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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Franz, Gunther [Bearb.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (15. Band = Württemberg, 1. Teil): Grafschaft Hohenlohe — Tübingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1977

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https://doi.org/10.11588/diglit.30654#0575
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41. Gemeinsame Beschlüsse der Neuensteiner Linie 1588

2. [Stipendiatenordnung]

Nachdem auch fur ein notturft geachtet, das Irer
Gnaden stipendiaten nicht allain der gebur ahge-
tailet, sonder auch, was sich dieselben hinfuro h’er
verpflichtung und studirens halben zu verhalten,
eine gute ordnung angestelt und verfertigt werde 10,
alß hat man sich dieses puncten wegen verglichen,
das man sich disfalls erkundigen und bearbeiten
solle, wie man die churf. pfältzische, sachßische und
dan würtenburgische stipendiatenordnung zuwegen
bringen 11, sich in denselben ersehen und daraus ein
ordnung anstellen muege, die alßdann allen Iren
Gnaden exhibht und furgetragen werden solle.

Damit auch ein iedwer f wissen möge, wieviel er
järlichen uf stiependiaten zu verwenden, alß sollen
bemelte Irer Gnaden stipendiaten nach angestelter
ordnung in gleich tail dividirt und abgetailt werden.

3. [Pflicht der geistlichen diener] 12

Dieweil auch bißhero die zwischen Iren Gnaden
zum tail allain, zum tail aber neben und mit dero
herren vettern zu Waldenburg gemaine gaistliche
und weltliche diener 13 unverpfiichtet und unver-
aidet geblieben, aber fur eine notturft gehalten, das
dieselben he juramenta auch erstatten und zu
pflichten angenhomen werden solten, alß sein solche
juramenta abgelesen und dero tails aprobirt worden.
Doch das dero herrn vettern, graf Georg Friderichen
zu Waldenburgk etc., derienigen gemainen dienner
juramenta, zu seinen Gnaden auch zugehörig, zuvör-
derst uberschickt und ob denselben solche auch ge-
fällig erkundigt werden solle.

s B: jeder herr.

s A: abgihnng (streiche dann: wurde).

h A: perfices.

1 A: ain iezo.

10 Zur Vor- und Nachgeschichte dieser nicht durchge-
führten Pläne siehe KonsistorialO. 1579, Nr. 27,
Tit. 8.

11 Zur Kurpfalz vgl. Sehling 14, 420 f. Zur Neuordnung
des Sapienzkollegs von 1561 J.F.Hautz, Jacobus
Micyllus Argentoratensis. Heidelberg 1842, 34. —
Sächsische KO 1580 (Titel S. 433), Bl. CCI bis
CCXXIX. - Württ. KO 1559, Bl. 161b-188b (Von
dem stipendio zu Tübingen).

[4. nicht abgedruckt.]

5. [Spitalpfrundner innemung]

Dieweil auch one das zwischen Waldenburg und
der neuensteinischen linien aine vergleichung ge-
trofen, das uf clen fall in dem gemainen spitahl 14 ein
pfrundner vom todt abgehen§ wurde, das alßdann
eine herrschaft nach der andern unci also per vices 11
und abwechselung einen andern pfrundner an das
abgestorbnen statt hinein ordnen und verschafen
muege, also solle es unter den gebruedern von
Hohenloe neuensteinischer linien, wan die ordnung
an dieselben geraicht, also gehalten werden, das, do
Waldenburg aniezo * 1 ainen hineingeordnet, solle alß-
dann uf den nechstvolgenden fall die ordnung an
dem eltern herrn von Hohenloe neuenstainischer
linien sein 15. Wann dann hernacher die ordnung an
Waldenbergk wider khomen, solle nach demselben
denn mitlern herrn neuenstainischer linien die ord-
nung berueren, und da abermals an Waldenburg die
ordnung gewesen, solle alßdann der iungste herr
neuenstainischer linien ein pfrundner in den spital
zu ordnen macht haben, und die ieztvermelte ord-
nung also unter clen gebruedern hinfurn iederzeit
gehalten werden.

[6.-9. nicht abgedruckt.]

10. [Gemeine visitation] 16

Was dann die gemaine visitation anlangt, hat man
sich dieses puncten halber solcher gestalt verglichen,

12 Pflicht = Eid. Zur Vorgeschichte siehe KO 1578,
S. 245 und Nr. 42 a mit dem Formular.

13 Die gemeinsamen Diener in Niedernhall und Öhrin-
gen siehe Nr. 42 a.

14 In Öhringen; die spätere SpitalO. Nr. 52.

15 Die Altersrangfolge war Wolfgang (Weikersheim),
Philipp (Neuenstein), Friedrich (Langenburg, gest.
1590).

16 Eine gemeinsame Visitation wenigstens der Neuen-
steiner Linie, wie sie in der KapitelsO. 1579 (Nr. 26)
und KO 15S2 (Nr. 32, Teil D) vorgesehen war, kam
nicht mehr zustande.

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