auch Einzel-Epitaphien von Angehörigen des unteren Handwerks, wie das eines „Altmachers“, der
Schuhe aus altem, schon gebrauchten Leder macht oder flickt (Nr. 2789), oder auch der Hilfskräfte im
Transportgewerbe, die keinem „verfaßten“ Handwerk angehören, wie die Auflader (Nr. 1978, 1983,
2867), Ballenbinder (Nr. 1829, 2177, 2205), Kutscher und Kutschenfahrer (Nr. 1957, 2097, 2467, 2501,
2673) und em Fuhrknecht (Nr. 1532). Eine besondere Stellung nehmen der Henkersknecht (Nr. 1828)
und der Scharfrichter em (Nr. 1716). Wo aber sind die Menschen begraben, die in der sozialen Skala
unterhalb dieser Personengruppen standen? - die Knechte und Mägde in den Haushalten, in den
Handels-Kontoren und -Lagern, die Tagelöhner im Baugewerbe und andere ungelernte Kräfte, deren
Jahres-Einkommen an Bargeld selten 20 Gulden überstieg. Sie wurden in „Gemein-Gruben“ bestattet,
wie dies auch in Zeiten großer Seuchen notwendig war. Deren Lage und Umstände sind aber nur sel-
ten bekannt geworden.48 49) Die Inschriften geben hierzu keine Auskunft.
Einwohnerzahl — Epidemie-Sterblichkeit um 1500— 180649)
Jahre
Einwohner
Quelle
Epidemie
Gestorbene
Personen
Quelle
1483
40 000
Jahrbücher d. 15. Jhs.
Chroniken
d. dt. Städte
1485
36OOO
Bayer. Städtebuch
ljOO
4O-5OOOO
Celtis, „Norimberga“
Endres
1505/06
- 4OOO
Pest
4000 ca.
Jungkunz,
Bauernfeind
1519/20
???
Pest
unbekannt
Erweiterung
d. Friedhöfe
1524
47OOO
Simon (Ki-bücher)
1530
- 5OOO
Epidemie
5000
Jungkunz
U33/34
- 5745
Seuche
5754
Jungkunz
Bauernfeind
1543/44
- 1508
Epidemie
1508
Jungkunz,
Bauernfeind
1550 ca.
30-40000
Bayer. Städtebuch
1560 ca.
50000
Endres
1562/63
- 9517
Pest
9517
Bauernfeind
1570
- 1600
Pocken
1600 Kinder
Junkkunz,
Bauernfeind
1585/86
40276
- 4700
Lochner, Jungkunz,
Endres
Pest
4700
Jungkunz,
Bauernfeind
48) Zu einem nach 1945 beim Schutträumen auf dem Gelände des alten Sebalder Friedhofes gefundenen
Sammelgrab: Peter Zahn, Nürnberger Bürger in ihrer zeitlichen und ewigen Wohnung. In: Nürnberger Altstadt-
berichte 31 (2006) S. 75. - Zur Bestattung in Pestzeiten vgl. Mattausch, Beerdigungswesen (1970) S. 60ff. und Bühl,
Die Pestepidemien ... (1990) S. 151-158.
49) Artikel „Epidemien ...“ in SLN (2000) S. 248 und „Pestepidemien“ a. a. O. S. 804. — Die Zahlen in der
Tabelle aus den in den Spalten „Quelle“ genannten Schriften: Bauernfeind, Materielle Grundstrukturen (1993)
S. 120, 212, 221, 225, 237h, 240, 248, 271, 274h, 277; Bayerisches Städtebuch, (Deutsches Städtebuch Bd. 5),Teil 1
(1971) S. 391 (Kap. 6 a); Konrad Celtis „Norimberga“ (2000); Die Chroniken der deutschen Städte 10, 2. Aufl.
(1961) Nürnberg 4, S. 370 (Jahrbücher des 15. Jahrhunderts, Jahr 1483); Endres, Zur Einwohnerzahl und Bevölke-
rungsstruktur Nürnbergs (1970) S. 245-251 Jungkunz, Die Sterblichkeit in Nürnberg (1951) S. 295-300; Lochner:
Die Einwohnerzahl der ehemaligen Reichsstadt Nürnberg (1857) S. 19; Simon, Mathematik in der Kirchen-
geschichte (1961) S. 224 f. - Waldau, Vermischte Beiträge 1 (1786) S.361 nennt für die Jahre 1632/33 sogar 26562,
für 1634 weitere 9689 Pesttote.
