Metadaten

Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Arend, Sabine [Bearb.]; Bergholz, Thomas [Bearb.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (16. Band = Baden-Württemberg, 2): Herzogtum Württemberg — Tübingen: Mohr Siebeck, 2004

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.30655#0558
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Baden

11. Eheordnunga
1581
bEheordnung,
cWie die in der Marggraffschafft dBaden Pfortzheimer theils, auch der Marggraveschafftd Hochberg,
Landgraffschafft Susemberg, Herrschafft Röteln und Badenweyler soll gehalten werdenbc
[Wappen]
eGetruckt zu Tübingen 1581.e | I |

Von Gottes Gnaden Wir, fLudwig, des heiligen
Römischen Reichs Ertztruchseß und Churfürst etc.,
Philips Ludwig, beede Pfaltzgraven bey Rhein und
Hertzogen in Beiern etc., Ludwig, Hertzog zu Wir-
tenberg und Teck, Grave zu Mümpelgart etc., und
Anna, Marggrävin zu Baden und Hochberg etc. ge-
borne Pfaltzgrävin bey Rhein, Herzogin in Baiern
und Grävin zu Veldentz etc., Wittib, als weilundt
des Hochgebornen Fürsten, unsers freundtlichen lie-
beng Vetters, Schwagers, Bruders, Gevatters,
Schwehers und Vatters, auch lieben Herren und Ge-
mahels, Herren Karlins, Marggraven zu Baden und
Hochberg, Landtgraven zu Sussemberg, Herren zu
Rötteln und Badenweiler etc. Christseliger gedecht-
nus, hinderlassener Söhne, Herrn Ernst Friderichen,
Jacoben und Georg Friderichen, Testamentliche
Vormünder und Vörmunderinf Embieten allen und
jeden unserer Vormundtschafft verordneten Statt-
halter, hCantzler undh Rhä- |II| ten, Eherichtern,
iLandt-, Ober- und undervögten, auch allen andern
α A2: Nota wa bleibt schwagerschafft?

a Textvorlage (Druck): Fassung C, GLA Karlsruhe
74/2069. Entwurf A: GLA Karlsruhe 74/2070, Konzept
mit zwei Bearbeitungsstufen: A1 = leicht veränderte Ab-
schrift der württembergischen Eheordnung von 1553; A2
= umfangreiche Streichungen und korrigierende Rand-
bemerkungen zu A1, die zumeist (aber nicht immer) in
den Druck (Exemplar C) eingehen. Die hier ausgewie-
senen Varianten von A1 sind also von A2 immer gestri-
chen worden; Abschrift B: GLA Karlsruhe 74/2072, sau-
bere Reinschrift ohne Datum, Autor oder einen fürstli-
chen Titel, wahrscheinlich von 1604 (vgl. Einleitung
S. 493f). Druck D: Württ. Landesbib. Stuttgart Kirch.
R. qt. 288, Anhang des Nachdrucks der KirchenO von
1598.
b-b B: Fürstliche Marggrävische Badenische Ehe Ordnung.
[Die gesamte Vorrede fehlt in B, vgl. Fußnote x Seite
541].

Amptleuten,i Gerichten, Angehörigen und under-
thonen unsern gruß unnd fügen euch hiemit gne-
digst und gnedig zuwissen.
Nachdem uns bericht einkommen, daß jwei-
lund ermeltsj Marggraff Karls, Liebden, Christseli-
gen andenckens, vor der zeit auß hohen, bewegli-
chen und notwendigen ursachen, auch vorgehaptem
zeitlichem stattlichem Rath zu abwendung aller
handt ergernusk und ungeburlichheit in dero theil
des Fürstenthumbs der Marggraveschafft Baden ein
gemein Ausschreiben und Verbott, daß keiner seiner
Liebden Underthonen sich mit einicher Person, so
ime im andern, dritten oder vierten Grad der Sip-
schafft oder Schwagerschafftlα zugethon, Ehelichen
verheuraten solle, außgehen und offentlich verkün-
digen lassen,1 sich aber im Werck befunden, daß nit
allein bey seiner Liebden Lebzeiten, sondern auch
seidthero deren absterbens demselben zuwider vil
Verlobnussen in solchen verbottenen graden für-
geloffen unnd zugetragen, Und ob wol die ubertret-
c-c Fehlt in A und B.
d-d Fehlt D.
e-e Fehlt A, B und D.
f-f In A von späterer Hand gestrichen.
g A2: lieben Oheims.
h-h Fehlt A1.
i-i A1: Ober- und Underambtleuthen, Kellern, Pfarrherrn,
Schultheissen. „Pfarrherrn“ ist dann von A2 gestrichen
und ersetzt durch: General und Spetial Super Intenden-
ten, Pfarhern und Kirchendienern, auch.
j-j A1: ... [unleserlich] ob- und hochgedachts.
k A1: unrath.
l A1: bludtverwandtnus.

1 Eine Eheordnung Markgraf Karls II. (reg. 1553-1577)
ist bisher nicht nachgewiesen, vgl. auch Maurer, Ba-
den, S.45-47.

540
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften