des Formulars verdient Vertrauen bis auf die im 14. Jahrhundert auf Grabmälern
noch nicht gebräuchlichen arabischen Ziffern in der Jahreszahl, die jedoch für Gabelkovers Tran-
skriptionsmethode typisch sind. Dies gilt auch für den Verzicht auf A(nno) D(omi)ni zu Beginn des
Formulars.
1 Wortlaut der Grabschrift mit dem Zusatz „Sindelfingae sepultus“.
2 Stammsitz Gültlingen (Stadt Wildberg, Lkr. Calw).
3 Zu den Beziehungen der Gültlingen zum Sindelfinger Stift ausführlich Auge, Stift und Herrschaft 1996, 68 — 81.
4 Dies war vermutlich während des Bauernkriegs geschehen; Bessert, G. (d.J.), Die Reformation im Dekanatsbezirk
Böblingen. In: BllwürttKrrchengeschichte NF 40 (1936) 161 — 221; hier 177.
5 Vgl. auch nr. 35. — In Gabelkovers Aufzeichnungen zu den Gültlingen sind unter dem Stichwort Sindelfingen neun
Namen von Personen dieser Familie mit ihren Ehefrauen verzeichnet, ohne daß klar gesagt ist, ob es sich hier um
Grabmäler, um Einträge in einem Seelbuch oder nur um genealogische Notizen handelt; Gabelkover, Stuttgart,
HSTAJ1 Nr. 154/5, Umschlag 138 (Stichwort Gültlingen). Diese Stücke werden daher nicht in den Katalog auf-
genommen.
Gabelkover, Stuttgart, HStAJl Nr. 48 g IVV, fol. 1383r.

35 f Sindelfingen, ev. Stadtkirche (Stiftskirche St. Martin) 1374

Grabmal des Ernst von Gültlingen. Gestaltung unbekannt.
Inschrift überliefert durch Gabelkover.
A(nno) D(omi)ni 1374 O(biit) Ernestus de Giltlingen armiger. feria quinta post
assumptionis B(eatae) Mariae virginis, 6. k(a)l(endas) Aug(usti).
Im Jahr des Herrn 1374 starb Ernst von Gültlingen, Edelknecht, am Donnerstag nach dem Tag Mariae Himmelfahrt
(17. August), dem sechsten Tag vor den Kalenden des August (27. Juli).
Die Grabplatte gehörte zu der ehemals in Sindelfingen nachweisbaren Grablege der Familie der Gült-
lingen1. Die zwei verschiedenen Angaben des Todestags sind unstimmig. Für das 14.Jahrhundert
noch ungebräuchlich ist auch die Wiedergabe der Jahreszahl in arabischen Ziffern.
1 Vgl. bei nr. 34.
Gabelkover, Stuttgart, HStAJl Nr.48 g IV, fol. 1383r.

36 f Höfingen (Stadt Leonberg), ev. Pfarrkirche (St. Laurentius u. Mauritius) 1375

Grabplatte des Heinrich Truchseß von Höfingen. Im Innern der Kirche1. Rechteckplatte; im Feld
Vollwappen und kleiner Wappenschild.

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