Herzogtum Pfalz-Neuburg
ter gabe und schanke des Herrn on alles zutun seiner
aignen kraft, und das unser Herr Jesus Christus
auch unsern kindern wöll sein segen mitteiln, der
nun will mitten under uns sein und alles ausrichten.
Es ist sein tauf. Wir seind seine diener und werkzeug,
durch die er sein gehaimnus12 will ausspenden.
Auf dises soll der diener das kind haißen herrei-
chen und von den gevattern bekennung des glau-
bens, den sie haben und in dem die kind sollen ge-
tauft und denn auch auferzogen werden, fordern.
Also wie volgt.
Ir geliebten im Herrn! Ir begert13, das dises kind
auf Jesum Christum getauft und durch das sacra-
ment des taufs seiner heiligen gemain und kirchen
eingeleibt werde ?
Antwort: Ja.
So nennet es mit seinem namen!
Antwort: N.
Frag:
N., widersagestu dem Teufel?
Da sollen dann die doten an des kinds stat antwor-
ten:
Ich widersage.
Denn frag er weiter:
Und allen seinen werken?
Sie antworten: Ja, ich widersag.
Dann frag er aber:
Und allem seinem wesen?
Sie antworten:
Ja, ich widersage.
Darnach frag der diener weiter:
N., glaubstu in Got den almechtigen Vater, schöp-
fer himels und der erden?
Sie antworten: Ja, ich glaub.
Volgend frag er weiter:
Glaubstu an Jesum Christum, sein ainigen Son,
unsern Herrn, der empfangen ist von dem Heiligen
Geist, geborn aus Maria der jungfrauen, gelitten
under Pontio Pilato, gecreuziget, gestorben und be-
graben ist, nidergefarn zu der helle, am dritten tag
wider auferstanden von den toten, aufgefarn zu den
12 = mysterium = sacramentum, Sakrament
13 Neu gegen 1533, wo erst nach dem Glaubensbekennt-
nis diese Frage gestellt wird und zwar an das
Kind.
14 Wenn nicht überhaupt, nur an die Besprengungstaufe
himeln, sitzend zu der gerechten Gottes des almech-
tigen Vaters, von dannen er zukünftig ist, zu richten
die lebendigen und die toten?
Sie antworten: Ja, ich glaub.
Dann frag er aber:
Glaubstu an den Heiligen Geist, ein heilige christ-
liche kirchen, gemainschaft der heiligen, vergebung
der sünden, auferstehung des fleisches und ein ewigs
leben?
Sie antworten: Ja, ich glaub.
Auf dises nimbt dann der diener das kindlein in
sein hende, entblöst es, nennet es mit seinem namen
und sagt14:
N., ich tauf dich im namen Gottes15 des Vaters und
des Sons und des Heiligen Geistes. Amen.
16
Folget:
Last uns beten!
Der allmechtig Gott und Vater unsers Herrn Jesu
Christi, der dich anderweid geboren hat durchs
wasser und den Heiligen Geist und hat dir all dein
sünd vergeben, der salb17 und sterk dich mit seinen
heilsamen genaden, das du mögest halten, das du ge-
lobet hast, und vermeiden, das du verschworen hast,
auf das du endlich selig werdest! Amen.
Darnach erman der diener die gevattern also:
Ich vermane euch in kraft der christlichen liebe, die
ir jetz an des kindleins stat bei der tauf tut, wann es
seiner eltern durch todes- oder andern unfal berau-
bet würde, ehe dann es zu brauch seiner vernunft
keme, das irs fleißig und treulich wolt underrichten
und leren - erstlich die zehen gebot, auf das es den
willen Gottis und seine sünde dardurch lerne er-
kenne, darnach den christlichen glauben, durch wel-
chen wir genad, vergebung der sünden und den
Heiligen Geist empfahen, zuletst auch das Vater
unser, damit es Gott anruefen und umb hülf bitten
könne, dem Satan widerstand ze tun und christlich
zu leben, bis Gott an ime erfüllet, was er itz in der
tauf angefangen hat, und es selig werde. Amen.
zu denken ist, ist wenigstens mit ihrer Möglichkeit zu
rechnen, während 1533 nur die Tauchtaufe kannte.
15 „Gottes“ ist neu gegenüber 1533.
