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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (11. Band = Bayern, 1. Teil): Franken: Markgrafschaft Brandenburg-Ansbach-Kulmbach - Reichsstädte Nürnberg, Rothenburg, Schweinfurt, Weissenburg, Windsheim - Grafschaften Castell, Rieneck und Wertheim - Herrschaft Thüngen — Tübingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1961

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https://doi.org/10.11588/diglit.30627#0671
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Literatur außer den bei der Einführung bereits genannten Titeln:
Albrecht, Beschwerdeschrift der Weißenburger Kirchendiener wegen des Vorwurfs der Schwärmerei, in: BbKG 6
(1900) 278-281. - J.A. Döderlein, Weißenburgische Jubelfreude. Weißenburg 1717; Kurze, doch gründliche
Nachricht von dem Zustande der Kirchen zu Weißenburg... vor und nach der Reformation... Weißenburg 1730;
Programm a, quo hypomnematum ad historiam reformationis ecclesiae in Noricis... facientium pentada exhibet.
Weißenburg 1731; Weißenburgische Chronik. [Weißenburg] 1749. — H. Kalb, Zur Weißenburger Reformations-
geschichte, in: Weißenburger Heimatblätter 9 (1942) 1ff. — Die Kunstdenkmäler von Bayern, Stadt und Bezirks-
amt Weißenburg. München 1932. - K. Ried, Die Durchführung der Reformation in der ehemaligen freien Reichs-
stadt Weißenburg i.B. München 1915 (Dazu: K. Schornbaum, in: BbKG 22 [ 1915] 45-48). - K. Schornbaum,
Philippisten und Gnesiolutheraner in Brandenburg-Ansbach, in: BbKG 18 (1912) 97—110. - Fr. Veit, Wer war der
Reformator Weißenburgs?, in: Allgemeine Rundschau vom 31.Okt. 1930.- W.Vogt, Anteil der Reichsstadt Weißen-
burg an der reformatorischen Bewegung in den Jahren 1524-1530. Erlangen 1874. - G.Voltz, Chronik der Stadt
Weißenburg. Weißenburg 1839.
Archive: Nürnberg, Staatsarchiv; Weißenburg, Stadtarchiv.

Die Stadt Weißenburg - früher meist Weißenburg im Nordgau, jetzt Weißenburg in Bayern - be-
trachtete sich schon seit 1360 als freie Reichsstadt, wenn sie auch erst 1431 die Blutgerichtsbarkeit und
1534 das Recht,den kaiserlichen Vogt aus ihren Bürgern zu wählen, erhielt.Sie lag zwischen der Mark-
grafschaft Brandenburg-Ansbach und dem Hochstift Eichstätt an der großen Nordsüdhandelsstraße zwi-
schen Nürnberg und Augsburg. Sie wurde um so rascher von der reformatorischen Bewegung erfaßt,
als zwischen Weißenburg und Nürnberg auch noch die sehr bewegte Stadt Schwabach lag. Die Stadt ge-
hörte zur Diözese Eichstätt. Ihre Pfarrkirche St. Andreas war dem auf der Bergeshöhe über ihr liegen-
den Benediktinerkloster Wülzburg inkorporiert. An klösterlichen Niederlassungen hatte die Reichsstadt
nur ein Karmeliterkloster, dessen Insassen im fränkischen Raum der reformatorischen Bewegung im
allgemeinen nicht besonders freundlich waren. Auch auf der Wülzburg zeigte sich kein Verständnis. Zu-
dem wollte der Markgraf dieses zu jener Zeit in ein Chorherrnstift umwandeln und es seinem Bru-
der, dem streng katholischen Dompropst Friedrich in Würzburg, übergeben. Eine Predigerstelle, auf die
etwa die Stadt das Präsentationsrecht besessen hätte, bestand nicht.
So ist es doch wieder nicht verwunderlich, wenn erst 1524 von evangelischer Predigt berichtet wird.
Am 21. April forderte der Bischof von Eichstätt die Ausweisung von zwei Predigern1. Es scheint sich
dabei nicht um in Weißenburg bepfründete Geistliche gehandelt zu haben. Wie sie tätig waren -frei oder
im Auftrag der Bürgerschaft ist nicht bekannt. Dem Befehl dürfte Folge geleistet worden sein. Doch
1 Ried 19.

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