a. Visitationsinstruktion 1571
14. Item, ob der schulmeister 13 die schul woll
und mit vleis versehe, und wie, auch was er die
kinder leere, und sonderlich sie in christenlichen
gesengen und gebetten anhalte.
15. Item, wes er, 14 der schulmeister und messner,
sich verhalte und fur einen wandel füre.
16. Item, ob und welchergestalt die arme leut
mit dem almusen und darreichung irer notturft im
flecken versehen werde.
17. Item, ob die eltern ire kmder und eehalten 15
auch zu dem catechismo, und mit was vleis, an-
halten 16.
[II. pars] m
So sollen die pfarrher und kirchendiener
allein und besonder seiner person halben,
auch von des pfarrvolks tun und wesen,
befragt werden
1. Item, ob er, pfarrher, sich der ubergebnen
kirchenordnung 17 gebrauch und sich deren gemeß
verhalten.
m In A eingefügt. Die folgende Überleitung in
Hartmanns Entwurf: Zum anderen sollen die
pfarrherren allein und besonders gefragt werden.
n Ende der Frage fehlt in Hartmanns Entwurf.
13 Ende der Frage in Württ. KO 1559: mit seinen col-
legis die schul ordenlich und zu seiner zeit nach auß-
weisung der schulordnung, auch die kirchen mit
christenlichen gesängen versehe. (In Hohenlohe gab
es keine allgemein gültige SchulO.)
14 Ende der Frage in Württ. KO 1559: und seine col-
legae für ein wandel füren. Item, weß sich der
teutsch schulmeister und meßner unser ordnung
nach halten.
15 = Dienstboten, Hausgenossen.
16 Württ. KO 1559: nach unser ordnung darzu befür-
dern.
17 Entweder die 1556 übergebene Brand. KO 1533
(siehe Einleitung zu Nr. 12), die im Februar 1571 er-
lassene PolizeiO., die auch als Kirchenordnung be-
zeichnet wurde (Nr. 17), oder die bei der Visitation
übergebenen kurzen Punkte (Nr. 18c).
18 Die Fragen 3-9 aus der Württ. KO 1559 (Bl. 232b-
233b). ,,ob ... nichtzit“ in Württ.: ob er auch die
eltern, so ire kinder nit fleissig zum catechismo
schicken, vermög der ordnung adhortier und ermane
und ob solche exhortation auch bey inen nutz und
frucht schaffe.
19 Württ. KO 1559: dominicalia evangelia.
20 In den Wochenpredigten, besonders am Freitag,
2. Item, wie oft im iar, und wie sie das nachtmal
unsers herrn Christi halten, nund ob sich auch un-
sere undertanen vleissig dartzu verfugen.
3. 18Item, ob die eltern ire kinder fleissig zum
catechismo schicken, und ob sein fleis bei inen nutz
schaffe oder nichtzit, und bey welchem solches nit
erschiessen wölle.
4. Item, wievil er an feyer- und sontagen, auch
in der wochen, predigen tue, zu welcher stund und
zeit, ob er auch die sontagsevangelia 19, und was er
sonsten fur bücher der heyligen schrift altes und
newes testaments 20 ußlege.
5. Item, was er uf vollendte predig fur gebet fur-
spreche, und dan vor und nach der predigt fur
deutsche lobgesang 21 halte, und ob auch die under-
tanen 22 mitsingen.
6. Item, ob er auch den catalogum mit den ge-
tauften kindern halte 23.
7. Item, mit was vleis 24 er die kranke und ster-
bende leut besuche, tröste und inen das heihg
abendmal reiche, auch die leichtpredig 25 halte.
8. Item, ob in seiner pfarr iemand mit dem wi-
wurde fortlaufend über einzelne Bibelbücher gepre-
digt.
21 Württ. KO 1559: + mit der schul und gemeiner
kirchen.
22 Württ. KO 1559: gemein kirch.
23 Württ. KO 1559: vermög unser ordnung halte. Item,
ob er die ehegerichtsordnung zu seiner zeit vermög
unsers bevelchs verkünde. In Württemberg waren
die Taufbücher erst ab 1558 eingeführt worden (M.
Duncker, Verzeichnis der württ. Kirchenbücher.
Stuttgart 1938, S. XIII), ebenso in der Markgraf-
schaft Brandenburg (Sehling 11, 344). In Hohen-
lohe war die Anlage von Taufregistern schon 1556
befohlen worden. Zu Beginn des Weikersheimer
Taufbuchs schrieb Melchisedek Schwarz (1557—70
in Weikersheim), daß ,,1556 iussu et mandato“ Graf
Ludwig Casimirs David Pythonius „catalogum in-
fantium qui a se sacro baptismatis fonte lota et
ecclesiae Christi inserti sunt“ begonnen habe. Py-
thonius hat um dieselbe Zeit auch in Neuenstein
(10. 7. 1556) und Schäftersheim Taufregister be-
gonnen (Inventare der Pfarrarchive Weikersheim
und Schäftershehn von Pfr. Lang, 1943. 1945 im
LKA Stuttgart.) Ebenfalls auf Befehl des Grafen
legte 1557 Phil. Jakob Som in Langenbeutingen ein
Taufbuch an (Duncker a. a. O. S. XI); Ingelfingen
(6. 11. 1556), Hohebach (15. 3. 1557), Elpersheim
(1558) u.a. folgten.
