Metadaten

Zahn, Peter; Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Mitarb.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Mitarb.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Mitarb.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 90 = Münchener Reihe, 16. Band, Nürnberg, Teilband 3,1) (1609-1650) — Wiesbaden: Dr. Ludwig Reichert Verlag, 2013

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.57583#0106
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
3143 t Johannis 38 Airer, Gilg u. Anna/Meisinger, Anna/Guteter, Clara

13.7.1611

Keine Beschreibung. 1682 noch, 1736 nicht mehr vorhanden.Text nach R 166.- Die Grabstätte befand
sich in der Reihe der Gräber 1 bis 46 unmittelbar an den Arkaden der Mauer zum Pfarrgarten, offen-
bar an jenem Teil, der zwischen 1644 bis 1677 mit dem Abriss der Mauern zwischen den Friedhöfen
und der Anlage des neuen Steinschreiberhauses verändert worden ist. In den Arkaden über den Grab-
steinen waren Blendnischen eingesetzt mit Malereien, z.T auch mit Messingepitaphien, mit hölzernen
Läden verschließbar, die ebenfalls innen und außen bemalt waren. Entsprechend der in der Inschrift
genannten Familien ist mit Sicherheit auch ein ehemahges Epitaph mit den Wappen der in der In-
schrift genannten Personen anzunehmen.Tatsächlich befindet sich sein von Paulus Lautensack 1551/52
gemaltes Epitaph im GNM.Trechsel (1736) beschreibt anstelle der unten folgenden Inschrift für Grab
38 eine wenige Jahre vorher angelegte Gruft mit gemalter Blendnische und Bildhauerwerk. Vorher
habe sich in unmittelbarer Nähe, in der Arkade zwischen Grab 36 und 37, eine „Erschaffung der Welt“
von Albrecht Dürer befunden, die 1682 noch erkennbar war (nach Gugel S. 6 lag sie zwischen Grab 34
und 35), „weilen es aber ohne Dach und Fach so zu sagen gestanden, so ist auch solches in Zeiten, samt
den dabey gestandenen Versen, von dem Wetter getilgt und ausgelöschet worden.“ (Trechsel, 1736,
S. 681— (vgl. DI 68 S.XIIIf.). Die Anlage des Airer-Epitaphs dürfen wir uns ähnlich vorstellen. Der
Abbau der Anlage könnte auch mit dem Wegzug der Ayrer aus Nürnberg Zusammenhängen: die Ayrer
haben ab 1622 das Schloß in Rosstal und nennen sich, geadelt von Kaiser Rudolf II., „Ayrer von
Landeck“. Danach gibt es auf dem Johannisfriedhof nur noch eine 1626 datierte Ayrer-Grabstätte
(Nr. 3966)
Anno Domini 1573.a) den 3O.Januarii starb der Erbar Gilg Airer, seins Alters 63.Jar.
D(em) G(ott) G(nad) Anno 1551. den 19.Aprilis starb die Erbar fraw Anna Gilg
Airerin, ein geborne Breunin.^ Der Gott gnedig vnd Barmhertzig sei, Amen. Anno
1588. den 22. Martii, starb die Erbar fr au Anna Hanns Meisingerin) wittib, ein
geborne Airerin, fhres Alters 51.far. D(er) G(ott) G(nad) Anno 1611. den 13.Julii
starb die Erbarfraw Clara Hanns Guteterinf') ein geborne Airerin,fhrs alters 72.far.
D(er) G(ott) G(nad)
a) 1571 GJ, T; b) Bräunin R 488; Braunin GJ, T; c) Meißingerin R 488; Meissingerin GJ, T; d) Guthätterin R 488;
Gutthäterin GJ,T;
(Vermutete ehemalige Wappen:) Ayrer (Si F 91, 5); Praun (Si F 43,1); Meusinger (Si F 109, 3); Gueteter
(Si F 122, 11)
Gilg (Egidius, Gühch) Airer/Ayrer d.J. (* 1.9.1509, f 30.1.1573), Kaufmann im Färberwaid- und Woll-
handel, S. v. Heinrich A. (DI 13, 455, 645, 784 u. BE), gd i) 2.10.1531 Anna (* 7.6.1514, J 19.4.1551),
T. v. Stephan I. Praun (DI 13, 18, 20, 348 u. BE); 13 Kinder; gd 2) Anna (f 22.3.1588), Witwe des
Hans Meismger; Genannter 1540—1573, von Kaiser Ferdinand I. 1561 geadelt; aus dem Besitz des Vaters
übernimmt er das Haus Josephsplatz 4/Hmtere Ledergasse 11; erwirbt 1557 das Anwesen Josephsplatz/
Karolinenstraße 42, weiter 1557 um 5700 fl. das gesamte (baufällige) Frauenbrüderkloster in der Adler-
straße durchgehend zur Karolinenstraße. Wenzel Jamnitzer fertigt 1566 für ihnje einen Erd- und Him-
melsglobus. Sein um 1551/52 von Paulus I. Lautensack (1477/78-1558) gemaltes Epitaph befindet sich
im GNM. - Tochter Anna (* 15.6.1637, f 22.3. 1588) GD den Kaufmann Hans Meismger (s. u.). -
StadtAN, GSI 152; Roth, Genannte (1802) S. 75 (Gülich Ayrer); Zur Familie Ayrer vgl. Kroker, Stamm-
baum Ayrer (1901) S. i7of.;Thieme-Becker 22 (1929) S. 463 f. (Paul Lautensack); Peters, Handel (1994)
S. 393; Löcher, Gemälde (1997) S. 304; Schöler, Historische Familienwappen (1999) S. 29; Zahn, In-
schriften (2002) S. 165, 20; Kohn, NHb Lorenz; NKL (2007) S. 898 f. (Paulus I. Lautensack); Grieb, PD
(2009). - Vgl. ferner DI 13, 112 u. BE, 456 u. BE, 724 u. BE sowie SLN (2000) S. 93.
Hans Meisinger/Meusinger (* Annaberg, J 24.10.1578 Regensburg?), Kaufmann, Genannter 1569-
1578 (nach Roth falliert er 1576); GD 19. 2.1560 Anna (f 22. 3.1588),T. v. Gilg Airer; im Jahr 1579 zahlen
seine Erben bzw. Nachlaß Verwalter die Summe von 308 fl. Losung, er gehörte damit zu den 100 reich-
sten Bürgern. Mitglieder der Familie sind im Metallhandel tätig. — StadtAN, GSI 152; Roth, Genannte
(1802) S. 90; Kroker, Stammbaum Ayrer (1901) S. 175; Peters, Handel (1994) S. 315, 417 (Meussinger);
Bauernfeind, Die reichsten (2000) S. 217; Zahn, Inschriften (2002) S. 161,165,19 u. 34; Grieb, PD (2009).
Hans II. Guteter/Gutthäter (* 1555, f 1605), S. v. Georg Guteter aus Krakau (Ochsenhändler, saß dort
im Rat), Kaufmann (u. a. im Handel mit den Viatis/Peller), Genannter 1578 — 1605, GD 21.1.1578 Clara
Maria (* 1.1.1539. J 13.7. i6n),T v. Gilg Airer, Wwe des Hieronymus (Jeremias?) Hopfer. Guteter zahlt

58
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften