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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]; Franz, Gunther [Bearb.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (15. Band = Württemberg, 1. Teil): Grafschaft Hohenlohe — Tübingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1977

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https://doi.org/10.11588/diglit.30654#0324
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25. Kirchenordnung 1578

Ist der glaub lallein in eines christen hertzen?^

Nein, sondern die andern stück der waren buß
sind auch darbey 28.

Was ist die ware buß ?

[69] Die buß ist ein werk Gottes, das er wirket
durchs wort und die sacrament in den hertzen der
menschen und begreift rew und glauben an Chri-
stum, darauß dann gute werk herfliessen 1-.

Wievil sind dann stück der waren buß ?

Eigenthch zwey s: Das erste ist rew und leid über
die sünd, das ander der glaub an Jesum Christum,
^darauf die frucht der buß, nemlichfl der newe ge-
horsam oder gute werk nach Gottes gebotten vol-
gen, Luce 3 [8] u29.

III. Vom heiligen gebet

vWer hat das heilige gebet, das Vatter unser, ge-
macht?

Der herr Christus hats gemacht, und hats seine
jünger leren beten und sprechen 30.

(i _(i Änderung 1580 und Ruppertshofener, Stuttgarter
Ex.: in eines christen hertze alleine?

r Frage und Antwort in C (aus Karg): Was heisset
huß ? Buß heisset ware hekerung zue Gott.

s Statt „Eigentlich zwey“ in C: Drey.
t-t C: das dritte.

u „volgen, Luce 3“ fehlt C.

v C: + Welchs ist das dritt stück des catechismi?

Das heilige gebett, Yatter unser.

w In C folgen drei Fragen nach dem Text des Ge-

betes: Wie laut der eingang? ... die siben hitten?

... der beschluß ?

x „und begeren“ fehlt Änderung 1580.
y „von Gott“ fehlt C.

z-z Änderung 1580 und hs. Änderung in Rupperts-
hofener Ex.: nemblich frömickeit, zeitliche na-
rung und die ewige seligkeit. Ebenso KO 1688.
In Elpersheimer Ex.: Erstlich frömbkeit. Zum
andern zeitliche narung. Zum dritten die ewige
seligkeit. Kat. 1654 entsprechend, aber: das
ewige leben. C hat in besonderen Fragen: In wel-
chen bitten wir umb frümbkeit? In den ersten
dreyen. In welchen zeitliche narung? In den vier-
ten. In welchen das ewig leben? In den letzten
dreyen.

Wievil hat das heilig gebet stück?

Drey: ein vorred oder eingang, siben bitten und
ein beschluß w31.

[69 b] Was lernen wir auß dem heiligen gebet?

Wir lernen darauß, wie wir recht beten sollen, und
das wir mit einem glaubigen gebet alles, was wir
bedürfen, von Gott erlangen müssen.

Was heist beten?

Beten heist, Gott umb etwas bitten und ihm für
die empfangnen woltaten danksagen 32.

Was bitten und begeren x wir von Gott * * * * v * * * * x im heili-
gen gebet ?

Drey ding: zErstlich frömbkeit in den ersten
dreyen bitten. Zum andern zeitliche narung in der
vierten bitt. Zum dritten das ewig leben in den
letzten dreyen bitten 233.

Was soll uns zum gebet verursachen und treiben?

Drey ding: Zum ersten Gottes gebott. Zum andern
Gottes verheissung. Zum dritten unser und anderer
menschen not 34.

28 Frage aus Karg. Antwort Kargs: Nein, sondern rew
und leyd uber die sünde und besserung deß lebens
ist auch darbey, denn alle wahre christen tun buß
und bringen recht frücht der busse.

29 Statt Frage und Antwort in Karg (1604): ... und
stehet in diesen dreyen stücken: Zmn ersten in rew
und leyd uber die sünde; zum andern im glauben an
Jesum Christ; zum dritten in guten werken und
newem gehorsam.

30 Mt 5, 5-15.

31 Traditionelle Frage.

32 Aus Karg, ohne „Beten heist“.

33 Karg (1606): Was kan man in einer summa von Gott
bitten und begeren? Drey ding fürnemlich: Zum
ersten frombkeit, daß wir Gott zu ehren seine gebot
durch seine gnad und kraft halten; zum andern zeit-
liche nahrung für diß leben; zum dritten ewige selig-
keit nach diesem zergenglichen leben, das sind leib-
liche und geistliche gaben oder güter zu Gottes ehre
und unser wolfahrt dienstlich.

34 Frage aus Karg; dort die Antwort: Erstlich Gottes
gebot, darnach seine verlieissung, zum dritten un-
sere und aller menschen mengel und anligende not,
leiblich und geistlich.

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