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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]; Arend, Sabine [Bearb.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (17. Band, 2. Teilband = Baden-Württemberg, 4): Reutlingen, Ulm, Esslingen, Giengen, Biberach, Ravensburg, Wimpfen, Leutkirch, Bopfingen, Aalen — Tübingen: Mohr Siebeck, 2009

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https://doi.org/10.11588/diglit.30657#0116
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Ulm

Zum dritten, das ir ewer geflißen ufmerckhen
auff die haben wöllen, so steth das almußen nem-
men, ob sy den schilt gevärlichen25 verpergen, das-
selb ohne verzug den herren anzaigen.
Zum vierdten, das ir inn dem außwegen26 des
schmaltz, auch ußgebung des brodts und zimbis, ge-
flißen sein wöllen, damit von den armen khein clag
ervolge, auch der gottskast nit veruntrewt werde,
unnd was also wochentlich außgeben, es seye von
geltt, schmaltz, zim[b]is, brodt, ordenlich inn die
wochen zedel von euch beide getragen werde und
dieselbige bey der handt behalten, biß sy am mitt-
woch dem geprauch nach inn beide büecher mit
num[merierung] eingetragen und bezaichnet werde.
Unnd soll der schreyber sein buch und zedel bey der
handt, des gegenschreybers buch unnd zedel inn der
herren darzu verordneten kasten, behalten werden,
im fahl, mangel erscheinen würde, nachsuchens ha-
ben möge.
Zum fünfften, das sy alles geltt empfahen, or-
denlich |473v | verzaichnen wöllen, deßgleichen auch
die außgaben, sonderlich aber das der schreyber die
zinß, so er einnemmen wirdt, alle wochen und uf den
mittwoch den herrn uberantworten wölle, damit sol-

25 In betrügerischer Absicht, hinterlistig, vgl. Grimm,
DWb 4, Sp. 2083.

che ordenlicher weiß auffgeschrieben werden mögen.
Zum sechsten, das sy auch die jhenige personen,
so inn die vier wochen hilff angenommen, auff-
schreiben, auff was tag und wie lang inen geholffen
worden, item auch, das sy die knaben, so zum
handtwerckhern gethon, deßgleichen auch die töch-
ter, so man verdingt, mit iren namen aufschreiben
und was man ihnen für klaider unnd anders gibt,
auch merckhen unnd verrechnen, deßgleichen auch,
was man den khindtbetherin für einbinden, auch
was sonsten inns seelhauß von leinwathen gegeben,
auffschreiben, item auch was für leuchtüecher27 hin-
eingegeben.
Zum letsten, da auch ihnen schmaltz, leinwath
unnd anders zukhauffen bevolhen wirdt, sollen sy
vom schmaltzschreyber allweg ein zedel nemmen,
wievil centner sy khauffen unnd wievil pfund für ein
güldin, hernacher solche zedel mit num. inn beide
büecher tragen unnd inn sein verordnete lad legen,
die leinwath aber allein bestählen unnd, so sy vor
der handt, nach den herrn, so jederzeit im ambt,
schickhen, damit sy den khauff nach besichtigung
derselben selbst beschließen und treffen mögenv.

26 Auswiegen, Abmessen.
27 Leichentücher.

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