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Wolgast, Eike [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Editor]; Sehling, Emil [Bibliogr. antecedent]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (13. Band = Bayern, 3. Teil): Altbayern: Herzogtum Pfalz-Neuburg, Kurfürstentum Pfalz (Landesteil Oberpfalz), Reichsstadt Regensburg, Grafschaft Ortenburg, Herrschaft Rothenberg, Herrrschaft Wolfstein — Tübingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1966

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https://doi.org/10.11588/diglit.30630#0059
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I 1. Reformationsmandat vom 22. Juni 1542.
a Des Durchleuchtigen, | Hochgeborenen Fürsten und, Herren | Herren Ottheinrichen
Pfaltzgraffen | beym Rhein vnd Hertzogen in Nidern vnd Obern | Bayern etc,
Gebot und Ermanung an seyne Geyst= | lichen, zu annehmung Göttliches wortz,
vnd | verlassung falscher, vnd in heyliger | Schrifft vngegründter leer.
Yetzund jungst zu Newburg am 22. Ju= | nij anno 1542. außgangen
[Wappen]
1543a

Wir, Ott Hainrich etc., embieten allen und jeden
unsern untertanen, fürnemlich den gaistlichen, pre-
laten, pfarherren, predigern, seelsorgern und kir-
chendienern etc. unsern grus zuvor und fügen euch
zu wissen,
das wir aus sondern genaden und veterlicher treu,
damit wir unsern lieben, getrauen untertanen ge-
neigt, die ferlichen und beschwerlichen leuf, so lange
zeit her geschwebt und allenthalben noch vor augen
sein, zu herzen genomen und vleißig betragt haben,
das dieselbigen on zweifel aus sonderm zorn des
Almechtigen, der da täglich durch mancherlei grobe,
langwirige, ungepüßte sünd und ergernus hin und
wider erregt und angeraizt wird, herfließen und,
wa nicht zeitliche und statliche besserung würde
folgen, nichts gewissers zu besorgen were, dann das
sein gottliche majestät iren eifer und gerechten, von
uns wolverdienten zorn über uns von tag zu tag je
lenger je mer würd lassen spüren.
So wir aber nicht mit wenigerm fleiß und ernst
bedenken, durch was mittel und weg solch sündlich

Druckvorlage: Originaldruck (Papier, 4°.) - [wohl
aus der Druckerei des Joh. Petrejus in Nürnberg].
8 Seiten [2. u. 8. Caro] - Nürnberg Stadtbibliothek,
Theol. 914. 4° 20.- Siehe oben S. 20 f!
(Ein inhaltlich gleicher, mit den gleichen Typen, in
der gleichen Druckerei hergestellter Plakatdruck weist
nur geringe Schreibabweichungen auf [Originaldruck. -
Papier; einseitiges Einblatt 43,4 zu 33 cm. — Mar-
burg, Staatsarchiv, Politische Korrespondenz des
Landgrafen Philipp von Hessen Nr. 2420]). Bloße Ab-
weichungen in der Rechtschreibung werden nicht be-
rücksichtigt. — Druck: Böhaimb 81 ff. — Begebnisse
im Benediktinerinnenkloster Bergen 1542—1556, in:
HVNeuburg 85 (1920) 20ff. (modernisiert und mit
nicht vermerkten Auslassungen). - Der Entwurf lag in

und streflich wesen abgeschniten, dargegen aber ein
christlich, gottselig leben gepflanzt und also Gotts
genad und huld, schutz und schirm widerumb er-
langt mög werden, finden wir kein besser und füg-
licher mittel, dann das b Gottes wort, dardurch
die sünd aufgedeckt und gestraft, Christus aber als
der ainig Heiland den glaubigen herzen fürgebildet
wird, lauter und rein on allen zusatz und vermi-
schung ungegründter, irriger, verfürischer lehren,
die in heiliger schrift kain gezeugnus haben, allent-
halben offenlich gelert und gepredigt werde.
Dann auch die oberzelten sünd und ergernusse
fürnemlich aus disem grund herfließen, das Gotts
wort entweder aus unverstand und nachlässigkait
etlicher der selsorger nicht recht noch fleißig gepre-
digt oder aber anstat desselben gar frembde, unge-
gründte leer, darin mer etlicher menschen pracht
und genieß dann der seelen hail und Gotts ehr ge-
sucht und gemeint, den armen leuten fürgetragen
und eingepildet worden ist, dardurch dann die ain-
feltigen versaumbt und verfürt, die sorgfeltigen be-
den in das Bischöfliche Ordinariat Augsburg gekom-
menen Kabinettsakten Ottheinrichs, ist aber nach
freundlicher Auskunft des Ordinariats nach den
Kriegsverlusten noch nicht wieder zutage getreten.
Benutzt wurde daher eine im Besitz des Evang.-Luth.
Dekanats Sulzbach-Rosenberg befindliche Photokopie
und ein Druck bei Weber-Heider 73 ff. - Vergleiche oben
Seite 21.
a- a fehlt im Plakatdruck.
b In der Vorlage steht hier ein infolge einer Änderung
der Satzkonstruktion überflüssig und störend ge-
wordenes „man“. An das niederdeutsche man =
nur (Grötzel55.-Kluge 457) ist bei dem Franken
Osiander, der der Verfasser ist, nicht zu denken.

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