XL
Schuhe aus altem, schon gebrauchten Leder macht oder flickt (Nr. 2789), oder auch der Hilfskräfte im
Transportgewerbe, die keinem „verfaßten“ Handwerk angehören, wie die Auflader (Nr. 1978, 1983,
2867), Ballenbinder (Nr. 1829, 2177, 2205), Kutscher und Kutschenfahrer (Nr. 1957, 2097, 2467, 2501,
2673) und em Fuhrknecht (Nr. 1532). Eine besondere Stellung nehmen der Henkersknecht (Nr. 1828)
und der Scharfrichter em (Nr. 1716). Wo aber sind die Menschen begraben, die in der sozialen Skala
unterhalb dieser Personengruppen standen? - die Knechte und Mägde in den Haushalten, in den
Handels-Kontoren und -Lagern, die Tagelöhner im Baugewerbe und andere ungelernte Kräfte, deren
Jahres-Einkommen an Bargeld selten 20 Gulden überstieg. Sie wurden in „Gemein-Gruben“ bestattet,
wie dies auch in Zeiten großer Seuchen notwendig war. Deren Lage und Umstände sind aber nur sel-
ten bekannt geworden.48 49) Die Inschriften geben hierzu keine Auskunft.
Einwohnerzahl — Epidemie-Sterblichkeit um 1500— 180649)
Jahre
Einwohner
Quelle
Epidemie
Gestorbene
Personen
Quelle
1483
40 000
Jahrbücher d. 15. Jhs.
Chroniken
d. dt. Städte
1485
36OOO
Bayer. Städtebuch
ljOO
4O-5OOOO
Celtis, „Norimberga“
Endres
1505/06
- 4OOO
Pest
4000 ca.
Jungkunz,
Bauernfeind
1519/20
???
Pest
unbekannt
Erweiterung
d. Friedhöfe
1524
47OOO
Simon (Ki-bücher)
1530
- 5OOO
Epidemie
5000
Jungkunz
U33/34
- 5745
Seuche
5754
Jungkunz
Bauernfeind
1543/44
- 1508
Epidemie
1508
Jungkunz,
Bauernfeind
1550 ca.
30-40000
Bayer. Städtebuch
1560 ca.
50000
Endres
1562/63
- 9517
Pest
9517
Bauernfeind
1570
- 1600
Pocken
1600 Kinder
Junkkunz,
Bauernfeind
1585/86
40276
- 4700
Lochner, Jungkunz,
Endres
Pest
4700
Jungkunz,
Bauernfeind
48) Zu einem nach 1945 beim Schutträumen auf dem Gelände des alten Sebalder Friedhofes gefundenen
Sammelgrab: Peter Zahn, Nürnberger Bürger in ihrer zeitlichen und ewigen Wohnung. In: Nürnberger Altstadt-
berichte 31 (2006) S. 75. - Zur Bestattung in Pestzeiten vgl. Mattausch, Beerdigungswesen (1970) S. 60ff. und Bühl,
Die Pestepidemien ... (1990) S. 151-158.
49) Artikel „Epidemien ...“ in SLN (2000) S. 248 und „Pestepidemien“ a. a. O. S. 804. — Die Zahlen in der
Tabelle aus den in den Spalten „Quelle“ genannten Schriften: Bauernfeind, Materielle Grundstrukturen (1993)
S. 120, 212, 221, 225, 237h, 240, 248, 271, 274h, 277; Bayerisches Städtebuch, (Deutsches Städtebuch Bd. 5),Teil 1
(1971) S. 391 (Kap. 6 a); Konrad Celtis „Norimberga“ (2000); Die Chroniken der deutschen Städte 10, 2. Aufl.
(1961) Nürnberg 4, S. 370 (Jahrbücher des 15. Jahrhunderts, Jahr 1483); Endres, Zur Einwohnerzahl und Bevölke-
rungsstruktur Nürnbergs (1970) S. 245-251 Jungkunz, Die Sterblichkeit in Nürnberg (1951) S. 295-300; Lochner:
Die Einwohnerzahl der ehemaligen Reichsstadt Nürnberg (1857) S. 19; Simon, Mathematik in der Kirchen-
geschichte (1961) S. 224 f. - Waldau, Vermischte Beiträge 1 (1786) S.361 nennt für die Jahre 1632/33 sogar 26562,
für 1634 weitere 9689 Pesttote.
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