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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Franz, Gunther [Bearb.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (15. Band = Württemberg, 1. Teil): Grafschaft Hohenlohe — Tübingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1977

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https://doi.org/10.11588/diglit.30654#0298
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25. Kirchenordnung 1578

0 allmechtiger, ewiger Gott, eiir vatter unsers
herrn Jesu Christi. Wir rüffen dich an uber disen
N., deinen diener (dise N., deine dienerin), der (die)
die gab deiner tauf bittet und deine ewige gnad
durch die geistliche widergeburt begert. Nimm in
(sie) auf, Herr, und wie du gesagt hast: Bittet, so
werdet ihr nemen; suchet, so werdet ihr finden;
klopfet an, so wird euch aufgetan, so reiche nun,
ewiger Gott, dein güte und gnad dem, der (der, die)
da bittet, und öffne die tür dem, der (der, die) da an-
klopfet, das er (sie) den [22] ewigen segen des him-
lischen bades erlange und das verheissne reich deiner
gab empfahe durch Christum, unsern herrn. Amen.

Ferner sprech der kirchendiener also 18:

Darmit wir nun gewiß seyen, das die kindlein, so
dem herrn Christo zugebracht werden, Gott ange-
nem und trewlich befolhen seyen, 9so last uns an-
hören das heilig evangelium von den kindlein, wie
es Sanct Marcus, der evangelist, am 10. [13-16] be-
schreibt 9, und lauten die wort also:

Zu der zeit brachten sie kindlein zu Jesu, das er
sie solt anrüren. Aber die jünger bedroweten die,
so sie brachten. Da das Jesus sahe, verdroß es in
und sprach zu inen: Lasset die kindlein zu mir
kommen und wehret inen nicht, dann solcher ist das
himelreich. Warlich, ich sage euch, wer nicht das
reich Gottes nimmet wie ein kindlein, der wird nicht
hinemkommen. Und er hertzet sie und legt die hend
auf sie und segnet sie.

mLaßt uns ferner miteinander beten, wie uns
Christus selbst geleret hat:

1 In Baumerlenbacher Ex. (nach Eisenschmid 35) hs.
3 Kreuze eingetragen als Zeichen, daß der Exorzis-
mus gehalten wurde.

m In Langenburger Ex. (wann?) hs. die Stiftungs-
worte der Taufe (Mt 28) eingefügt.
n In den Elpersheimer, Nürnberger und Rupperts-
hofener Exemplaren sind dies und die folgenden
Fragen in den Plural gesetzt.

gen creutzes beede auf der stirnen und an der brust“
außlaßen und sich deßen nicht mehr gebrauchen
solte.“ Man dürfe nach 23 Jahren (1556-1578 ge-
rechnet?) nicht schon Zeremonien ändern. Bei der
Langenburger Beratung im November 1577 wurde
der Exorzismus mit dem Wort „Weiche“ gestrichen.
Drei Öhringer Geistliche übten am 12. 5. 1579 an der

[22b] Vatter unser, [... wörtlich wie oben S. 275)
in ewigkeit. Amen.

Darnach trage man das kindlein zu der tauf und
der kirchendiener spreche:

N., der Herr behüte deinen 11 eingang und außgang
von nun an biß zu ewigen zeiten.

Darnach laß der kirchendiener das kind durch
seine paten oder die gevattern 10 dem Teufel ab-
sagen und spreche:

N., widersagst du dem Teufel, allen seinen werken
und allem seinem wesen 1? 11
Antwort: Ja, ich widersag.

Darnach frage er:

N., glaubst du an Gott, den Vatter allmechtigen,
schöpfer himels und der erden ?

Antwort: Ja, ich glaube.

N., glaubstu auch an Jesum Christum, seinen [23]
eingebornen son, unsern herrn, der empfangen ist
vom Heiligen Geist, geboren auß Maria, der jung-
frawen, der gelitten hat unter Pontio Pilato, ge-
creutziget, gestorben und begraben, ist nidergefaren
zu der hellen, am dritten tag wider auferstanden
von den toten, aufgefaren gen himel, sitzet zur
rechten hand Gottes, des allmechtigen vatters, von
dannen er kommen wird, zu richten die lebendigen
und die toten?

Antwort: Ja, ich glaub.

N., glaubst du auch an den Heiligen Geist, ein hei-
lige, christliche kirchen, gemeinschaft der heiligen,
vergebung der sünden, auferstehung des fleisches
und ein ewigs leben?

Antwort: Ja, ich glaub.

N., wiltu darauf getauft werden?

Abschaffung beider Handlimgen Kritik: „viele ein-
heimische und fremder an der abstellung des exor-
cismi, creutzzeichens, handauflegens... sich ge-
ergert.“ Am 24. August 1579 wurde ihnen das Halten
der KO in allen Stücken streng befohlen (GA 15, 15;
vgl. Günther BWKG NF 1, 65).

8 Sintflutgebet und Großer Exorzismus fehlen gegen-
über KO 1553, Dietrich u. a. Das Gebet hat auch
Württ. KO 1553/1559. Der folgende einleitende Hin-
weis ist neu formuliert.

9-9 Fast wie in Hanarier KO 1573 (S. 18) nach Württ.
KO 1559.

10 So Dietrich 1569; „oder die gevattern“ fehlt in
Brand. KO 1533.

11 Die drei Fragen sind ähnlich Württ. KO 1559 (Bl.
56 a) zusammengezogen.

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