Metadaten

Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (11. Band = Bayern, 1. Teil): Franken: Markgrafschaft Brandenburg-Ansbach-Kulmbach - Reichsstädte Nürnberg, Rothenburg, Schweinfurt, Weissenburg, Windsheim - Grafschaften Castell, Rieneck und Wertheim - Herrschaft Thüngen — Tübingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1961

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.30627#0665
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
VII 2 Gottesdienstordnung 1576

Wird die predigt gehalten.
Nach der predigt singet der chor auf 4 stimmen
deutsch Herr Gott und schöpfer aller ding etc.,
folgt die praeparation zu der communion und an-
dere geistliche gesenge, wie oben vermeldt.
Den 3. Sontag.
1. Hebt der organist an, das dominicale Kyrie5
zu schlagen, welches der chor hinach singt.
2. Darauf folgt das Gloria etc.
3. Auf das Gloria etc. und anstat des Et in terra
etc. schlägt der organist irgend ein musicam.
4. Nach der musica wird die collecten und epistel
von dem kirchendiener gelesen.
5. Darauf singt alsbalt der chor einen deutschen
psalm, nach der zeit gelegenheit.
6. Nach gesungenem psalm wird das evangelium
auf der canzel verlesen.
7. Darauf wird der deutsch glaub6 gesungen und
nach end dieses glaubens geschicht die predigt.
8. Nach der predigt singt der chor: Erhalt uns,
Herr, bei deinem wort etc., hernach die präparation
ad comunionem deutsch verlesen und gehalten, eben
wie oben verzeichnet ist.
Den 4. Sontag.
1. Sollen unten oder oben im chor7 die knaben
zusammenkommen und fehet der organist den in-

5 = nach der an einem schlichten Sonntag üblichen
Melodie. 6 = Wir glauben all.
7 Nach der baulichen Anlage der Johanneskirche
(KDB Schweinfurt 16-28) kann hier nicht an
zwei übereinandergelegene Räume zu denken sein.
Der untere Chor ist daher der Chor im architektoni-

Concio habetur.
5. Habita concione chorus incipit germanicum
cantilenam Herr Gott und schöpfer aller ding, 4 vo-
cum. Sanctus et Agnus suo loco semper retinentur
absque ulla mutatione.
Tertia dominica.
1. Auspicatur organum latinum Kyrie dominicale,
quod chorus repetit.
Gloria canit diaconus.
2. Organum solum canit Et in terra.
Collecta et epistola leguntur.
3. Solus chorus incipit psalmum germanicum, als
da ist: Es ist das heil uns kommen her, Nun freut
euch liebe christen gemein, Durch Adams fall, Vater
unser.
Evangelium legitur.
Tacet organum.
4. Singet der chor den deutschen glauben.
Concio habetur.
5. Finita concione singt der chor sine organo Er-
halt uns, Herr, bei deinen wort.
6. Sanctus et Agnus suo ordine canuntur.
Quarta dominica.
1. In inferiori choro chorus convenit et organum

schen Sinne, die Apsis, der obere Chor die ihr gegen-
überliegende (West-)Empore. Nach der lateinischen
Fassung war der gewöhnliche Standort des Schü-
lerchores die Empore, wo sich auch die Orgel be-
findet.

647
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften