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Seeliger-Zeiss, Anneliese; Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Mitarb.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Mitarb.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Mitarb.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 47 = Heidelberger Reihe, 13. Band): Die Inschriften des Landkreises Böblingen — Wiesbaden: Dr. Ludwig Reichert Verlag, 1999

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https://doi.org/10.11588/diglit.57659#0334
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Kiaiber, Pfarrkirche Weilderstadt 1929, 102. — OABLeonberg 1930, 1029. — Schütz, Hermann, in: Mitteilungen des
Heimatvereins Weil der Stadt 9 (1958) nr. 2. - DGWürttHohenzollern nr. 956. - Schütz, Siegfried, Die Stadtkirche von
St. Peter und Paul in Weil der Stadt. Weil der Stadt 1985, 44.

420 Leonberg-Eltingen, Kirchbachstr. 10 um 1650

Fragment eines Grabdenkmals mit Bibeltext außen an der Giebelseite des Hauses über dem Keller-
portal eingelassen. Vermutlich ehemals Bekrönung eines Denkmals aus gelbem Sandstein, in neuerer
Zeit farbig gefaßt. Über einem Gesimsprofil ein Medaillon mit Kartuschenrahmen, gehalten von
bekleideten Genien; im Feld Bibeltext. Oberes Drittel — etwa von den Armen der Figuren aufwärts —
in Gips (?) schlecht ergänzt, Oberfläche bestoßen, doch scheint die in schwarzer Farbe nachgezogene
Abb. 180 und dadurch verfälschte Inschrift ohne Textverlust.
H. ca. 65, B. ca. 70, Bu. ca. 2 — 2,5 cm. — Fraktur, schrägliegende Humanistische Minuskel
Inn 1 . an Tim . am . 4 . Cap .1 / Jch hab einen gueten kampf / gekämpfet, Jch
habe den lauff / vollendet, Jch habe glauben ge=/halten, hinfort ist mir
beigelegt / die Cron der gerechtigkeit, welche / mir der Herr an Jenem tag der
ge/rechte Richter geben würdt / nicht mir aber allein sonder / auch allen die
sein erschein/ung lieb haben .
Die stilistischen Merkmale wie die Rahmung im Ohrmuschelstil mit Scheibchen-Fries und die Art der
Figuren erinnern an späte Werke der Werkstatt Feonberg II. Vergleichbar sind die Bekrönungen an den
Grabdenkmälern des Johann Georg Zwick, gestorben 1626, in Eberdingen (Lkr. Eudwigsburg)2, und
der Familie Bihler, 1650, in Dettingen unter Teck (Lkr. Esslingen)3. Dort begegnen auch der Schrift-
wechsel und dieselben Schriftarten. Vermutlich handelt es sich bei dem Fragment um den Überrest
eines Grabdenkmals aus der ev. Pfarrkirche, die durch Purifizierungsmaßnahmen im 19. Jahrhundert
ihren gesamten Bestand an Epitaphien verloren hat.
1 ITi 4,7-8.
2 Vgl. DI 25 (Ludwigsburg) nr. 628.
3 KdmWürttemberg, Donaukreis, Oberamt Kirchheim. Esslingen 1921, 87 mit Abb. 110.

NACHTRAG

232af Herrenberg, Alter Friedhof Mühlhausen 1580

Epitaph des Jacob Ruthart (Ruothart). Auf dem Gelände des aufgelassenen Friedhofs in dem abge-
gangenen Ortsteil Mühlhausen noch 1927 bezeugt. Inschrifttafel „unter einem fächerartigen Bogen“,
vermutlich einem Muschelgiebel. Wohl Sandstein.
Überliefert durch Otto Schmid1.
H. ca. 160 cm. - Kapitalis
ANNO DOMINI 1580 DEN / 7 NOVEMBRIS IST DER / ERBAR IVNG
IACOB RV/OTHART BVRGER VND / METZGER ZV HER/ENBERG
IN DEM / HEREN ENTSCH/LAFEN . DER LIGT ALHIE BEGRABEN /
DEM GOT GNEDIG / SEIN WELE / AMEN
Wappen: Ruthart2
Nach Hess war die Ehefrau des Jacob Ruthart eine Agatha N. Schmid überliefert noch em weiteres
Grabmal ohne Todesdatum für einen Angehörigen der Familie Ruthart, das 1927 auf dem Mühl-
hausener Friedhof als Abdeckplatte für eine Mauer diente3.

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