Der Verstorbene stammte aus Kuppingen; er wurde 1562 in Tübingen inskribiert, 1564 dort Bac-
calaureus. Er begann seine theologische Laufbahn als Diaconus in Neuffen 1566; von 1572 bis zu
seinem Tod 1613 war er Pfarrer seiner Heimatkirche Kuppingen1. Offenbar hat Sauter zu Beginn
seiner Amtszeit seiner Kirche einen vorreformatorischen Abendmahlskelch und eine Hostiendose
verschafft, denn er hat beide mit seiner Stifter-Signatur versehen2.
Melchiors Tochter Sophia verehelichte Bücklin (gest. 24. April 1649) war ebenfalls in Kuppingen
bestattet3. Der Pfarrer Caspar Sauter (gest. 1. Aug. 1604), ein Sohn Melchiors, ist auf dem Grabmal
seiner Gemahlin Anna Maria, geborene Schmidlm, in Ehningen erwähnt4.
Das schlichte Epitaph fällt durch die sorgfältig gemeißelte Frakturschrift auf, die auf Denkmälern in
der Umgebung Kuppingens wiederkehrt5. Auch wenn die Signatur auf dem vorliegenden Grabmal
nur noch fragmentarisch erhalten ist, so scheint sie doch eindeutig ein Glied der Herrenberger
Steinmetzen-Sippe Forster zu benennen6. Typische Züge sind die feinen Haarstrich-Verzierungen der
Versalien, insbesondere das A mit dem nach unten geknickten Mittelbalken.
a Todesdatum ergänzt nach den Angaben bei Sigel 15,2, S. 657.
1 Biographische Daten bei Sigel 15,2, S. 657.
2 Vgl. hier die nrr. 24, 218.
3 Vgl. nr. 413; biographische Daten ergänzt nach Sigel 10,2, S. 547.
4 Vgl. nr. 328.
5 Vgl. die Grabmäler für Angehörige von Pfarrer-Familien in Hildrizhausen (nrr. 337, 338), Holzgerlingen (nr. 349)
und Nufringen (nr. 351).
6 Die Deutung von Inschrift B als Signatur verdanke ich meinem Kollegen Harald Drös. Das früheste erhaltene
Denkmal der Werkstatt dürfte das Herrenberger Epitaph für Hans Grininger, gest. 1603, sein; vgl. nr. 299.
Hess, Chronik Herrenberg, Stuttgart, WLB Cod. hist. F 278 Bd. 5(e), p. 1499, 1518.; HStAJl Nr. 256, p. 2483. - Schahl,
Kuppingen 1961, 109 (nur erwähnt).
340 Dagersheim (Stadt Böblingen), ev. Pfarrkirche (St. Fridolin?) 1613
Glocke mit Datierung und Signatur des Hans Miller von Esslingen1. Die Inschrift wird begleitet von
Friesen aus stehenden Kreuzblumen und hängenden Akanthusblättern. Kronenbügel mit Fratze.
H. 78,5, Dm. 97,5 cm. — Kapitalis (erhaben)
ZVR . EHR . GOTTES . LEVT . ICH .
MEISTER . HANNS . MILLER . IN . ESSLINGEN . GOS . MICH .
1 . 613 .2
Deutsche Reimverse
1 Zu Miller vgl. DGWürttHohenzollern 65 f. (Einl.) sowie hier die Glocken nrr. 287, 290, 294, 360. - Eine Dagers-
heimer Glocke von 1643 wurde 1862 umgegossen; ihre Inschrift ist nicht überliefert.
2 Ein kleiner Profilkopf als Trennung zwischen Anfang und Ende der Inschrift.
OABBöblingen 1850, 137. — Schön, Glockenguß Esslingen 1900, 107. — DGWürttHohenzollern nr. 279. — Essig, E,
Dagersheim — eine Dorfgeschichte im Wandel der Jahrhunderte. Dagersheim 1966, 15. — Wiese, U., Die Kirche mit ihren
Uhren und Glocken. In: Kleiner Dagersheimer Kirchenführer 1991, 34 mit Abb.
341 Nufringen, Haus Schmale Str. 13 1613
Baumschrift des Franz Leyrer von Herrenberg. Profiliertes Türgewände aus graugelbem Sandstein an
der südlichen Traufseite, mit dunkelgrauer Farbe überstrichen. Auf dem waagrechten Sturz dreizeilige
Inschrift, in der Mitte geteilt durch Zeichen; so in der ersten Zeile Stz. nr. 21 — wohl ein Hauszeichen
(?) des Bauherrn; in der dritten Zeile Stz. nr. 22 und die Signatur des ausführenden Steinmetzen; An-
ordnung zentriert.
