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Zahn, Peter; Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Contr.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Contr.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Contr.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Contr.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Contr.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 90 = Münchener Reihe, 16. Band, Nürnberg, Teilband 3,1) (1609-1650) — Wiesbaden: Dr. Ludwig Reichert Verlag, 2013

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https://doi.org/10.11588/diglit.57583#0072
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3055 Rochus 1313 Neidhard, Steffan u. Barbara/Graser, Barbara 1609

Rechtecktafel in sechs Zeilen. Im Rahmen oben Akanthusvoluten und Spange, seitlich Rollwerk,
an den Ecken Dreiblatt. Unten angefugt zwei Tartschen mit der geteilten, in Umrissen eingehauenen
Jahreszahl über den Handwerksattributen: herald. rechts Zirkel über Meisterzeichen und herald. Lilie;
links Tischleuchter zwischen zwei Einsatzgewichten. Abb. 290.
H. 14 B. 29 Bu. 1,6 G. 29 cm. - Fraktur.
Steffen Neidhard Zirkelschmid starb A.(nn)° / i6(- •) den (.)
Vnd A.(nn)° i6(- •) / den (.) starb Barbara sein Ewirtin /
A.(nn)° i6(- •) den ( ) starb Barbara / Merta Grasers Rotschmits
see(lig) Witib Denen al-/len Gott gnat. Vnd Jr aller baider erbe(n) begrebnis.
// 1 / 6 // 0 / 91)
1) in Umrissen eingehauen.
Wappen: Neidhard (ZW der Zirkelschmiede, Lilie). - Dietz, Nürnberger Bürgerwappen (2012).
Steffan Neidhart, Zirkelschmied (f nach 1609), GD Barbara. - Grieb, PD (2009); NKL (2007) S. 1068. -
Martin II. Grasser, Rotschmied und Ringmacher, Meister 1604, GD Barbara. - Lockner, Merkzeichen
1981 Nr. 510; NKL (2007) S. 502. Zum Handwerk des Zirkelschmieds anschaulich Jost Amman/Hans
Sachs (Ständebuch, 1568) Blatt R ij (Der Circkelschmidt. / Jch mach mancherley Werckzeug art / Subtile
Zirckel vnd Daßart / Mancherley Zangen, gschraufft vn(d) glatt / DrehEyßn, GärbEyßn, in vil Werckstat / Dem
holtzdrechßl, rotschmidt vn(d) schreiner / Kandelgiesser vnd Balbierer / Mach auch künstlicher Stück sehr viel /
Rein gegraben, glatt vnd subtil.)
Gugel Rochus S. 76; Foto Zahn L 16, 50.

3056 Johannis 4 Nurmberger, Caspar u. Magdalena Henn u. Maria Hefner 1609

Große lorbeergerahmte Rundtafel mit quadriertem Vollwappen. Darunter als eigener Guß eine fünf-
zeilige Rechtecktafel (I), im Rahmen Rollwerk, seitlich je eine Spitzblatt-Anse, unten angefügt zwei
Tartschen mit Wappen. Abb. 291. Dazu ehemals über dem Grab in der Arkaden-Mauer zum Pfarr-
garten eine von Holzläden verschließbare Blendnische mit fünf Inschriften (II—VI), 1735 noch be-
schrieben, Texte nach T. (Die Arkaden-Mauer 1855/56 abgerissen, vgl. DI 13 S. XI und DI 68 S. XIII
mit Abb. 146, 148 — 149, 152-153). In den vier Füllungen der Läden Gemälde der schreibenden Evan-
gelisten. In der Nische an der Wand im Hintergrund eine Kreuzabnahme, im Vordergrund eine Grab-
legung Christi mit Joseph von Arimathia, Nikodemus, dem Jünger Johannes und den drei Marien. In
der oberen Füllung des rechten Ladens innen der kreuztragende Christus auf dem Weg nach Golgatha
mit Simon von Kyrene, voran die zwei Schächer, am Stadttor im Hintergrund der Hohe Priester. In
der oberen Füllung des linken Ladens innen Christus am Kreuz zwischen den Schächern, im Hinter-
grund die aufziehende Finsternis, im Vordergrund um die drei Kreuze drei um Jesu Kleider würfelnde
Kriegsknechte, die zwei Marien, Johannes und ein trostsprechender Hauptmann zu Pferde. Vor dem
Kreuz kniend der Stifter, geharnischt, das Schwert an der Seite, den Helm neben sich auf der Erde, mit
Ehefrau, beide die Hände betend erhoben. In der unteren Füllung des rechten Ladens der triumphie-
rende Heiland im rosenfarbenen Gewand mit Palmzweig und Kreuzfahne auf dem verschlossenen
Grab, darunter die schlafenden Grabeswächter, die drei Marien vor der Grabeshöhle. Zwischen beiden
Füllungen Inschrift (II). Im Gesims eine weitere Inschrift (III). In der unteren Füllung des Enken La-
dens innen Jesus als Gärtner mit Maria von Magdala zu seinen Füßen; er weist seine Wunden den zwei
jenseits des Gartenzaunes stehenden Jüngern, in der Ferne der Hügel Golgatha mit den Schächer-
Kreuzen. Zwischen beiden linken Füllungen Inschrift (IV). Am Fuß der Blendnische ein weiteres mit
Läden versehenes Gemälde: die kniende Stifterfamilie in einer Saal-Architektur vor dem Gekreuzigten,
seitlich am Kreuz Speer und Schwamm-Stab. Vor dem Stifter sein quadriertes Wappen, zu seiner Lin-
ken vier und acht Söhne, gegenüber die beiden Ehefrauen Henn und Hefner mit fünf und neun Töch-
tern. Auf den Innenseite der unteren (kleineren) Läden zwei Genien mit Totenschädel und Blu-
men. Auf der Außenseite der Läden die Inschriften (V) —(VI).
0 55,5 H. 10 B. 25,5 Bu. 1,5 cm

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