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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]; Franz, Gunther [Bearb.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (15. Band = Württemberg, 1. Teil): Grafschaft Hohenlohe — Tübingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1977

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https://doi.org/10.11588/diglit.30654#0458
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32. Kirchen- und Schulordnungen 1582

[B. Generalartikel]

I nhaltsübersicht

1. Vom catechißmo. Bl. 6b, S. 441. — 2. Vom gebett bey dem catechißmo nnd wann reiche ernd oder
herpst werden. Bl. 9b, S. 442.-3. Vom gottslestern und andern grewlichen gemeinen lastern. Bl. 10b,
S. 442. -4. Vomkirchengesang. Bl. 11 b, S. 443. - 5. Von außteilungund empfahung des heiligen abend-
mahls... Bl. 15a, S. 445.-6. Von verhör der communicanten. Bl. 18a, S. 446.-7. Wie es mit denen zu
halten, so gar nicht zum heiligen nachtmahl gehn uncl die mit zauberey, hexenwerk und dergleichen
sachen beladen. Bl. 20 b, S. 447. - 8. Das die communicanten allwegen die vesperpredigt besuchen
sollen. Bl. 22b, S. 449.-9. Waruf die predigtengericht und wie langdie wehrensollen. Bl. 24b, S. 449.-
10. Von freytagspredigten, und ob die gehalten werden sollen, wan ein feyertag in einer wochen ein-
felt. Bl. 26b, S. 450. - 11. Von besuchung der freytagspredigt. Bl. 27a, S. 451. - 12. Von leiten deß
Tenebreuf clenfreytag. Bl. 29a, S. 452. - 13. Vom wetterleuten. Bl. 29b, S. 452. - 14. Von haltung der
leichtpredigt und wie lang sie sollen weren. Bl. 30a, S. 452. - 15. Wie lang die verstorbenen biß zur
begrebnus unbegraben sollen bleiben. Bl. 31a, S. 453. - 16. Wem die leichtpredigt geschehen sollen,
Bl. 31b, S. 453.- 17. Von der predigt deß passions. Bl. 32b, S. 454.- 18. Vom graßeintragen, mistladen
und andern dergleichen sachen am sontag. Bl. 34b, S. 455. - 19. B>aß das laufen auß der kirchen vor
dem empfangenen segen Gottes abzuschaffen. Bl. 36a, S. 455. - 20. Von denen undertanen und
filialen, in frembden herrschaften und obrigkeit gelegen, gleichwol in [der] graffschaft kirchen und
schuldigkeit nach pfarren mussen. Bl. 36b, S. 456. - 21. Von der kirchendiener und meßner acciden-
taln und gefellen. Bl. 38a, S. 475. -Nachtrag: Von einsamlung deß kleinen zehenden, so clen pfarr-
herrn zustendig. Bl. 249a, S. 458. - 22. Wie sich die pfarrkinder gegen ihren pfarrherrn verhalten
sollen. Bl. 39b, S. 458.

1578 (siehe Nr. 25 und 28) beim Öhringer Synodus
ist Prot. 1581 Art. 36 erhalten:

Diser articul kan nicht paßirt werden, dan er
stracks dem wort Gottes, sonderlich aher der lehr
Christi Math. 18 entgegen undzuwider. Dan derherr
Christus seiner kirchen ein lautere ordnung gegehen,
wie sich die kirch in solchen fellen verhalten und nie-
mand offentlich furstellen soll, es seyen denn zuvor
alle gradus admonitionis mit ihnen gehalten, sie aber
sich unbußfertig erwiesen, das sie alle christliche
und bruderliche vermanungen verachteten und kein
beßerung von ihne zu hoffen. Demnach dan die wort
Christi Math. 5 [23 f.] und S. Pauli 1. ad Timot. 5
[20] unrecht uf diß newe weiß des geprauchs der
schlußel gelesen werden. Dann Christus nicht von
der offentlichen versöhnung redet, sonder wenn einer
den andern ungeburlicher weyß beleydiget, das er
sich mit ihme, aber nicht auch durch ein offentliche
abbit mit der gantzen kirchen versöhnen soll. Deß-
gleichen redet auch Paulus in gemeltem ort nichts
der ordnung Christi zuwider, sonder allein von den
unbußfertigen, so alle warnungen verachten und von
offentlichen, ergerlichen leben nicht abstehen wollen.
So sind auch die da offentlich sundigen de facto
weder vor Gott noch den menschen im bann, wenn
sie ihr sunde erkennen, sonder sobald sie nach be-
gangner greulicher tatt hertzlich seuftzgen und umb
Christus willen vergebung der sunden bitten, alßbald
de facto von Gott absolvirt, wenn sie gleich kein
kirchendiener nimmermehr absolvirete, Ezech. 18

[21-23] und 23 [10-16]. Deßgleichen sind sie auch
vor den menschen nicht im bann, dieweil sie durch
die kirch Gottes vermeg der ordnung Christi nicht
in bann erkennet worden, welche kirch weder ge-
walt noch macht hat, einichen sunder in bann zu
tun, wie greulich er auch gesundigt hat, wenn er sein
sund erkannt und vergebung derselben bittet. Welt-
liche obrigkeit aher hat ihren bevelch, den gewalt
des schwerts an solcher person zu geprauchen. Und
do sie in solchem seumig oder gar unterleßt, soll sich
[Text: sie] doch ein kirchendiener von der absolu-
tion nicht abhalten laßen, den hußfertigen sunder
zusprechen, solche ihm vorzuhalten.

Andreäs weiterem Vorschlag entsprechend ist KO
Anderung 1581 entschieden: Dieweil diß 12. capitel
von der kirchendisciplin dem wort Gottes, sonderlich
aber der lehr Christi Math. 18 [15-17], stracks zu-
wider, ist einhelliglich verglichen, das solchs, wie es
in der kirchenordnung gesetzt, gentzlich zu unter-
laßen und an deßelben statt, wie es mit offentlichen
sundern in der kirchen zu halten, der articul vom
rechten christlichen bann auß der sechsischen kir-
chenordnung pag. 306 et seqq. [Sehling 1, 431-35]
diser kirchenordnung von wrnrt zu wort zu inseriren.
Es folgt eine Ahschrift der sächsischen Kapitel, die
leicht verändert in die KO 1582 § 12 und 13 aufge-
nommen sind. In KonsistorialO. Änderung 1581 ist
aucli der dortige Titul 5 gestrichen und auf das
Prot. 1581 verwiesen.

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