H. ca. 22, B. ca. 135, Bu. ca. 4 cm. — Fraktur
16 • Frantz // Leyrer • 13 / zu Herrenberg / P(hilipp) • // • F(orster)
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calaureus. Er begann seine theologische Laufbahn als Diaconus in Neuffen 1566; von 1572 bis zu
seinem Tod 1613 war er Pfarrer seiner Heimatkirche Kuppingen1. Offenbar hat Sauter zu Beginn
seiner Amtszeit seiner Kirche einen vorreformatorischen Abendmahlskelch und eine Hostiendose
verschafft, denn er hat beide mit seiner Stifter-Signatur versehen2.
Melchiors Tochter Sophia verehelichte Bücklin (gest. 24. April 1649) war ebenfalls in Kuppingen
bestattet3. Der Pfarrer Caspar Sauter (gest. 1. Aug. 1604), ein Sohn Melchiors, ist auf dem Grabmal
seiner Gemahlin Anna Maria, geborene Schmidlm, in Ehningen erwähnt4.
Das schlichte Epitaph fällt durch die sorgfältig gemeißelte Frakturschrift auf, die auf Denkmälern in
der Umgebung Kuppingens wiederkehrt5. Auch wenn die Signatur auf dem vorliegenden Grabmal
nur noch fragmentarisch erhalten ist, so scheint sie doch eindeutig ein Glied der Herrenberger
Steinmetzen-Sippe Forster zu benennen6. Typische Züge sind die feinen Haarstrich-Verzierungen der
Versalien, insbesondere das A mit dem nach unten geknickten Mittelbalken.
a Todesdatum ergänzt nach den Angaben bei Sigel 15,2, S. 657.
1 Biographische Daten bei Sigel 15,2, S. 657.
2 Vgl. hier die nrr. 24, 218.
3 Vgl. nr. 413; biographische Daten ergänzt nach Sigel 10,2, S. 547.
4 Vgl. nr. 328.
5 Vgl. die Grabmäler für Angehörige von Pfarrer-Familien in Hildrizhausen (nrr. 337, 338), Holzgerlingen (nr. 349)
und Nufringen (nr. 351).
6 Die Deutung von Inschrift B als Signatur verdanke ich meinem Kollegen Harald Drös. Das früheste erhaltene
Denkmal der Werkstatt dürfte das Herrenberger Epitaph für Hans Grininger, gest. 1603, sein; vgl. nr. 299.
Hess, Chronik Herrenberg, Stuttgart, WLB Cod. hist. F 278 Bd. 5(e), p. 1499, 1518.; HStAJl Nr. 256, p. 2483. - Schahl,
Kuppingen 1961, 109 (nur erwähnt).
340 Dagersheim (Stadt Böblingen), ev. Pfarrkirche (St. Fridolin?) 1613
Glocke mit Datierung und Signatur des Hans Miller von Esslingen1. Die Inschrift wird begleitet von
Friesen aus stehenden Kreuzblumen und hängenden Akanthusblättern. Kronenbügel mit Fratze.
H. 78,5, Dm. 97,5 cm. — Kapitalis (erhaben)
ZVR . EHR . GOTTES . LEVT . ICH .
MEISTER . HANNS . MILLER . IN . ESSLINGEN . GOS . MICH .
1 . 613 .2
Deutsche Reimverse
1 Zu Miller vgl. DGWürttHohenzollern 65 f. (Einl.) sowie hier die Glocken nrr. 287, 290, 294, 360. - Eine Dagers-
heimer Glocke von 1643 wurde 1862 umgegossen; ihre Inschrift ist nicht überliefert.
2 Ein kleiner Profilkopf als Trennung zwischen Anfang und Ende der Inschrift.
OABBöblingen 1850, 137. — Schön, Glockenguß Esslingen 1900, 107. — DGWürttHohenzollern nr. 279. — Essig, E,
Dagersheim — eine Dorfgeschichte im Wandel der Jahrhunderte. Dagersheim 1966, 15. — Wiese, U., Die Kirche mit ihren
Uhren und Glocken. In: Kleiner Dagersheimer Kirchenführer 1991, 34 mit Abb.
341 Nufringen, Haus Schmale Str. 13 1613
Baumschrift des Franz Leyrer von Herrenberg. Profiliertes Türgewände aus graugelbem Sandstein an
der südlichen Traufseite, mit dunkelgrauer Farbe überstrichen. Auf dem waagrechten Sturz dreizeilige
Inschrift, in der Mitte geteilt durch Zeichen; so in der ersten Zeile Stz. nr. 21 — wohl ein Hauszeichen
(?) des Bauherrn; in der dritten Zeile Stz. nr. 22 und die Signatur des ausführenden Steinmetzen; An-
ordnung zentriert.
H. ca. 22, B. ca. 135, Bu. ca. 4 cm. — Fraktur
16 • Frantz // Leyrer • 13 / zu Herrenberg / P(hilipp) • // • F(orster)
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