Esslingen
ligen sacramenten, deß herrn nachtmals und tauff,
auch mit predigen wie biß anher versehen.
Item, daß gemain gepett soll hinfuro uff den do-
nerstag am morgen gehallten werden, es were dann
in derselbigen wochen ain gepannter feyrtag, unnd
uff den abent durch den, so die tag predig versehen
sollen, ain kurtze predig gehallten werden.
Item die lection zuhallten, soll bey maister Ja-
coben11 steen nach glegenheit furfallender geschefft,
die allso fur und fur zu beharren. Unnd ob jezuzei-
ten obligender geschefft halben dieselbig nit gehall-
ten, daß nichtz destweniger durch den, so morgens
die predig versehen, abents ein kurtze underweisung
uff der cantzel bescheche.
Item, so man hinfuro deß herrn nachtmal hellt,
soll vor deß herrn nachtmal von dem hanndel dess
herren nachtmals ain kurtze ermanung gehallten
und sonsten die articul und gepett, so vor des herrn
nachtmal gepraucht12, uffzogen unnd in das gemain
gepett gericht werdenc
fVon den convocationenf
Ein gemeine convocation soll alle vier wochen ge-
hallten gwerden, darinnen ge- | meine der kirchen
henndel ausgericht, bey welcher convocation zwen,
von ainem ersamen rath erwölt, jederzeit sein sollen,
die allso dann inen, den predicanten, anzeigen sol-
len, wer umb der beganngen laßter willen auszu-
schliessen oder zuversenen sey, und dieselbigen
f-f. Fehlt B.
B: da man gemeine händel der kirchen handeln; dabey
sollen die zween mann von einem raht sein und anzeigen,
ob jemand außzuschliessen oder zu versünen sey, auch
dasselbig helffen außrichten. Ein besondere convocation
sohl gehalten werden der praedicanten alle 8 tage oder
aufs längist zu 14 tagen ain mahl, da soll man von ihrer
lehr und leben handeln. Zween mann sollen von einem
raht verordnet, zu welchen m. Jacob [Otter] einen zu-
gang haben, die auch von den zuchtherrn allweg ein wis-
sen haben, welche zu excommunicirn oder zu reconcilirn
sein, damit dasselbe in den convocationen angezeiget
und gehandelt werde. Es sollen hinfür die convocation
besuchen auch der diaconus pauperum, die pfarrherrn zu
Deyzessau und Möringen. H. Georg Hüttlin und der
[Hans] Schöblin auch zu bevelen, so sie erfordert werden,
deßgleichen h. Heinrich zun Augustinern. Man möcht
Heinricum zun Augustinern und herr Pauln [Liesch] ...
[Text im Umfang von zwei Wörtern zerstört], sie diaconi
wären, einer in der [pfarr, der] ander zun barfüssern, auff
tauffen, auff krancken, ehe zu[bestä]then, auff die er-
mahnung bey der leich und dergleichen zu warten, damit
die praedicanten allein ihres predigen und des nacht-
mahls pflegten. Wo sich zutrüg, etwas offner gemeiner
sachen zu handeln, soll m. Jacob die praedicanten davon
hören und demnach einem ehrs[amen] raht lassen für-
tragen. Es soll sich auch der praedicanten keiner unter-
henndel helffen außrichten. Dergleichen sollen auch
hinfuro alle convocationes besuchen diaconus pau-
perum13, der pfarrer zu Meringen14 und Deitzis-
aw15. Item, ain besonndere convocation soll mit den
predicanten alle acht tag oder uffs lengst in xiiii ta-
gen gehallten und doselbsten von irer lehr, halltens,
lebens und wesens gehanndelt werden.
stehen, wo sich etwas einer mercklichen sachen, die con-
scientzen oder außwendigen wandel oder spän unter den
leuten zutrüg, für sich selbst zu handeln, sondern das-
selbig m. Jacoben anzeigen und mit seinem raht handeln.
Würde sich aber begeben, das m. Jacoben etwan eine
sach fürbracht oder zuhanden käme, die nicht jederman
zu eröffnen und er doch eines beystands nottürfftig, mag
er zu ihme nemen auß den praedicanten, welche und wie-
viel er erachten kan, dem handel gemäß, und also sich
berahtschlagen oder zerlegen nach gelegenheit etc.
11 Jakob Otter, vgl. Cramer, Pfarrerbuch III, Nr. 296;
Schröder, Kirchenregiment, S. 397. Vgl. S. 317
Anm. 68.
12 Vermutlich bezog man sich hier auf die Ulmer Kirchen-
ordnung vom 6. August 1531, siehe oben, S. 124 Nr. 5.
13 Der erste Esslinger Almosenpfleger, Andreas Spengler,
war 1532 angestellt worden, verstarb jedoch bereits vor
dem 1. April 1533, Schröder, Kirchenregiment, S. 338
Anm. 31.
14 In Möhringen war 1533 Ulrich Villinger gen. Haselbeck
als Pfarrer tätig, Cramer, Pfarrerbuch III, Nr. 101;
Schröder, Kirchenregiment, S. 405.
15 In Deizisau amtierte 1533 Johann Buzmann als Pfarrer,
siehe Cramer, Pfarrerbuch III, Nr. 65; Schröder,
Kirchenregiment, S. 374.
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ligen sacramenten, deß herrn nachtmals und tauff,
auch mit predigen wie biß anher versehen.
Item, daß gemain gepett soll hinfuro uff den do-
nerstag am morgen gehallten werden, es were dann
in derselbigen wochen ain gepannter feyrtag, unnd
uff den abent durch den, so die tag predig versehen
sollen, ain kurtze predig gehallten werden.
Item die lection zuhallten, soll bey maister Ja-
coben11 steen nach glegenheit furfallender geschefft,
die allso fur und fur zu beharren. Unnd ob jezuzei-
ten obligender geschefft halben dieselbig nit gehall-
ten, daß nichtz destweniger durch den, so morgens
die predig versehen, abents ein kurtze underweisung
uff der cantzel bescheche.
Item, so man hinfuro deß herrn nachtmal hellt,
soll vor deß herrn nachtmal von dem hanndel dess
herren nachtmals ain kurtze ermanung gehallten
und sonsten die articul und gepett, so vor des herrn
nachtmal gepraucht12, uffzogen unnd in das gemain
gepett gericht werdenc
fVon den convocationenf
Ein gemeine convocation soll alle vier wochen ge-
hallten gwerden, darinnen ge- | meine der kirchen
henndel ausgericht, bey welcher convocation zwen,
von ainem ersamen rath erwölt, jederzeit sein sollen,
die allso dann inen, den predicanten, anzeigen sol-
len, wer umb der beganngen laßter willen auszu-
schliessen oder zuversenen sey, und dieselbigen
f-f. Fehlt B.
B: da man gemeine händel der kirchen handeln; dabey
sollen die zween mann von einem raht sein und anzeigen,
ob jemand außzuschliessen oder zu versünen sey, auch
dasselbig helffen außrichten. Ein besondere convocation
sohl gehalten werden der praedicanten alle 8 tage oder
aufs längist zu 14 tagen ain mahl, da soll man von ihrer
lehr und leben handeln. Zween mann sollen von einem
raht verordnet, zu welchen m. Jacob [Otter] einen zu-
gang haben, die auch von den zuchtherrn allweg ein wis-
sen haben, welche zu excommunicirn oder zu reconcilirn
sein, damit dasselbe in den convocationen angezeiget
und gehandelt werde. Es sollen hinfür die convocation
besuchen auch der diaconus pauperum, die pfarrherrn zu
Deyzessau und Möringen. H. Georg Hüttlin und der
[Hans] Schöblin auch zu bevelen, so sie erfordert werden,
deßgleichen h. Heinrich zun Augustinern. Man möcht
Heinricum zun Augustinern und herr Pauln [Liesch] ...
[Text im Umfang von zwei Wörtern zerstört], sie diaconi
wären, einer in der [pfarr, der] ander zun barfüssern, auff
tauffen, auff krancken, ehe zu[bestä]then, auff die er-
mahnung bey der leich und dergleichen zu warten, damit
die praedicanten allein ihres predigen und des nacht-
mahls pflegten. Wo sich zutrüg, etwas offner gemeiner
sachen zu handeln, soll m. Jacob die praedicanten davon
hören und demnach einem ehrs[amen] raht lassen für-
tragen. Es soll sich auch der praedicanten keiner unter-
henndel helffen außrichten. Dergleichen sollen auch
hinfuro alle convocationes besuchen diaconus pau-
perum13, der pfarrer zu Meringen14 und Deitzis-
aw15. Item, ain besonndere convocation soll mit den
predicanten alle acht tag oder uffs lengst in xiiii ta-
gen gehallten und doselbsten von irer lehr, halltens,
lebens und wesens gehanndelt werden.
stehen, wo sich etwas einer mercklichen sachen, die con-
scientzen oder außwendigen wandel oder spän unter den
leuten zutrüg, für sich selbst zu handeln, sondern das-
selbig m. Jacoben anzeigen und mit seinem raht handeln.
Würde sich aber begeben, das m. Jacoben etwan eine
sach fürbracht oder zuhanden käme, die nicht jederman
zu eröffnen und er doch eines beystands nottürfftig, mag
er zu ihme nemen auß den praedicanten, welche und wie-
viel er erachten kan, dem handel gemäß, und also sich
berahtschlagen oder zerlegen nach gelegenheit etc.
11 Jakob Otter, vgl. Cramer, Pfarrerbuch III, Nr. 296;
Schröder, Kirchenregiment, S. 397. Vgl. S. 317
Anm. 68.
12 Vermutlich bezog man sich hier auf die Ulmer Kirchen-
ordnung vom 6. August 1531, siehe oben, S. 124 Nr. 5.
13 Der erste Esslinger Almosenpfleger, Andreas Spengler,
war 1532 angestellt worden, verstarb jedoch bereits vor
dem 1. April 1533, Schröder, Kirchenregiment, S. 338
Anm. 31.
14 In Möhringen war 1533 Ulrich Villinger gen. Haselbeck
als Pfarrer tätig, Cramer, Pfarrerbuch III, Nr. 101;
Schröder, Kirchenregiment, S. 405.
15 In Deizisau amtierte 1533 Johann Buzmann als Pfarrer,
siehe Cramer, Pfarrerbuch III, Nr. 65; Schröder,
Kirchenregiment, S. 374.
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