376 Holzgerlingen, ev. Pfarrkirche (St. Mauritius) 1626
Epitaph des Pfarrersohns Hans Jacob Rnoff. Außen an der Südseite des Langhauses unter der
Emporentreppe. Hochrechteckige Platte aus gelbem Sandstein, die Fläche in drei Felder unterteilt. Als
Bekrönung Bibeltext A, die Grabschrift B und ein Grabgedicht C in einem rundbogigen, vertieften
Feld, in der Sockelzone D. Die Oberfläche blättert ab, daher im unteren Teil Schäden.
H. 170, B. 84, Bu. 2,6 (A, B, D) und 2,2 (C) cm. — Fraktur
A Im Ander Buoch der Chronica am • 24 • / CAP.1 Als Josias den Zacheriam
Zwishen / dem Tempel vnd Altar versteingete sprach / der From Zacherias . Der
herr wirdt es / sehen, vnd suchen . mir wellen gott die / Rächt geben .
B Hie ligt weilundt der Ehrsam vnd be=/sheiden Jüngling . hansz Jacob Ruoff: /
desz Ehrwürdigen . wolgelerten Chri/Stoff Ruoffen Pfarrers alhie zu
holtz=/gerlingen Ehhcher Sohn seines ha(n)dt=/werckh em Nestler, vnd
ladendiener / so den 4 Apnhs A(nn)o . 1626 . als er / erlebt • 20 Jar ■ 13 wochen •
2 tag Seelig / im herren Entschlaffen
C Hie lig Jch vnd musz verwessen
Dan em Sinder bin Jch gewessen .
Jch Glaub aber em Ewigs Leben
Welches mir Christus [. . .]
wirdt geben
D Z[ur] hertzbruder lieben gedechtnus hat / disen Stein verfertigen lassen
M(agister) Cristoff / Ruoff, Pfarrer zu Maichingen.
Deutsche Reimverse (C)
Wappen: Ruoff2
Der in der Inschrift genannte Vater des Verstorbenen, Christoph Ruoff, war 1583 zunächst Diakon in
Metzingen (Lkr. Reutlingen), dann Pfarrer in Hirschlanden (Lkr. Ludwigsburg) 1586, in Gültlmgen
(Stadt Wildberg, Lkr. Calw) 1587 und in Holzgerlingen 1617 bis zu seinem gewaltsamen Tod am
10. Sept. 1634. Er erlag den Mißhandlungen durch Soldaten in den Kriegsläuften des Dreißigjährigen
Krieges3. Die Bibelstelle deutet an, daß auch der hier bestattete Sohn keines natürlichen Todes starb.
Der als Stifter des Denkmals genannte Bruder des Verstorbenen war Christoph (II) Ruoff, Pfarrer in
Mauren ab 1619 und in Maichingen ab 16244.
Der Schriftbefund schließt das Denkmal an die schlichten Epitaphien in der Art der Forster von
Herrenberg an.
1 Paraphrase nach 2 Chr 24,20 — 22.
2 Schildbild: geteilt; oben ein wachsender Mann, unten ein unterhalbes Kreuz(?).
3 Biographische Daten bei Sigel 15,2, S. 595.
4 Ebd.
377
Weil im Schönbuch, ev. Pfarrkirche (St. Martin)
1626
Epitaph des Josias Knapp. Außen an der Südseite des Langhauses. Rechteckplatte mit Giebelfeld und
Sockel, grauer Sandstein. Im Feld oben Bibeltext A, darunter die Initialen B und Vollwappen, unten
Grabschrift C. Erhaltung gut, Verwitterungsschäden nur am Sockel.
H. 185, B. 84, Bu. 1,8 — 2 cm. — Fraktur, einzelne Wörter in Kapitalis (A, C); Kapitalis erhaben (B) Abb. 172
A PHILIP • 1 • Vers • 23 -1/ Jch hab lust Abzuscheiden . Vnnd bey Christo /
Meinem herrn zu sein .
