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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (13. Band = Bayern, 3. Teil): Altbayern: Herzogtum Pfalz-Neuburg, Kurfürstentum Pfalz (Landesteil Oberpfalz), Reichsstadt Regensburg, Grafschaft Ortenburg, Herrschaft Rothenberg, Herrrschaft Wolfstein — Tübingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1966

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https://doi.org/10.11588/diglit.30630#0581
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Archiv: Sulzkirchen Evang.-luth. Pfarramt.
Literatur (außer den früher bereits erwähnten Werken):
Joh. Hch. von Falckenstein, Analecta Nordgaviensia, Siebende Nachlese = Analecta Thuringo - Nord-
gaviensia). Schwabach 1740. Von denen beiden hochgräflichen Wolfsteinischen Herrschaften Ober-Sulzburg und
Pyrbaum. 53-85. — Leonhard Fischer, Allgemeine Pfarrbeschreibung der Pfarrei Sulzbürg und Stoffsammlung
dazu (1914. — NLA MS 624). - Johann Adam Köler, Historia genealogica dominorum et comitum de Wolfstein.
Frankfurt 1726. — Johann Böhm, Die ehemalige Wolfsteinische Reichsgrafschaft Sulzbürg-Pyrbaum, in: Das
Bayerland 8. Jahrgang 1897, 280ff.,292ff., 304ff., 315-318, 328—332, 340ff. —Max Herold,Wolfsteinische Kirchen-
ordnungen, Katechismen und Gesangbücher, in BbKG 32 (1925) 153—179. — Matthias Simon, Altas 142f.; Blatt
1580 Nord. — Theodor Stark, Das Landl. Neumarkt 1949.
An der Südwestecke der Kuroberpfalz lag die in zwei Teile getrennte Herrschaft Sulzbürg der Frei-
herrn von Wolfstein. Der eine Teil war fast ganz von Kuroberpfalz eingeschlossen und stieß an das
Hochstift Eichstätt und an das (1542 bis 1578 allerdings an Nürnberg verpfändete) pfalzneuburgische
Amt Allersberg; der andere Teil - die Pfarrei Pyrbaum - war bis auf die Grenzverbindung mit der
Oberpfalz von brandenburg-ansbachischem Gebiet eingeschlossen. Im Volksmund heißt es das ,,Landl"1.
Kirchlich gehörte dieses zur Diözese Eichstätt.
Lange Zeit galt die Herrschaft als das älteste evangelische Kirchenwesen jener Gegend. Diese
Meinung war dadurch entstanden, daß ihr damaliger Herr - Adam von Wolfstein2 - am markgräflichen
Hofe in Ansbach eine angesehene Stellung einnahm. Er begleitete u.a. den Markgrafen Georg auf den
Reichstag zu Augsburg 1530 und sollte in seinem Auftrag 1531 auf dem Reichstag zu Regensburg das
evangelische Bekenntnis vertreten. Deshalb meinte man, ihn für entschieden evangelisch halten zu sollen
und von ihm daher die Reformation seiner Herrschaft annehmen zu müssen. Tatsächlich aber duldete er,
der im markgräflichen Gebiet die Befolgung der dortigen Kirchenordnung von 1533 überwachte, in seinem
eigenen Gebiet keine Abweichung von der alten Form. Er widersetzte sich 1542 nachdrücklich der Reforma-
tion seiner in dem damals an Nürnberg verpfändeten pfalz-neuburgischen Gebiet gelegenen Patronats-
pfarrei Ebenried - St. Nikolaus, er trennte sogar Dörfer, die zu jetzt evangelisch gewordenen Pfarreien in
Nachbargebieten gehörten, von diesen ab3.

1 Simon, Atlas 142f. und Karte 1580 und 1750.
2 † 1547. - Köler 106-114.
3 Köler 255ff. 258f. - Karl Schornbaum, Zur Politik des Markgrafen Georg von Brandenburg ... 1528-1532.
München 1906 244. 422. - Herold 154f. - Heinz Dannenbauer, Die Nürnberger Landgeistlichen bis ... 1561,
in ZbKG 9 (1934) 51. — Sehling 11, 318. — Klaus, Dietrich 204f.

36 Sehling, Bayern III

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