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Seeliger-Zeiss, Anneliese; Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Mitarb.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Mitarb.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Mitarb.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 47 = Heidelberger Reihe, 13. Band): Die Inschriften des Landkreises Böblingen — Wiesbaden: Dr. Ludwig Reichert Verlag, 1999

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https://doi.org/10.11588/diglit.57659#0308
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Die jetzt verdeckte Inschrift nach Haibauer1.
H. 186, B. 93 cm. — Vermutlich Fraktur
Hie rhuet die edle und tugendreiche Jungkfrowe An(n)a Veronika Mögetzerin
von Fehldorf, welche A(nn)o 1610 im 7. Sept(embris) zu Wurmlingen von
adelichen reinen ritter [. . ,]baren reichsunmittelbaren Eltern geboren den 18.
Okt(obris) A(nn)o 1625 [. . .
Die Verstorbene war vermutlich eine Verwandte der Agnes Megenzer von Felldorf, Ehefrau des Johann
Christoph von Remchingen, welcher das adelige Gut Gärtringen am Anfang des 17. Jahrhunderts
besaß. Nach Heimberger soll die Verstorbene eine Armenstiftung in Höhe von 100 Gulden hinter-
lassen haben.
Die heute sichtbare Reliefseite könnte unvollendet sein, denn sie hat eine breite, glatte Umschrift-
Leiste ohne Schrift. Im Feld ungelenke Darstellung einer Dame mit vierteiliger Ahnenprobe, welche
wegen der Häufigkeit der Wappenbilder 2 und 3 nicht einwandfrei auflösbar ist2.
1 Quelle: Pfarrbeschreibung von 1905.
2 Wappen: Jarsdorf?, unbekannt (drei Pfähle); Weiler?, Neipperg. Vermutlich ist die Anordnung der Wappen falsch. Die
Tracht weist in die 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts. Der Faltenstil ist schematisch in der Ausführung.
Heimberger, Gärtringen 1982, 69. — Haibauer, Gärtringen 1996, 132 f. u. Abb. 108.

375 Schafhausen (Stadt Weil der Stadt), ev. Pfarrkirche (St. Cyriakus) 1625

Grabplatte des Pfarrers Nicolaus Magirus (Koch). Außen an der Südseite des Langhauses. Rechteck-
platte aus rotem Sandstein; oben auf dem Rahmen Inschrift A, im vertieften Feld B und das Wappen
des Verstorbenen mit Initialen und Stz. nr. 23.
H. ca. 200, B. ca. 100, Bu. ca. 7 cm. — Kapitahs
A CHRIST[V]S • MEVM • ASILVM •
B ANNO ■ 16 ■ 2 ■ 5 ■ AM / TAG • THOMAE • APO(STO)LI / IST • IM •
HERN • CHRIS=/TO • SELIGLICH • ENDT=/SCHLAFFEN DER • /
ERWIRDIG • VND ■ / WOLGELERT HER • / MAG(ISTER) •
NICOLAVS • MA=/GIRVS • PFARHER • AL=/HIE • DEM • DER •
ALME=/CHTIG • GOT ■ EIN • 7 FRELICHE • VFFERS=/TEHVNG •
GJNEDIG) VER=/LEIHE • AMEN •
M(AGISTER) • N(ICOLAVS) • M(AGIRVS) • / • M • // • H •
Christus, meine Zuflucht.
Datum: 21. Dezember
Wappen: Magirus1
Nicolaus Magirus von Brettach (Gde. Langenbrettach, Lkr. Heilbronn) wurde 1597 an der Universität
Tübingen inskribiert2. Ab 1603 war er Präzeptor und Prediger in Hirsau, 1607 Diaconus in Leonberg,
dann Pfarrer in Schafhausen von 1611 bis zu seinem Tod 1625. Seit 1607 war er mit Agnes, Tochter des
Paul Erbe in Tübingen, verheiratet.
Die Devise A ist auch von anderen zum Wahlspruch gewählt worden, so von Joachim Ernst Graf zu
Oettingen (1612-1659) und Pfalzgraf Philipp Ludwig von Pfalz-Neuburg (gest. 1681)3. Die Initialen
M H des Steinmetzen sind nicht auflösbar.
Die Schrift hat ein individuelles Gepräge durch epigraphische Sonderformen: A ist immer nach
rechts geneigt, H hat eine Ausbuchtung nach oben im Mittelbalken, das O ist oben und unten
zugespitzt.
1 Herz, von Pfeil durchbohrt, oben von drei Sternen balkenweise, unten von einem Kleeblatt begleitet. — Das Wappen
ist anders gebildet als das Wappen der Magirus von Augsburg; vgl. nr. 371. Hier offenbar eine Familie anderer
Herkunft.
2 Biographische Daten bei Sigel 14,1, S. 721.
3 Vgl. DI 41 (Göppingen) nr. 258.14 und Dielitz, Wahl- und Denksprüche 1888, 44.

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