B O(seas) K(napp)
C Jm Jahr nach Christj Vnsers Seligmachers / gebürt . 1626 . Den . 18 ■ t(en) •
Junij Zwischen • 1 • vnd / • 2 • vhr nach mittnacht, Starb im Herrn • Selig=/lich,
der Ehrnuest vnnd Hochgeacht Herr . / OSEAS KNAPP . weillundt geweszner
259
Epitaph des Pfarrersohns Hans Jacob Rnoff. Außen an der Südseite des Langhauses unter der
Emporentreppe. Hochrechteckige Platte aus gelbem Sandstein, die Fläche in drei Felder unterteilt. Als
Bekrönung Bibeltext A, die Grabschrift B und ein Grabgedicht C in einem rundbogigen, vertieften
Feld, in der Sockelzone D. Die Oberfläche blättert ab, daher im unteren Teil Schäden.
H. 170, B. 84, Bu. 2,6 (A, B, D) und 2,2 (C) cm. — Fraktur
A Im Ander Buoch der Chronica am • 24 • / CAP.1 Als Josias den Zacheriam
Zwishen / dem Tempel vnd Altar versteingete sprach / der From Zacherias . Der
herr wirdt es / sehen, vnd suchen . mir wellen gott die / Rächt geben .
B Hie ligt weilundt der Ehrsam vnd be=/sheiden Jüngling . hansz Jacob Ruoff: /
desz Ehrwürdigen . wolgelerten Chri/Stoff Ruoffen Pfarrers alhie zu
holtz=/gerlingen Ehhcher Sohn seines ha(n)dt=/werckh em Nestler, vnd
ladendiener / so den 4 Apnhs A(nn)o . 1626 . als er / erlebt • 20 Jar ■ 13 wochen •
2 tag Seelig / im herren Entschlaffen
C Hie lig Jch vnd musz verwessen
Dan em Sinder bin Jch gewessen .
Jch Glaub aber em Ewigs Leben
Welches mir Christus [. . .]
wirdt geben
D Z[ur] hertzbruder lieben gedechtnus hat / disen Stein verfertigen lassen
M(agister) Cristoff / Ruoff, Pfarrer zu Maichingen.
Deutsche Reimverse (C)
Wappen: Ruoff2
Der in der Inschrift genannte Vater des Verstorbenen, Christoph Ruoff, war 1583 zunächst Diakon in
Metzingen (Lkr. Reutlingen), dann Pfarrer in Hirschlanden (Lkr. Ludwigsburg) 1586, in Gültlmgen
(Stadt Wildberg, Lkr. Calw) 1587 und in Holzgerlingen 1617 bis zu seinem gewaltsamen Tod am
10. Sept. 1634. Er erlag den Mißhandlungen durch Soldaten in den Kriegsläuften des Dreißigjährigen
Krieges3. Die Bibelstelle deutet an, daß auch der hier bestattete Sohn keines natürlichen Todes starb.
Der als Stifter des Denkmals genannte Bruder des Verstorbenen war Christoph (II) Ruoff, Pfarrer in
Mauren ab 1619 und in Maichingen ab 16244.
Der Schriftbefund schließt das Denkmal an die schlichten Epitaphien in der Art der Forster von
Herrenberg an.
1 Paraphrase nach 2 Chr 24,20 — 22.
2 Schildbild: geteilt; oben ein wachsender Mann, unten ein unterhalbes Kreuz(?).
3 Biographische Daten bei Sigel 15,2, S. 595.
4 Ebd.
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Weil im Schönbuch, ev. Pfarrkirche (St. Martin)
1626
Epitaph des Josias Knapp. Außen an der Südseite des Langhauses. Rechteckplatte mit Giebelfeld und
Sockel, grauer Sandstein. Im Feld oben Bibeltext A, darunter die Initialen B und Vollwappen, unten
Grabschrift C. Erhaltung gut, Verwitterungsschäden nur am Sockel.
H. 185, B. 84, Bu. 1,8 — 2 cm. — Fraktur, einzelne Wörter in Kapitalis (A, C); Kapitalis erhaben (B) Abb. 172
A PHILIP • 1 • Vers • 23 -1/ Jch hab lust Abzuscheiden . Vnnd bey Christo /
Meinem herrn zu sein .
B O(seas) K(napp)
C Jm Jahr nach Christj Vnsers Seligmachers / gebürt . 1626 . Den . 18 ■ t(en) •
Junij Zwischen • 1 • vnd / • 2 • vhr nach mittnacht, Starb im Herrn • Selig=/lich,
der Ehrnuest vnnd Hochgeacht Herr . / OSEAS KNAPP . weillundt geweszner
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