24 Württ. KO 1559: + und ordnung.
25 In Württ. KO 1559 folgen weitere Fragen.
163
14. Item, ob der schulmeister 13 die schul woll
und mit vleis versehe, und wie, auch was er die
kinder leere, und sonderlich sie in christenlichen
gesengen und gebetten anhalte.
15. Item, wes er, 14 der schulmeister und messner,
sich verhalte und fur einen wandel füre.
16. Item, ob und welchergestalt die arme leut
mit dem almusen und darreichung irer notturft im
flecken versehen werde.
17. Item, ob die eltern ire kmder und eehalten 15
auch zu dem catechismo, und mit was vleis, an-
halten 16.
[II. pars] m
So sollen die pfarrher und kirchendiener
allein und besonder seiner person halben,
auch von des pfarrvolks tun und wesen,
befragt werden
1. Item, ob er, pfarrher, sich der ubergebnen
kirchenordnung 17 gebrauch und sich deren gemeß
verhalten.
m In A eingefügt. Die folgende Überleitung in
Hartmanns Entwurf: Zum anderen sollen die
pfarrherren allein und besonders gefragt werden.
n Ende der Frage fehlt in Hartmanns Entwurf.
13 Ende der Frage in Württ. KO 1559: mit seinen col-
legis die schul ordenlich und zu seiner zeit nach auß-
weisung der schulordnung, auch die kirchen mit
christenlichen gesängen versehe. (In Hohenlohe gab
es keine allgemein gültige SchulO.)
14 Ende der Frage in Württ. KO 1559: und seine col-
legae für ein wandel füren. Item, weß sich der
teutsch schulmeister und meßner unser ordnung
nach halten.
15 = Dienstboten, Hausgenossen.
16 Württ. KO 1559: nach unser ordnung darzu befür-
dern.
17 Entweder die 1556 übergebene Brand. KO 1533
(siehe Einleitung zu Nr. 12), die im Februar 1571 er-
lassene PolizeiO., die auch als Kirchenordnung be-
zeichnet wurde (Nr. 17), oder die bei der Visitation
übergebenen kurzen Punkte (Nr. 18c).
18 Die Fragen 3-9 aus der Württ. KO 1559 (Bl. 232b-
233b). ,,ob ... nichtzit“ in Württ.: ob er auch die
eltern, so ire kinder nit fleissig zum catechismo
schicken, vermög der ordnung adhortier und ermane
und ob solche exhortation auch bey inen nutz und
frucht schaffe.
19 Württ. KO 1559: dominicalia evangelia.
20 In den Wochenpredigten, besonders am Freitag,
2. Item, wie oft im iar, und wie sie das nachtmal
unsers herrn Christi halten, nund ob sich auch un-
sere undertanen vleissig dartzu verfugen.
3. 18Item, ob die eltern ire kinder fleissig zum
catechismo schicken, und ob sein fleis bei inen nutz
schaffe oder nichtzit, und bey welchem solches nit
erschiessen wölle.
4. Item, wievil er an feyer- und sontagen, auch
in der wochen, predigen tue, zu welcher stund und
zeit, ob er auch die sontagsevangelia 19, und was er
sonsten fur bücher der heyligen schrift altes und
newes testaments 20 ußlege.
5. Item, was er uf vollendte predig fur gebet fur-
spreche, und dan vor und nach der predigt fur
deutsche lobgesang 21 halte, und ob auch die under-
tanen 22 mitsingen.
6. Item, ob er auch den catalogum mit den ge-
tauften kindern halte 23.
7. Item, mit was vleis 24 er die kranke und ster-
bende leut besuche, tröste und inen das heihg
abendmal reiche, auch die leichtpredig 25 halte.
8. Item, ob in seiner pfarr iemand mit dem wi-
wurde fortlaufend über einzelne Bibelbücher gepre-
digt.
21 Württ. KO 1559: + mit der schul und gemeiner
kirchen.
22 Württ. KO 1559: gemein kirch.
23 Württ. KO 1559: vermög unser ordnung halte. Item,
ob er die ehegerichtsordnung zu seiner zeit vermög
unsers bevelchs verkünde. In Württemberg waren
die Taufbücher erst ab 1558 eingeführt worden (M.
Duncker, Verzeichnis der württ. Kirchenbücher.
Stuttgart 1938, S. XIII), ebenso in der Markgraf-
schaft Brandenburg (Sehling 11, 344). In Hohen-
lohe war die Anlage von Taufregistern schon 1556
befohlen worden. Zu Beginn des Weikersheimer
Taufbuchs schrieb Melchisedek Schwarz (1557—70
in Weikersheim), daß ,,1556 iussu et mandato“ Graf
Ludwig Casimirs David Pythonius „catalogum in-
fantium qui a se sacro baptismatis fonte lota et
ecclesiae Christi inserti sunt“ begonnen habe. Py-
thonius hat um dieselbe Zeit auch in Neuenstein
(10. 7. 1556) und Schäftersheim Taufregister be-
gonnen (Inventare der Pfarrarchive Weikersheim
und Schäftershehn von Pfr. Lang, 1943. 1945 im
LKA Stuttgart.) Ebenfalls auf Befehl des Grafen
legte 1557 Phil. Jakob Som in Langenbeutingen ein
Taufbuch an (Duncker a. a. O. S. XI); Ingelfingen
(6. 11. 1556), Hohebach (15. 3. 1557), Elpersheim
(1558) u.a. folgten.
24 Württ. KO 1559: + und ordnung.
25 In Württ. KO 1559 folgen weitere Fragen.
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