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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Franz, Gunther [Bearb.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (15. Band = Württemberg, 1. Teil): Grafschaft Hohenlohe — Tübingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1977

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https://doi.org/10.11588/diglit.30654#0448
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31. BeJ'elil nach der Yisitation für Öhringen 1581

der progression 31, so des jar zweymal uf bestimpte
zeit. nemblich im fruling und gegen dem winter be-
schicht, clie gewohnliche maltzeit geraycht und ver-
ehrt wurde, in sonderlicher betrachtung, das solchs
der burgerschaft kinder furnemblicli zum besten be-
schicht, auch clie visitatores und schuldiener desto
lustiger gemaclit w'erden, ihrem bevolhenem ambt
trewlich abzuwarten cl.

Soviel dan der visitatorn ambt in visitation cler
schuJ belangt, ist oben beym 13. art. cler pfarrer,
und dan das examen, das soJclrs scliJeunig verrich-
tet, beym 15. art. fursehung besclrelien.

[A: +] Der kircliengesang halben, wie solcJres
gelralten, vide protocollunr generalinm art{iculorum]
foJ. 5., p[agina] 2, art. 9:

[Von gesang in der kirclren zu Oringew, durclr
wen es bey den sonn-, feyer- und werlctägliclren
predigten verriclrt werden soh.

Das gesang an sonn-, feyer- und freytag soll durclr
beede teutsclre und lateymsclre sclrulmeinster sambt
ahen ilrren knaben verriclrtet werden. Die vesper
soh vermög cler kirclrenordnung durclr die auß der
lateynischen sclrul besteJJt und verriclrt werden.
Die frupredig anr sontag soh der infimus in der Ja-
teynisclren sclruJ mit den stipendiaten pauperibus
und obersten zweyen classibus verriclrten 32. Die
zwo andere wochenpredigten anr nrontag und mitt-
woclr soll der teutsclr schueJmeinster wie von alters
mit denr gesang verselren.]

[III.]

Bevelclr, so denr synodico zu geben

1. Das er che maur inr clror uf beeclen seiten gegen
den staffeln lrerab lrinweg tun und dargegen cler Jrer-
sclraft monumenta mit eysern gittern verwalrren
und die orgeJ an ein ancler bequenr ort, wie er siclr

d B am Rande: Ein rat hat sich bewilligt, disen un-
costen uf sich zu nemmen.

31 Weiterrücken, Yersetzung der ,,digniores“ in die
obere Klasse aufgrund der Examina nach Oculi und
vor Michaelis (Nr. 32, § I 9).

32 Es handelt sich um die „concio matutina“ um 6 Uhr
früh.

deßen mit clen Jdrclrendienern und kehern zu ver-
gJeichen, transferiren und dargegen gantze staffeln,
so breit der clror ist, legen laßen soh, uf welclre alle
ldncler sitzen konnen, dardurclr der schuldiener
spatzieren und clas sclrwatzen abgesclrafft.

2. Soll er auclr in clror etliclre bank, daruf die
Jateynisclre sclruler sitzen, also machen Jaßen, clas
die communicanten zu bederseits reumblich darbey
Jrergelrn können.

3. Dergleiclren uf der obersten staffel ein pulpret 33,
daruf oder clarbey man alles das, so zuvor lrerunter
beym altar besclrelren, verJesen möge.

4. WeiJ die Jeut gar eng stelren und in der kirclren
niclrt gnugsanr platz Jraben, soll er etJiclre aJtar uf
der seiten gegen cler schuJ Jrimveg raumen und da-
selbsten lrin stul maclren laßen. Jedoclr sol er fur-
sehung tun, das solchs niclrt jeder seins gefallens
furneme, dardurclr che geng verbawen, sonder uf sein,
der beeder kelJer und des sclrultheißen vorgelrende
verwihigung Jresclrelre.

5. Soviel den bew der kirchen zu S. Anna belangt 31,
soJl syndicus solclren nochmal durch verstendige
personen uberschlagen uncl ein rechte visirung, wie
solclre Jrirclr stelren und gebawt werden solJ, maclren
laßen und an beede lroff ubersclricken, claruf sich
enthclr zu erkleren Jrabent. Und wurt an ermeltem
baw kosten der rat den zweyteil 35 rurd che lrersclraft
clen dritteil bezaJen.

6. Von den nreßgewendern und alJen dergleichen
kirclrenornamentis soll erstliclr die kirclr zu Oringew
zwiffaclr, sclrleclrt und kostJiclr, geziert, volgents das
uberig unter die lrersclraft geteylet und Ilrren Gna-
den lreimbgestelt werden, was sie naclr dero gelegen-
lreit mit solclrem ornat verordnen.

33 = Lesepult in der Kirche (von lat. pulpitium, Fi-
scher 1, 1515).

34 St. Anna, die Friedhofskirche südlich der Stadt,
wurde 1520 erbaut (Chor). 1582 erhielt die Kirche
ein neues SchifF. Der Landkreis Öhringen 2, 27. -
Maisch, Die St. Anna Kirche auf dem hiesigen Fried-
hof. In: Evang. Gremeindeblatt für ÖJningen. 4. Jg.
(1925), Nr. 7 und 8. Jg. (1929), Nr. 11.

35 = 2 Drittel (Fischer 6, 1, 1434f.).

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