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Zahn, Peter; Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Contr.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Contr.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Contr.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Contr.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Contr.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 90 = Münchener Reihe, 16. Band, Nürnberg, Teilband 3,2) (1609-1650) — Wiesbaden: Dr. Ludwig Reichert Verlag, 2013

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https://doi.org/10.11588/diglit.57584#0017
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Sebald Leipoltin die eiter, kochin bey s. Laurentzen (f zw. 21.10. u. 13.11.1558). — Nürnberger Totengeläut-
bücher ... 1517—1572 (1972) Nr. 6185.- Sieben Jahre vorher war ihr Ehemann beerdigt worden: Sebold
Leupolt, flaischhacker an der Praiten Gaß (f zw. 21.9. u. 14.12.1547). - Nürnberger Totengeläutbücher ...
1517 —1572 (1972) Nr. 3685. — Hinweis auf die Sterbedaten bei Oskar Drittler, St. Rochuskirchhof (1989)
S. 48, ebenfalls frdl. Hinweis von Richard Dietz, Buckenhof.
Die Attribute im Wappenschild weisen sowohl auf einen Fleischhacker (Hackmesser), wie auf einen
Säustecher (Wurstmaß). Das Pilgerzeichen ist das eines Pilgers nach Santiago de Compostela. - Die
Köchin bei Sankt Eorenz, Margret Leypold, hat offenbar eine der vier ,,Kücheleins“-Wirtschaften inne,
die sog. ,,Herrnküchen“ bei St. Sebald und St. Lorenz, am Weißen Turm und am Läufer Torturm. Nach
dem Amterbuch durften sie in der Woche „je 1—2 leichte Schweine schlachten“. Den Garköchen
war Abstechen und Bereiten eigener Schweine nur mit Zuhilfenahme der Schweinestecher („Säu-
stecher“) gestattet. Sie waren Lohnschlächter, mußten Bürgerrecht haben und amtlich bestallt und
vereidigt sein. Sie schlachteten und verarbeiteten Schweine außerhalb des Metzgerhandwerks und stell-
ten auch um Lohn Würste her (Sachs, Metzgergewerbe S. 45 f. und S. 199 Anm. 32), ja „mit der aus-
schließlichen Befugnis zur Wurstherstellung“ (Stadtlexikon S. 693). Das im Schild abgebildete Wurst-
maß scheint die wirkliche Größe zu haben: es ist 8,5 cm lang bei einem Durchmesser von 2,4 cm. - In
der Schweinestecher-Ordnung ist zum Messen der Därme von einem „hierzu besonders verfertigten
und mit dem Stadtwappen gezeichneten Maas“ die Rede. — (Jegel, Schweinestecherordnung S. 593).
Nach den Ratsverlässen durften „Pfennigbratwürste, von denen acht auf ein Pfund gehen“ lediglich
an Wirte und Garköche ... abgegeben werden“... „Die größeren (Bratwürste), von welchen 4—5 ein
Pfund ausmachen sind allgemein käuflich“ (Jegel, Ernährungsfürsorge S. 92). - Das Alte Nürnberger
Pfund vor 1811 hatte 476,902 g (Kramgewicht, Verdenhalven), nach anderen Angaben 509,5 g (Stadt-
lexikon). Hieraus ließe sich für die „Pfennigbratwurst“ ein Gewicht von 59,61 bzw. 63,7 g und für die
größere Bratwurst ein Gewicht von 95,38 bzw. 101,9 g errechnen. — Ein originales Wurstmaß (Wurst-
bügel) befindet sic seit 1884 im Germanischen Museum (Inv.-Nr. Z 1). Es ist 15,2 cm lang, 4,5 cm breit,
die Kreisöffnung hat den Durchmesser 3,3 cm. Auf der Vorderseite sind die Initialen F W über der
Jahreszahl > l- 6 • 0 • 1 < eingraviert. (Drittler, 1989, S. 48 f; Schindler, 2010, S. 8). Oskar Drittler hat
1989 bei vier Nürnberger Metzgern nachgemessen: die Würste waren 2,9 — 3,0 - 3,3 und 3,5 cm dick.
Sachs, Metzgergewerbe, in: MVGN 24 (1922) S. 1—260; Jegel, Ernährungsfürsorge des Alt-Nürnberger
Rates, in: MVGN 37 (1940) S. 74-199; ders., Alt-Nürnberger Handwerksrecht (1965), darin „Schwei-
nestecherordnung“ S. 589 — 593; Oskar Drittler, Die Köchin von St. Lorenz, In: Sankt Rochuskirchhof,
Epitaphien (1989) S. 48 f.; Fritz Verdenhalven, Alte Meß- und Währungssystem aus dem deutschen
Sprachgebiet (1998) S. 42; Stadtlexikon Nürnberg (2000) S. 693 („Metzgerhandwerke“), S. 1246 („Nürn-
berger Maßeinheiten“);Thomas Schindler, Vom Wurstbügel zum Wurstmaß, In: KulturGUT, Aus der
Forschung des Germanischen Nationalmuseums, Nürnberg, 1. Quartal 2010, S. 10—12 (mit weiterfüh-
render Literatur).
Christoph Friedrich Gugel, Norischer Christen Freydhöfe Gedächtnis ... Nürnberg 1682 (Rochus S. 118); Gerlach
-Boesch, Die Bronzeepitaphien (1896) Taf. 67, 5; Zahn, Beiträge zur Epigraphik (1966) S. in (WerkgruppeB Nr.278);
Zahn, in Archiv für Sippenforschung 34 (1968) 611 Abb. 15; Abb.,Text u. Kommentar: Sankt Rochuskirchhof (1989)
S. 48 f. (Oskar Drittler).

0887 a-n Rochuskapelle

Imhoff, (Andreas)

1558

Unter der Empore. Messing-Epitaph in Renaissance-Architektur mit Engeln, unten in kleinem Schrift-
band bez. 1558. Wappen Imhoff, Schlauderspach, Reich. Die Tafel ist zu Anlaß des Todes der zweiten
Ehefrau entstanden.
GH. 52 GB. 39 Schriftband: H. 3,5 B. 10 Bu. 2,6 cm.
1558
Wappen: Imhoff; Schlauderspach; Reich.
Andreas Imhof (* 29.11.1491,! 28.10.1579), im Rat 1523, Landpfleger 1526, Oberster Stadthauptmann
1544, Reichsschultheiß 1571; GD 1) 13.9.1518 Ursula Schlauderspach (f Sept. i525,TgBSe 625),T. v.
Georg S.u.MagdalenaVoit von Wendelstein; GD 2) 13.2.1526 Magdalena Reich aus Coburg (f 13.11.1558,
TgBSe 6189). — Biedermann Taf. 244.

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