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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Arend, Sabine [Bearb.]; Bergholz, Thomas [Bearb.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (16. Band = Baden-Württemberg, 2): Herzogtum Württemberg — Tübingen: Mohr Siebeck, 2004

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https://doi.org/10.11588/diglit.30655#0580
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Baden

sern Geistlichen Verwaltern wider ersetzt, da aber
einer oder mehr keinen eigenen wein haben wurdt,
bey einem burger oder, fahls es anders nit sein könd-
te, im würthshauß geholet, doch zue verhüetung er-
gernuß undt gespötts nit gleich in die kirchen, son-
dern forderst in das Pfarrhauß getragen, beneben
dem Sigristen, wie viel des weins sein solle undt das
kein Übermaß gebraucht werde, befehlen.
Zum dritten, daß die Vesperpredigten in allen
orten, ob gleich nur ettlich wenig Persohnen darein
kommen wurden, ohnfehlbar gehalten, doch wegen
der Feldt und andern geschäfften der zeit halber zue
jedes orts gelegenheit einstellen.
Endtlichen unsern Geistlichen Verwalter iniun-
gieren, daß er erkundigung einnemmen, an was or-
ten die Tauffbeckhen ermanglen, solches zue unse-
ren allhieigen Cantzley berichten undt darauff Be-

felchs erwarten solle. Sonsten lassen wir es bey un-
serer Kirchen Ordtnung undt |26| darüber gethanen
erklärungen, wie auch in specie, daß die Comunican-
ten absonderlich verhört, alle versamblungen in der
kirchen mit dem Seegen beschlossen undt, fahls die
kinder nicht schwach, biß zue andern nechsten Pre-
digt tags mit der Tauff verzogen werden, allerdings
bewenden.
Undt befehlen euch, nachmahlen jhe ewer fleis-
siges auffsehen haben wöllet, damit demselben aller-
dings strictissime nachgangen undt gegen den über-
trettenden mit unnachlässiger straff verfahren wer-
de. Thun wir uns versehen.
Datum Sultzberg, den 27. Septembris Anno
Christi 1603.
Georg Frid[rich], M[arkgraf] z[u] Baden etc. etc.r

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