Brandenburg-Ansbach-Kulmbach II
licher, ubergebnen kirchenordnung45 täglichen zue
lesen verordnet und vil jar in der erste gelesen, ent-
lich aber darumb gar ausgelassen worden und ge-
fallen, das kaine auditores und niemand in den stift
kommen und wenig darein gehörige person hinein-
gangen sein und also ainer den andern verdrossen
gemacht hat, auch das so verächtlicht und leucht-
fertig von vilen davon gepredigt, geredt und als ain
gepler, vergebenlicher und stummender gottesdienst
ausgeruefen worden und in ain solche verachtung
und verklainerung fast bei menniglich gebracht, das
niemand nichts darauf gehalten, derhalben die stifts-
personen hineinzugeen nicht allein sich davon ab-
gehalten und niemands kainen gaist und andacht,
lust oder lieb darzue gehabt, sondern auch, in chor-
röcken uber die gassen zue geen, ain höchliches ab-
scheuen getragen und sich schemen müssen. Welches
also e[euer] f[ürstlichen] g[naden] gnedigst zue
emendieren und reformieren wir haimstellen und
ainer christlichen und löblichen verbesserung und
gueten ordnung undertänig gern gewärtig sein wol-
len.
[Das Begleitschreiben vom 28. Juni 1563 (Abschrift
a.a.O.f.507) ist unterzeichnet von]
M. Wolfgang Jung, decanus46,
Baltasar Hillemeier, stiftprediger47,
Wolfgang Gall, pfarrer48,
Abraham Braun, caplan49,
Simon Prister, caplan50.
45 Vgl. Anm. 38!
46 † 1575 (Simon, APfB Nr. 1378).
47 Vgl. Anm. 42!
48 Begann 21. Febr. 1524 als Pfarrer von Oberampf-
rach mit der Abschaffung der Messe, seit 1535 Stifts-
prediger - † 1556 (Simon, APfB Nr. 860).
49 † 1596 als Pfarrer von Michelbach an der Heide
(Simon, APfB 290).
50 Goetheahn, † als Pfarrer von Feuchtwangen 1624
(Simon, APfB Nr. 2273).
404
licher, ubergebnen kirchenordnung45 täglichen zue
lesen verordnet und vil jar in der erste gelesen, ent-
lich aber darumb gar ausgelassen worden und ge-
fallen, das kaine auditores und niemand in den stift
kommen und wenig darein gehörige person hinein-
gangen sein und also ainer den andern verdrossen
gemacht hat, auch das so verächtlicht und leucht-
fertig von vilen davon gepredigt, geredt und als ain
gepler, vergebenlicher und stummender gottesdienst
ausgeruefen worden und in ain solche verachtung
und verklainerung fast bei menniglich gebracht, das
niemand nichts darauf gehalten, derhalben die stifts-
personen hineinzugeen nicht allein sich davon ab-
gehalten und niemands kainen gaist und andacht,
lust oder lieb darzue gehabt, sondern auch, in chor-
röcken uber die gassen zue geen, ain höchliches ab-
scheuen getragen und sich schemen müssen. Welches
also e[euer] f[ürstlichen] g[naden] gnedigst zue
emendieren und reformieren wir haimstellen und
ainer christlichen und löblichen verbesserung und
gueten ordnung undertänig gern gewärtig sein wol-
len.
[Das Begleitschreiben vom 28. Juni 1563 (Abschrift
a.a.O.f.507) ist unterzeichnet von]
M. Wolfgang Jung, decanus46,
Baltasar Hillemeier, stiftprediger47,
Wolfgang Gall, pfarrer48,
Abraham Braun, caplan49,
Simon Prister, caplan50.
45 Vgl. Anm. 38!
46 † 1575 (Simon, APfB Nr. 1378).
47 Vgl. Anm. 42!
48 Begann 21. Febr. 1524 als Pfarrer von Oberampf-
rach mit der Abschaffung der Messe, seit 1535 Stifts-
prediger - † 1556 (Simon, APfB Nr. 860).
49 † 1596 als Pfarrer von Michelbach an der Heide
(Simon, APfB 290).
50 Goetheahn, † als Pfarrer von Feuchtwangen 1624
(Simon, APfB Nr. 2273).
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