Metadaten

Wolgast, Eike [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Editor]; Sehling, Emil [Bibliogr. antecedent]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (13. Band = Bayern, 3. Teil): Altbayern: Herzogtum Pfalz-Neuburg, Kurfürstentum Pfalz (Landesteil Oberpfalz), Reichsstadt Regensburg, Grafschaft Ortenburg, Herrschaft Rothenberg, Herrrschaft Wolfstein — Tübingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1966

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.30630#0064
License: Free access  - all rights reserved
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
[I 2 A.] Der erste teil der kirchenordnung.
Von der lehre insgemein.


Holzschnitt von Virgil Solis1.]
[Es folgen alle Abschnitte der Brandenburgisch-
Lediglich folgende Änderungen verdienen Erwäh-
nung:
unserer Ausgabe Band 11 Seite 141-174 abgedruckt
sind, mit sehr geringen Änderungen. Sie werden
daher hier nicht wiederholt.
Im Abschnitt: Von menschenlehren.
nung:
Nach dem dortigen Abdruck Seite 171, rechte
Es ist auch kein wunder; dann, wo menschenlehr,
als weren sie zum rechten gotsdienst oder zur seelen
seligkeit von nöten, angenommen und die gewissen
Wann aber Got durch menschenlehr anderst für-
getragen und eingebildet wirt, dann er ist, nemblich,
als wöll er dis oder das also haben und es gefalle im
wol, so ers doch nicht begeret und nichts darnach
fraget, so wirt erstlich das bild Gottis in seinem
anderst furgebildet, dann er in der warlieit ist. Nun
steht aber unser seligkeit darinnen, das uns Got der
Herr und Jesus Christus sein einiger son recht ein-
gebildet uncl zu erkennen gegeben werde, wie er
spricht Johannis am sibenzehenden [3]: Das ist das
ewig leben, das sie dich einigen waren Gott und den
du gesandt hast, Jesum Christum, erkennen, und
solche erkanntnus verneuert uns und verendert uns
nach dem bild Gottis, wie Paulus in der andern zun
Corinthern am dritten [18] zeugt und spricht: Es
spiegelt sich in uns die klarheit des Herrn mit auf-
gedecktem angesicht und wir werden verkleret in
dasselbige bild von einer klarheit zu der andern etc.
Darumb, wo man Got recht kennt, da ist allerlei
geistliche weisheit und verstand.
1 Vgl. Seite 22.
getragen und eingebildet wirt, dann er ist, nemblich,
als wöll er dis oder das also haben und es gefalle im
wol, so ers doch nicht begeret und nichts darnach
fraget, so wirt erstlich das bild Gottis in seinem

wort verfelscht. Darumb ist es nicht mer Gottis bild

Und was wir dann Got dem Herrn nach solcher
falscher lehr zu gefallen tun und im darmit dienen
wöllen, das geschicht in der warheit nicht dem rech-
ten, waren Got zu ehren und gefallen, sonder dem
falschen bild und abgot, so der Satan durch die fal-
schen lehr in unser herz gebildet hat. Das ist dann
ein heimliche, subtile und greuliche abgötterei; dann
wir halten des Teufels betrug und blauen donst für
Got und dienen im als Got, darzu mit falschem, neu
erdichten gottisdienst, der nicht aus Gott ist, son-
der aus des Teufels lügen, welchs alles die abgötterei
Darumb auch Jeroboam, da er meinet, er hette
dem waren Got Israelis, der sie aus Egypten gefürt
hett, neuen gottisdienst nach seinem eignen gefallen
(das ist: nach menschen lehr) aufgerichtet, wie im
ersten teil von Königen am 12. [28-33] capitel ge-
schriben ist, wirt er dannoch von Gott, seinen pro-
pheten und der heiligen geschrift getadelt und ge-
scholten, das er solchen gottisdienst den feldteufeln
und gar nicht dem waren Gott gestiftet und gelei-
stet hab, wie im andern teil der Chronica am 11. cap.
[14 f.] klerlich bezeuget wirt.
beschweret und größer oder greulicher macht.
Es folget auch weiter, wo dem menschen Got der
Herr dermaßen fälschlich fürgebildet wirt und er
doch meint, es sei die recht und gewise warheit, das
dargegen, wann man in Got mit rechter, warhaftiger
lehr recht fürbildet, das er muß meinen, dasselbig
schriben ist, wirt er dannoeh von Gott, seinen pro-
pheten und der heiligen geschrift getadelt und ge-
scholten, das er solchen gottisdienst den feldteufeln
und gar nicht dem waren Gott gestiftet und gelei-
stet hab, wie nn andern teil der Chronica am 11. cap.
[14 f.] klerlich bezeuget wirt.
44
Herr dermaßen fälschlich fürgebildet wirt und er
doch meint, es sei die recht und gewise warheit, das
dargegen, wann man in Got mit rechter, warhaftiger
lehr recht fürbildet, das er muß meinen, dasselbig

44
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften