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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Franz, Gunther [Bearb.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (15. Band = Württemberg, 1. Teil): Grafschaft Hohenlohe — Tübingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1977

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https://doi.org/10.11588/diglit.30654#0105
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7. Bestallung und Revers von Pfarrern 1556

der Durchführung der Reformation in der Grafschaft zu helfen. Mit Johann Hartmann zusammen
führte er das Examen in Öhringen 1556 clurch. Am ö.März 1556 sollte er nach Langenburg berufen
werden, kam aber nach Weikersheim, wohin er auch seine große Familie umziehen ließ. Neben der
genannten Tätigkeit in Öhringen wurde Püttner fast ein halbes Jahr in Neuenstein am Hof be-
nötigt. Da er hohe Eorderungen auf Ersatz der Umzugs- und Reisekosten stellte und anscheinend
auch sonst Unwillen erregt hatte, wurde die unvorsichtig geäußerte Kündigungsdrohung gerne
angenommen, so daß Püttner schon am 3.2.1557 den Dienst und das Jahresgehalt quittieren mußte.
Da er clie erhoffte Stelle in der Kurpfalz nicht erhielt, ging Püttner nach Nürnberg zurück. Das
kurze Zwischenspiel war für die Reformationsgeschichte Hohenlohes nicht unbedeutsam und trug
zur Einführung cler Brandenburg-Nürnbergischen KO von 1533 bei.

Druckvorlagen

a. Bestallung des Prädikanten David Püttner.

A: Konzept der Bestallungsverhandlung mit David Püttner für Langenburg. Weik A XIV 3. Doppelbl.,
davon Bl. 2 nur Vermerk: Her Dauid Putners / bestallung.

B: Konzept mit Einfügungen, die von A übernommen sind. A. a. O. 1 Bl., auf Rückseite: Dauidt Pütners
künfftigen pfar- / hers zu Langenberg bestallung.

b. Revers von Veit Kestner.

A: Reinkonzept des Reverses (einschließlich Bestallung durch Grraf Ludwig Casimir) von Veit Kestner
in Münster, ohne Datum. Weik A XIV 3. Doppelbl.

Unterschlüpf 1552: Revers von Bernhard Schwab für die Pfarrei Unterschüpf vom 19.Februar 1552.
Reinschrift mit kleinen Änderungen. Weik A XIV 3. Doppelbl., letzte Seite nur Vermerk: Pfarhers zu Undern-
schipff Bernhart Schwabs revers. 1552.

Unterschüpf 1556: Bestallung von Johann Kellermann zum Pfarrer von Unterschüpf 14. Jan. 1556. Rein-
schrift der Kanzlei. A. a. O. 1 Bogen (34,4x32,5 crn), auf Rückseite Vermerk: Copia Johann Kellermans, des
pfarhers zu Undernschipff bestallung anno etc. 56. / 1556.

a. Bestallungen des Prädikanten
David Püttner vom 5. Mai 1556

Zu wissen, das uf heut dato der wolgeborn herr,
Ludwig Casimir, grave von Hohennloe etc., mein
gnediger herr, mit dem awurdigen und a ersamen
David Putner, predicanten, jetziger zeit zu Nürm-
berg wonhaft, demnach er Seinen Gnaden als bder
heiligen schrift gelert und gegründt b, sonders
berümbt, nachvolgendermassen dienerschaft hal-
ben handlen lassen, dergestalt und soverr er der
oseanderischen * 1 noch anderer verkerten schwerme-
rischen lere nit anhengig oder teilhaftig gewesen

a_a In A eingefügt.

b_b B ursprünglich: gelert.

0-0 B ursprünglich: aus.

d_d B: und [gestrichen: unß] des.

e~ e In B eingefügt.

f_£ In B eingefügt.

1 Der Osiandrische Streit wurde von Andreas Osian-

der (1498-1552) durch die Königsberger Antritts-

und noch nit seye, auch das er cseines wandels, le-
bens und haltens nit ergerlich und mit c redhchen
ursachen seinen absclried aus Nlirnberg neme, ddes
auch schriftliche d urkund darlege, das er alsdan
Seiner Gnaden pfarhen Langenberg esambt allen
darein gehorigen flecken wie bisher beschehen e, ein
jar lang wie einem cristlichen predicanten gepürt
mit rainer lere deß wort Gottes und raichung der
sacramenten fin sterbenden und andern lauften 2
alles vleiß one verkert f versehen solle, dargegen
ime die besoldung und jerhche nutzung wie die jet-
ziger zeit aldo verordnetem pfarher geraicht und
gegeben würd 3, allermassen gevolgt und gelifert

disputation 1550 ausgelöst. Osiander bekämpfte die
forensische Rechtfertigungslehre und begründete
die Gerechtigkeit des Menschen auf die Einwohnung
der göttlichen Natur Christi (RGG 4, 1730f.).

2 Sterbensläufte bezeichnete Seuchen- und Pestzeiten.

3 Die Pfarrei Bächlingen wurde 1553 nach Langenburg
verlegt. Johann Beuerlin kam nach G. Bossert (Die
Akten der General-Kirchenvisitation ... 163, Anm.
9) schon 1553 von Neuenstein nach Langenburg.

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