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Zahn, Peter; Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Mitarb.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Mitarb.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Mitarb.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 90 = Münchener Reihe, 16. Band, Nürnberg, Teilband 3,1) (1609-1650) — Wiesbaden: Dr. Ludwig Reichert Verlag, 2013

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https://doi.org/10.11588/diglit.57583#0014
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3. Die nichtoriginale Überlieferung der Inschriften
Handschriften, Drucke, Tafelwerke
Zu den Handschriften des Sammlers Dr. Michael Rötenbeck, wie zu den gedruckten Friedhofs-
mventaren von 1682 und 1736, sowie den Tafelwerken gilt ebenfalls unverändert das in Band I (DI 13,
1972) S.XIII-XVI Gesagte. Die im Germanischen Nationalmuseum aufbewahrte Handschriften-
überlieferung Rötenbecks ist inzwischen neu beschrieben worden,6) darunter auch diejenigen Hand-
schriften, welche den Bestand der Friedhofsinschriften betreffen und in Band I (DI 13) S.XIV be-
schrieben sind: Merkel H. 40 488, 489 und 492.7)
Bei den Handschriften und Archivalien des Landeskirchlichen Archivs der Evangelisch-Luthe-
rischen Kirche in Bayern (LAELKB, in den früheren Bänden LKAN) und des Stadtarchivs Nürnberg
(StadtAN) hat es provenienzbedingt Austausch bzw. Bereinigung gegeben. Neue Archivsignaturen ha-
ben die folgenden in Band I (DI 13) S.XV genannten Archivalien erhalten:
Ehemals Nürnberg, Stadtarchiv, Rep. D 5 KUSt 251ga wurde LAELKB Rep. 10b KV538
Ehemals Nürnberg, Stadtarchiv, Rep. D 3 KUSt 33 wurde LAELKB Rep. 10 b KV 33g
Ehemals Nürnberg, Stadtarchiv, Rep. D 5 KUSt 260 wurde StadtAN Rep. D 16, 260
Ehemals Nürnberg, Stadtarchiv, Rep. D 5 KUSt g88 wurde LAELKB Rep. 10 b KV 540
Der vorliegende Band mit der Berichtszeit 1608 — 1650 enthält bei 1627 Inschriften 851 Originale
und 776 abschriftliche Überlieferungen.

4. Die Epitaphien
Material
Die ältesten systematisch angelegten chemischen Analysen von metallenen Kunstwerken stammen
aus den sechziger Jahren des 19. Jahrhunderts8). Seither sind auf dem Wege der spektrographischen Ana-
lyse und mit neuen Untersuchungsmethoden, u. a. der Atomabsorptions-Spektralanalyse9) große Men-
gen von Objekten untersucht worden. Über die Zusammensetzung des Materials der Epitaphien be-
steht inzwischen dank der Analysenreihen durch Otto Werner und Josef Riederer weitgehend
Klarheit10). In Nürnberg hergestellte Epitaphien sind seit der Mitte des 15. Jahrhunderts aus Messing11),
einer Legierung aus Kupfer und Zink. Insbesondere ließ sich dabei feststellen, daß die Legierungen
innerhalb des Ortes der Herstellung Nürnberg in den groben Mengenzusammensetzungen und was
die Spurenelemente anlangt, vergleichbare Merkmale haben. Ob diese Werte auch innerhalb der 1966

6) Dominik Radlmaier, Handschriften der Welser. Die Bibliothek der Paul Wolfgang Merkelschen Fami-
lienstiftung im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg. Nürnberg 2008 (Nürnberger Werkstücke zur Stadt-
und Landesgeschichte; 66)
7) Dominik Radlmaier, Handschriften der Welser (2008) Katalognr. 1013, 1014, 1017.
8) Die ausführlichste ältere Zusammenstellung von Mengenanalysen an Gegenständen des Mittelalters und
der Renaissance, weit vor den Analysen des 20. Jahrhunderts, bei: Ernst Frh. v. Bibra, Die Bronzen und Kupfer-
legierungen der alten und ältesten Völker, mit Rücksichtnahme auf jene der Neuzeit, Erlangen (1869) S. 202 ff.
(Diesen Hinweis verdankte ich seinerzeit Hans Robert Weihrauch f).
9) In Auswahl: Markus A. Geyh, Einführung in die Methoden der physikalischen und chemischen Altersbe-
stimmung (1980); Josef Riederer, Kunstwerke chemisch betrachtet. Materialien, Analysen, Altersbestimmung
(1981); Derselbe, Archäologie und Chemie. Einblicke in die Vergangenheit. Ausstellung des Rathgen-Forschungs-
labors SMPK September 1987 - Januar 1988 (1987); Derselbe, Echt und falsch. Schätze der Vergangenheit im
Museumslabor (1994).
10) Zum Material, dem Gießverfahren, der Arbeitsteilung zwischen Entwurf, Modell und Ausführung von
Ornament und Schrift noch immer gültig: Zahn, Beiträge (1966) S. 59 — 86; Derselbe, Inschriftenträger in Messing
1460—1650. Kriterien zu ihrer Beschreibung, In: Inschrift und Material, Inschrift und Buchschrift. Fachtagung
für mittelalterliche und neuzeitliche Epigraphik Ingolstadt 1997 (Bayerische Akademie der Wissenschaften, Philo-
sophisch-Historische Klasse, Abhandlungen N. F. 117) S. 64-83, darin S. 67 ff. Übersicht über die Literatur zu
den Analysenreihen, Literaturauswahl S. 80 ff.; ergänzend: S. Hauschke, Die Grabdenkmäler der Nürnber-
ger Vischer-Werkstatt (1453-1544), Berlin/Petersberg (2006) (Bronzegeräte des Mittelalters; 6), hier das Kapitel
„Organisation der Werkstatt“ S. 42 —64.
n) J. Riederer, Metallanalysen an Erzeugnissen der Vischer-Werkstatt, In: Berliner Beiträge zur Archäome-
tne 8 (1983) S. 89-99; Derselbe, Die Abhängigkeit der Zusammensetzung von Messinggrabplatten des Johannis-
friedhofs in Nürnberg von der Herstellungszeit, In: Berliner Beiträge zur Archäometrie 12 (1993) S. 65 — 71.

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