16 Das Westerhemd fehlt gegenüber 1533.
17 Dieser Schluß gegen 1533 erweitert.
102
ter gabe und schanke des Herrn on alles zutun seiner
aignen kraft, und das unser Herr Jesus Christus
auch unsern kindern wöll sein segen mitteiln, der
nun will mitten under uns sein und alles ausrichten.
Es ist sein tauf. Wir seind seine diener und werkzeug,
durch die er sein gehaimnus12 will ausspenden.
Auf dises soll der diener das kind haißen herrei-
chen und von den gevattern bekennung des glau-
bens, den sie haben und in dem die kind sollen ge-
tauft und denn auch auferzogen werden, fordern.
Also wie volgt.
Ir geliebten im Herrn! Ir begert13, das dises kind
auf Jesum Christum getauft und durch das sacra-
ment des taufs seiner heiligen gemain und kirchen
eingeleibt werde ?
Antwort: Ja.
So nennet es mit seinem namen!
Antwort: N.
Frag:
N., widersagestu dem Teufel?
Da sollen dann die doten an des kinds stat antwor-
ten:
Ich widersage.
Denn frag er weiter:
Und allen seinen werken?
Sie antworten: Ja, ich widersag.
Dann frag er aber:
Und allem seinem wesen?
Sie antworten:
Ja, ich widersage.
Darnach frag der diener weiter:
N., glaubstu in Got den almechtigen Vater, schöp-
fer himels und der erden?
Sie antworten: Ja, ich glaub.
Volgend frag er weiter:
Glaubstu an Jesum Christum, sein ainigen Son,
unsern Herrn, der empfangen ist von dem Heiligen
Geist, geborn aus Maria der jungfrauen, gelitten
under Pontio Pilato, gecreuziget, gestorben und be-
graben ist, nidergefarn zu der helle, am dritten tag
wider auferstanden von den toten, aufgefarn zu den
12 = mysterium = sacramentum, Sakrament
13 Neu gegen 1533, wo erst nach dem Glaubensbekennt-
nis diese Frage gestellt wird und zwar an das
Kind.
14 Wenn nicht überhaupt, nur an die Besprengungstaufe
himeln, sitzend zu der gerechten Gottes des almech-
tigen Vaters, von dannen er zukünftig ist, zu richten
die lebendigen und die toten?
Sie antworten: Ja, ich glaub.
Dann frag er aber:
Glaubstu an den Heiligen Geist, ein heilige christ-
liche kirchen, gemainschaft der heiligen, vergebung
der sünden, auferstehung des fleisches und ein ewigs
leben?
Sie antworten: Ja, ich glaub.
Auf dises nimbt dann der diener das kindlein in
sein hende, entblöst es, nennet es mit seinem namen
und sagt14:
N., ich tauf dich im namen Gottes15 des Vaters und
des Sons und des Heiligen Geistes. Amen.
16
Folget:
Last uns beten!
Der allmechtig Gott und Vater unsers Herrn Jesu
Christi, der dich anderweid geboren hat durchs
wasser und den Heiligen Geist und hat dir all dein
sünd vergeben, der salb17 und sterk dich mit seinen
heilsamen genaden, das du mögest halten, das du ge-
lobet hast, und vermeiden, das du verschworen hast,
auf das du endlich selig werdest! Amen.
Darnach erman der diener die gevattern also:
Ich vermane euch in kraft der christlichen liebe, die
ir jetz an des kindleins stat bei der tauf tut, wann es
seiner eltern durch todes- oder andern unfal berau-
bet würde, ehe dann es zu brauch seiner vernunft
keme, das irs fleißig und treulich wolt underrichten
und leren - erstlich die zehen gebot, auf das es den
willen Gottis und seine sünde dardurch lerne er-
kenne, darnach den christlichen glauben, durch wel-
chen wir genad, vergebung der sünden und den
Heiligen Geist empfahen, zuletst auch das Vater
unser, damit es Gott anruefen und umb hülf bitten
könne, dem Satan widerstand ze tun und christlich
zu leben, bis Gott an ime erfüllet, was er itz in der
tauf angefangen hat, und es selig werde. Amen.
zu denken ist, ist wenigstens mit ihrer Möglichkeit zu
rechnen, während 1533 nur die Tauchtaufe kannte.
15 „Gottes“ ist neu gegenüber 1533.
16 Das Westerhemd fehlt gegenüber 1533.
17 Dieser Schluß gegen 1533 erweitert.
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