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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (11. Band = Bayern, 1. Teil): Franken: Markgrafschaft Brandenburg-Ansbach-Kulmbach - Reichsstädte Nürnberg, Rothenburg, Schweinfurt, Weissenburg, Windsheim - Grafschaften Castell, Rieneck und Wertheim - Herrschaft Thüngen — Tübingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1961

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https://doi.org/10.11588/diglit.30627#0100
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II 4. Ansbacher Landtagsabschied 1525.

Uf das, wie heut dato die gesanten von der durch-
leuchtigen, hochgebornen fursten, meiner gnedigen
herrn, der marggrafen zu Brandenburg etc., steten
und ambt, meinem gnedigen herrn marggraf Casi-
mirn uf seiner F. G. gnedig anzeigen der gegenwer-
tigen aufrur und empörung halben, so sich an vil
orten in, bei und umb irer F. G. furstentumb erau-
gen, iren rat und gutbedunken, auch bitt und be-
gern zu versteen geben haben, gibt genanter mein
gnediger her marggraf Casimir nachvolgend antwort
und beschaid:
Erstlich der schickung halben zu den versammel-
ten aufrurischen haufen der pauern:.
Als die versammelten haufen oder ire haubtleut,
auch etlich meiner g. h. der marggrafen oder irer
gnaden prelaten, graven, herrn, ritterschaft oder ge-
meiner landschaft undertanen oder undersessen sa-
gen und ausschreiben, das sie anderst nit versam-
melt sein oder weren, dann das heilig evangelion und
wort Gots zu hanthaben,
soll inen dagegen angezeigt werden, das den marg-
grefischen on not sei, sich derhalben in empörung
oder versamblung zu begeben; dann es sei wissent-
lich, offenbar und die warheit, das mein g. h. marg-
graf Casimir etc. als ein loblicher, frommer, christ-
licher furst nit allein das heilig evangelion und wort
Gottes allenthalben in seiner F. G. furstentumben
und landen lauter und rein predigen lassen, sonder
auch solchs allenthalben zu tan[!] ernstlich bevolhen
haben.
Sein F. G. gedechten auch, bei demselben mit der
hilf und gnad Gottis als ein christlicher furst zu plei-
ben, dem gottlichen wort nit weniger dann jemand
anders anzuhangen und das heilig evangelion und
wort Gotts nach rechtem, clarem, lauterm verstand
keinswegs zu verhindern, sonder sich in dem allem
als ein christlicher, gothebender furst zu halten und
zu erzaigen fur eins.
Zum andern,...
Druckvorlage: Gleichzeitige Abschrift des Stadt-
schreibers Ranft in Kitzingen (Stadtarchiv Kitzingen
211b Rep. Lit. B betr. Urkunden vom Jahr 1525.
Bauernkrieg Abt. Nr. 4f. 78-85). - Abdruck in: Böhm,

Zum dritten, ...
Zum vierten: Als die gesandten von gemeiner
landschaft jetzt hernach gemelt des gemeinen manns,
meiner g. h. undertonen, mengel und beschwerden
angezeigt und umb abstellung gebeten haben, mit
daneben weiter meldung, das etlich noch mer be-
schwerden haben, die sie hernach, wann gegenwertig
ufruer und emporung gestillt wurden, seinen F. G.
auch unterdeniglich anzeigen und sich versehen woll-
ten, sein F. G. wurden sich in demselben auch gne-
diglich gegen in halten etc.,
gibt vilgemelter mein g. h. marggraf Cashnir uf
solch jetzt anpracht beschwerden nachvolgend gne-
dig antwort:...
Erstlich des wiltprets halben:...
Zum andern, als sie sich beschwert haben, den
aufwechsel an der steur uf die muntz in gold ze ge-
ben:...
Zum dritten, des bauholz halben,...
Zum vierten: Als die gesandten von der landschaft
angezeigt haben, das gemeine landschaft fur unzimb-
liche ansehe, das die geistlichen bei inen in stetten
und flecken wonen, auch durch sie beschlossen, be-
wacht, beschutzt und beschirmt werden und doch
kein burgerlich mitleiden mit inen tragen sollen, bit-
tend zu verfugen und daran zu sein, das solche geist-
liche mit inen in steten und flecken auch gleiche bur-
gerliche mitleiden und beschwerd tragen, damit sie
auch dest bas von gemeinem man befridet und zwi-
schen inen von allen teil dest ehe und mer guter will
und ainigkeit gefurdert und erhalten werd,
will vilgedachter mein g. h. marggraf Casimir aus
erzelten ursachen auch gnediglich bewilligen und zu-
lassen, das nun hinfuro alle geistliche in stetten und
flecken irer person und guter halben alle burgerhche
beschwerd und mitleiden gleich andern seiner F. G.
undertonen tragen und in alweg denselben andern
meiner g. h. undertonen gemeß gehalten werden sol-
len außerhalb des, was die stift und closter bisher
Ludwig, Kitzingen und der Bauernkrieg, in: Archiv
des historischen Vereins von Unterfranken und Aschaf-
fenburg 36 (1893) 51-57.

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