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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Arend, Sabine [Bearb.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (10. Band = Hessen, 3): Die Grafschaften Nassau, Hanau-Münzenberg und Ysenburg — Tübingen: Mohr Siebeck, 2012

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https://doi.org/10.11588/diglit.30290#0279
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32. Kirchenordnung 1574/1576

sum Christum, deinen Son, unsern Herrn, der mit
dir sampt dem heiligen Geist lebt und regieret von
ewigkeit zu ewigkeit, Amen.
Wann nun dieses alles, wie jetz vermeldet, verrich-
teti, die kinder alle auff ihre vorgehendei bekannt-
nuß |X4r| unnd zusage Confirmirt, kauch endtlich
das gebet gesprochen worden ist, alsdann sol zur
Action deß Nachtmals unsers Herrn Jhesu Christi
weiter fortgeschritten unnd nach gethanen gebet
und verlesenen worten der eynsetzung dieses Hoch-
würdigen Sacramentsk die Confirmirten Kinder erst-
lich für den andern Personen allen zum Abendmal
deß Herrn ladmittirt undl zugelassen werden.
mZuletzt sol man in dem buch der Kirchen, da-
rinn aller getaufften Namen, wie droben vermeldet,
verzeichnet werden, auch deren Namen, so jetzt ihre
bekanntnuß gethan haben, suchen, unnd, so sie fun-
den, so bald auff die gegenseit kürtzlich hierzu set-
zen, welches Jahrs, Monat und tag sie ihr Christlich
bekanntnus gethan unnd zum Nachtmal deß Herrn
erstmals zugelassen worden seindm.
Vom Abendtmal desp
Das Abendmal unsers Herrn Jhesu Christi wirdq,
nachdem die Gemeine groß oder klein seind, an et-
lichen orthen ralle Sontag unnd Festtage, an etli-
chen orten in vierzehen tagen einmal, an etlichen
orten aberr in Monatsfrist einmal oder sonst zu ge-
legener und gewonlicher zeits gehalten. Doch dat in-
mittelst154 schwangere Weiber, krancke oder sonsten
angefochtene Personen es begerten, sol ihnen solches
i Agende 1618: verrichtet ist und.
j Agende 1618: vorgethane.
k-k Agende 1618: So sollen nächstfolgenden Sontag, wann
das Nachtmahl deß Herren zu halten angestellet.
l-l Fehlt Agende 1618.
m-m Agende 1618: Wie mit frembden, unbekannten Personen
zu procedirn, ehe sie zum Heyligen Abendmahl zugelas-
sen werden.
n Agende 1618: zuträget.
o-o Agende 1618: das heylige Sacrament.
p Agende 1618: unsers.
q Agende 1618: wird bey wolbestelten Evangelischen Kir-
chen nicht auff Ostern oder die andern hohe Fest allein,
als wann eine Zeit hierzu besser und heyliger were als die
ander, sondern.

Nachdem sich aber auch offtmals begibtn, daß
außlendische, frembde unnd unbekandte leute sich
an einen orth begeben, daselbst ire wohnung oder
auffenthalt zuhaben, oder heiligen Sacramenteno ne-
ben andern bekannten Christgleubigen zugebrau-
chen gedencken, so sollen die Kirchendiener zuvor,
ehe dann sie zum brauch der heiligen Sacramenten
zugelassen werden, was ihr glaub unnd bekanntnuß
sey, von solchen leuten in gegenwertigkeit der Se-
niorn anhören und vernemmen und, wofern sie
rechtschaffen erfunden, mit andern zur Communion
annemen. Im fahl, sie aber |X4v| der Lehr noch
nicht gnugsam berichtet oder irgendt in einem stück
irrig und unrecht dran weren, sol man sie Christlich
und Brüderlich underrichten, und wann sie sich leh-
ren unnd zum besten anweisen lassen, hernach auff
folgende exploration unnd befindung, daß ihr be-
kanntnus und glaube gnugsam und rechtschaffen
sey, mit andern Christen bey der Tauff stehen und
das Abendmal des Herrn gebrauchen lassen.

Herrn Jhesu Christi
nicht gewegert noch versagt werden. Wo es nun an-
derst nicht dann im Monat einmalu oder in sechs
oder acht wochen einmal dispensirt werden kanv, sol
den Sontag zuvor der Pfarrherr die gemeine vom
| Y1r | Predigstul erinnern, es solte künfftigen Sontag
das Abendmal gehalten werden, darumb solt sich
ein jeder, so es zu gebrauchen bedacht werew,
Christlich darzu schicken und bereiten.
r-r Fehlt Agende 1618.
s Agende 1618: zeit ehe oder langsamer.
t Agende 1618: da auch.
u Fehlt Agende 1618.
v Agende 1618: kan, wie dann den Pfarherrn und Kirchen-
dienern oblieget, ihrer vertrawten Kirchen und Pfarrkin-
dern Gelegenheit wohl in acht zu nemen und auch hierin
nichts zu versaumen noch diese heylige, hochnothwen-
dige Handlung zu lang anstehen zu lassen unnd eben auff
die hohen Feste zu verschieben.
w Fehlt Agende 1618.

154 In der Zwischenzeit.

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