Metadaten

Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (11. Band = Bayern, 1. Teil): Franken: Markgrafschaft Brandenburg-Ansbach-Kulmbach - Reichsstädte Nürnberg, Rothenburg, Schweinfurt, Weissenburg, Windsheim - Grafschaften Castell, Rieneck und Wertheim - Herrschaft Thüngen — Tübingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1961

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.30627#0053
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
I 2 Taufordnung 1524

Die erst beschwerung uber die kneblein:
Sprech der diener weiter: Last uns bitten:
Got des Abrahams, Got des Isaaks, Got des Ja-
cobs, Got, der du deinem diener Mosi auf dem berg
Sinai erschinen bist [2. Mose 19] und die kinder Israel
aus dem land Egipten ausgefürt hast [2. Mose 14]
und inen zugeaignet den engel deiner güte, der sie
bewaret tag und nacht [2. Mose 23, 20]. Wir bitten
dich, Herr, du wöllest deinen engel schicken, das er
disen deinen diener N. gleichermaß bewar und zu
der genade deines taufes füre, durch Christum unsern
Herren. Amen.
Repetitio
Darumb du laidiger Teufel, erkenn dein urtail und
laß die ere dem lebendigen und waren Got. Laß die
ere seinem Sun Jesu Christo und dem Heiligen Geist
und weiche von diesem N. seinem diener; dann Got
und unser Herr Jesus Christus hat in zu seiner hei-
ligen gnade und segen und zum prunnen der heiligen
taufe durch sein gabe berufen! Und das du dises zai-
chen des heiligen creuz †, das wir (Hie mache der
diener dem glaubigen ein creuz an die stirn) an seine
stirn tun, müssest nimmer türn5 verstören. Durch
den, der zukünftig ist, zu richten die lebendigen und
die toten und die welt mit feur. Amen.
Die ander beschwerung:
So höre nun, du laidiger Teufel, bei dem namen
des ewigen Gottes und unsers hailands Jesu Christi
beschworen, und weiche mit zittern und seufzen
sambt deinem haß uberwunden, das du nichts zu
schaffen habest mit disem diener Gottes, der nun
nach dem, das himlisch, trachtet, dir und deiner welt
widersaget und in seliger unsterbligkait leben sol.
So laß nun die eere dem Heiligen Geist, der da kumbt
und von der höchsten bürge des himels herabferet,
deine triegerei zu verstören und das herz, mit dem
götlichen prunnen gerainigt, ein heiligen tempel und
wonung Got zu beraiten0, auf das diser diener Got-
tes, von aller schuld der vorigen laster erlöset, dem
ewigen Got alzeit danksage und seinen heiligen na-
men ewiglich lobe. Amen.

e So in der Handschrift; der Druck hat: betaiten.

Repetitio
Darumb, du laidiger Teufel, erkenn dein urtail
und laß die ere seinem Sun [fast wörtlich wie vor-
hin, daher nicht abgedruckt] feur. Amen.
Die dritt beschwerung:
Ich beschwere dich, du unrainer geist, bei dem
namen des Vaters und des Suns und des Heiligen
Geists, das du ausfarest und weichest von disem
diener Gottes N.; dann der gebeut dir, du laidiger,
der mit füßen auf dem mere gieng und dem sinken-
den Petro die hand raichet. [Matth. 14, 25-32],
Repetitio.
Darumb, du laidiger Teufel, erkenn dein urtail und
laß die ere seinem Sun [fast wörtlich wie vorhin,
daher nicht abgedruckt] feur . Amen.
Die erst beschwerung uber die maidlein:
Sprech der diener.
Laßt uns bitten.
Got des himels, Got der erden, Got der engel, Got
der erzengel, Got der propheten, Got der zwelf-
poten, Got der martirer, Got der bekenner, Got der
junkfrauen, Got aller der, die ein gut leben füren,
Got, dem alle zungen bekennen und alle knie sich
biegen der himlischen, irdischen und hellischen. Wir
rufen dich an uber dise deine dienerin N., das du si
wöllest füren zu der genade deines taufs durch Chri-
stum unsern Herren. Amen.
Repetitio.
[bis auf das Geschlecht genau wie bei den knäb-
lein die 1. Repetitio, daher nicht abgedruckt].
Die ander beschwerung:
Got des Abrahams, Got des Isaacs, Got des Ja-
cobs, Got, der die stemme Israel von dem egypti-
schen dienst ausgefüret und durch deinen diener
Mosen, wie sie deine gebot halten solten, in der wüste
unterrichtet und die Susanna von der falschen an-
klag erlediget hast, wir bitten dich, Herre, demütig-
lich, wöllest auch dise deine dienerin N. erledigen
und zu der gnaden demes taufs füren durch Chri-
stum unsern Herren. Amen.
5 = wagen (Schmeller 1, 620.- Grimm 2, 1743f.).

3*

35
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften