Metadaten

Wolgast, Eike [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Editor]; Sehling, Emil [Bibliogr. antecedent]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (13. Band = Bayern, 3. Teil): Altbayern: Herzogtum Pfalz-Neuburg, Kurfürstentum Pfalz (Landesteil Oberpfalz), Reichsstadt Regensburg, Grafschaft Ortenburg, Herrschaft Rothenberg, Herrrschaft Wolfstein — Tübingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1966

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.30630#0431
License: Free access  - all rights reserved
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
III 5 Kirchenordnung des Noppus. 1543

Das gewise stunden angestelt werden zum be-
grebnis - frü eine und nach mittag eine die am ge-
legensten mochten sein43.
Das aus den diacon zwei mitgehen, die auch etwas
davon haben sollen, wu die leut so vermügend; auch
knaben dazu genommen werden, die etwas singen,
was dahin geheret, und ain creuz vorgetragen werde,
wie bisher gehalten.
Da wolt gut sein, das in der lateinischen schul
arme knaben ainer oder sechzehen oder zweintzig
gehalten würden, die man hirzu brauchen möcht.
Die konten von den gestiften almosen villeicht wol
ein vorteil haben zu irer unterhaltung etc.
Prediger.
Weil es zufallen mag, das aus denen, die do pre-
digen, ainer irgent plötzlich mocht krank oder sünst
ungeschickt zu predigen werden und die zeit ainem
andern, unversehens zu predigen, zu kurz wole sein,
das auf solche fell ain jeder aus den andern dreien
diaconen, sonderlich der, an dem es sein werde, sich

auf ain predigt verstehe, auch on das umb der übung
willen, damit sie auch studiren und nicht laß wer-
den, in vier wochen ain mal ainer aus denselben in
der wochen predige, sollen doch sünst auch wochen-
lich, sos Gott will, ein übung haben etc.
Zu verwaltung selb wirt noch zur zeit, was das
diakonampt mit sich bringt, als nemlich mit singen
und lesen, das ampt der kirchen halten und helfen
halten, die hochwirdigen sacrament reichen und
mitteilen, denen, so es begeren und suchen, die
heiligen tauf, das gottlich nachtmal und die trost-
lichen absolution, darin auch die leut, wie sie in
christlichen stücken unterricht, erforschet werden,
den catechismum mit den kindern üben, die kran-
ken besuchen, die sich in den ehestand begeben, ein-
segnen, mit den verstorbenen zum begrebnus ge-
hen - sembtlich oder sünderlich -, nachdem eines
jeden zeit und wochen wirt sein und wie es die not
möcht erfordern. Zu predigen sollen sie unverpun-
den sein. Wird sich aber einer auf ersuchung wollen
lassen brauchen, das soll bei ihm stehen etc.
So sollen sie zu ihrer unterhaltung etc.

43 Dieser Wunsch war um so begreiflicher, als die Be-
erdigung schon sehr rasch nach dem Tod erfolgen
und also begehrt werden konnte (siehe Anm. 31!).

411
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften