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Zahn, Peter; Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Contr.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Contr.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Contr.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Contr.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Contr.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 90 = Münchener Reihe, 16. Band, Nürnberg, Teilband 3,1) (1609-1650) — Wiesbaden: Dr. Ludwig Reichert Verlag, 2013

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https://doi.org/10.11588/diglit.57583#0627
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durch den Leib tödlich geschossen. / DaraüfF nach Weinsfed kommen,
von dar vff Hilpoltstein geführt vnd alß / er daselbst 17. stund nach
empfangenen Schuß, in Christo Jesu seinem Er,,/loser seeliglich entschlaffen,
zürückhiehero gebracht, vnd den 19. Febrü,,/arij in dieses sein Rühebettlein
Christlich bestattet worden; Derne Gott / ein fröliche Aüfferstehüng
verleyen wolle, vmb Jesu Christi willen. Amen. //
III. Thue Rechnung von deinem Haushalten, etc.2) //
Ey! Du fromme und getreue Knecht, du bist über wenig getreu gewesen etc. 3) //
IV. (Pelikan) Deß Herren Jesu theures Blut / Gibt Leben vnd das ewig Gut //
V. (Henne) Die Lieb die Himlisch Gluckhänn treibt / Daß Sie wird Mensch und doch Gott
bleibt //
VI. (Adler) Der Herr fährt auf ins Himlisch Reich / Daß Du da lebst mit Jhm zugleich. / /
VII. (Phönix) Der Herr verstirbt und lebt aufs neu / Daß Er uns nach dem tod erfreu. //
VIII. (Rauchfaß) Wie ein Schatten wie ein Rauch, Also ist das Leben auch. //
IX. (Blumen) Wie die Blume auf dem Feld, Also sind wir in der Welt. //
X. Der Mensch weis seine Zeit nicht, sondern wie die Fische gefangen werden mit einem
schädlichen Hamen, vnd wie die Vögel mit einem Strick gefangen werden, so werden
auch die Menschen berückt, zur bösen Zeit, wenn sie plötzlich über sie fällt. 4) / /
XI. Jch wolt sehen frembde Land, / das verwehrt die Mörders Hand, /
als ich drey und zwantzig Jahr / noch nicht hatt erreichet gar /
dieser mein geschwinder Tod / also war verhengt durch Gott. /
Doch auch solche Sterbens-Art / mir gereicht zur Him(m)elfarth. //
XII. Hiob . 9 . v. 25 / Meine tage sind / schneller gewesen / denn ein Laüffer,
sie / sind geflohen, vnd / haben nichts gutes / erlebt. ')
XIII VIATOR DISCE MORL 6)
XIV Dis Grab ist nicht gemacht / Auß Hoffarth oder Pracht: /
Der Eltern Hertzenleid / Ein Denckmal hat bereit /
An diesem frembden Ort, / Da kläglich ligt ermord, /
Ihr Einig liebes Hertz: / Die Hand ist wo der Schmertz.
1) Der Tod ist das Tor zum Leben; 2) Lukas 16, 2; 3) Matth. 25, 21; 4) Pred. 9, 12; 5) Hiob 9, 25; 6) Der Du des Weges
kommst, lerne zu sterben (nach C. Maue).
Wappen: Schlütter (geteilt, Rose über Herz mit Schlüssel); als Helmzier em Halbgerippe mit Stunden-
glas und dem unteren Wappenbild (Herz mit Schlüssel) in den Händen. — Dietz, Nürnberger Bürger-
wappen (2012).
Johann Schlütter (f 14.2.1646 Hilpoltstein, begr. 19.2.1646 Nbg.), Sohn des Kaufmanns Heinrich
Schlütter u. der Katharina Mechelborch aus Lübeck, auf der Reise nach Italien bei Weinsfeld (südöstlich
von Hilpoltstein, Krs. Roth), zusammen mit neun Reisegefährten aus Nürnberg unter der Obhut des
Nürnberger Kaufmanns Leonhard Weikmann (f nach 1668) und dem Geleit von zehn Soldaten, von
marodierenden Reitern überfallen, angeschossen und nach 17 Stunden in Hilpoltstein gestorben. —
Unter den Toten ist auch der Sohn Georg des Nürnberger Kaufmanns Jacob Fürst (Nr. 3028). Der
Kaufeintrag für die Grabstätte ist unter dem 21.2.1646 eingetragen für den Vater „Heinrich Schlütter,
Burger vnd Handelsmann zu Lübeck“. — LKAN KV 22 fol. 52 r.; Claudia Maue, Archivalien und Quel-
len zu Leben und Tod des Johann Schlütter aus Lübeck und zu seinem Grabmal auf dem Nürnberger
Johannisfriedhof, in MVGN 85 (1998) S. 1-50 (mit 19 Abb.), bes. S. 15 ff., dann S. 20 Anm. 54 auch
genannt der nicht ausgeführte erste Entwurf für das Grabmal, von Johann Carl (GNM Hz 6924, Kapsel
713); Diesselbe, Das Grabmal des Johann Schlütter von Johann Carl und Georg Schweiggers erste Bild-
nisbüste, in: Rainer Kahsmtz/Peter Volk (Hrsg.), Skulptur in Süddeutschland 1400 — 1770, Festschrift
für Alfred Schädler, München, Berlin 1998 S. 241-272 (zu Michael Herr S. 254—255). - Zu den betei-
ligten Künstlern: Doppelmayr, Nachrichten (1730) S. 230 (Carl), 228 (Herr), 234 (Ritter), 246 (Schweig-
ger), 298 (Wurzelbauer), 236 (Hofmann); ADB 33 (1891) S. 333-335 (Schweigger); NKL (2007) S.230

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