22a. Gebot der Sonntagsheiligung und Ordnung der Feiertage 1537
22a. Gebot der Sonntagsheiligung und Ordnung der Feiertagea
7. Januar 1537
Uff sontag nach trium regum anno [MD]xxxvii
Nachdem die fursichtigen, ersamen, weisen hern,
burgermeister unnd rath diser loblichen stat Esse-
lingen, in thegliche erfarung khomen, was fur up-
pigkheit und leichtfertigkheit in der aynigung1, so
jeder zeit an den heiligen sontagen gehalten (alda
man allein sich zu herung deß gotes worts solte be-
fleissen und furdern und sonsten alle ander ausser-
liche gerichts ubung und ander geschefften soln zu
ruwe gestelt werden), one underlaß furgangen, ha-
ben ir ersam weißheit zu abschaffung solichs ubels
geordent unnd wollen, das hinfuro die aynigungen
nit meher an den heiligen sontagen, besonder son-
sten in der wochen an dem freitag nach mittag in
der gewonlichen ratstuben sollen gehalten werden.
Darumb, wer vor der aynung zuschaffen, mag sich
hinfuro uff solichen feirtagen, wie er von dem stat-
amman beschiden, fur stattamman und ayniger ver-
fiegen und seine sachen wie recht ausfieren. |150 |
Darnach wiß sich menigklich zurichten.
Deßgleichen, als ir ersam weißheit im anfang nach
abstellung pepstlicher ceremonien neben dem heili-
gen sontag etliche mehr feirtag, als die apostel-,
sanct Johanns deß teffers2 und etliche unsere lieben
frowen tag, zufeirn verordent3, der ursachen, das
man an solichen tagen sich allein zu herung des hei-
ligen gotes wort befleissen und sonsten sich aller up-
piger leichtfertigung unnd zechens solte enthalten.
Dweil aber ein ersamer rath vermerckt, das an so-
lichen feirtagen das gemein volck meher zu offen ze-
chen unnd anderer leichtfertigung dann zuverkhin-
dung des gotlichen worts geneigt, damit dann solich
ubel, so uß dem miessiggang entsteen, abgestelt und
ain jeder zu theglicher arbeit getzogen, hat ein er-
samer rath alle feirtag ausserhalb das deß heiligen
sontags unnd weihenacht tag gentzlich abgeschafft
und will, das der selbigen khainer meher gefeirt, be-
sonder ain jeder sich an solichen tagen zu seiner teg-
lichen arbeit geschickt mache.
Actum sontags nach trium regum anno [MD]xxxvii
a Textvorlage (Handschrift): StadtA Esslingen, Reichs- 1 Einung = Sitzungen des Gerichts, vgl. DRW II,
stadt, F. 10, OB I, p. 149-150. Abdruck: Krabbe/ Sp. 1480.
Rublack, Akten, Nr. 180. 2 24. Juni.
3 Liegt nicht vor.
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22a. Gebot der Sonntagsheiligung und Ordnung der Feiertagea
7. Januar 1537
Uff sontag nach trium regum anno [MD]xxxvii
Nachdem die fursichtigen, ersamen, weisen hern,
burgermeister unnd rath diser loblichen stat Esse-
lingen, in thegliche erfarung khomen, was fur up-
pigkheit und leichtfertigkheit in der aynigung1, so
jeder zeit an den heiligen sontagen gehalten (alda
man allein sich zu herung deß gotes worts solte be-
fleissen und furdern und sonsten alle ander ausser-
liche gerichts ubung und ander geschefften soln zu
ruwe gestelt werden), one underlaß furgangen, ha-
ben ir ersam weißheit zu abschaffung solichs ubels
geordent unnd wollen, das hinfuro die aynigungen
nit meher an den heiligen sontagen, besonder son-
sten in der wochen an dem freitag nach mittag in
der gewonlichen ratstuben sollen gehalten werden.
Darumb, wer vor der aynung zuschaffen, mag sich
hinfuro uff solichen feirtagen, wie er von dem stat-
amman beschiden, fur stattamman und ayniger ver-
fiegen und seine sachen wie recht ausfieren. |150 |
Darnach wiß sich menigklich zurichten.
Deßgleichen, als ir ersam weißheit im anfang nach
abstellung pepstlicher ceremonien neben dem heili-
gen sontag etliche mehr feirtag, als die apostel-,
sanct Johanns deß teffers2 und etliche unsere lieben
frowen tag, zufeirn verordent3, der ursachen, das
man an solichen tagen sich allein zu herung des hei-
ligen gotes wort befleissen und sonsten sich aller up-
piger leichtfertigung unnd zechens solte enthalten.
Dweil aber ein ersamer rath vermerckt, das an so-
lichen feirtagen das gemein volck meher zu offen ze-
chen unnd anderer leichtfertigung dann zuverkhin-
dung des gotlichen worts geneigt, damit dann solich
ubel, so uß dem miessiggang entsteen, abgestelt und
ain jeder zu theglicher arbeit getzogen, hat ein er-
samer rath alle feirtag ausserhalb das deß heiligen
sontags unnd weihenacht tag gentzlich abgeschafft
und will, das der selbigen khainer meher gefeirt, be-
sonder ain jeder sich an solichen tagen zu seiner teg-
lichen arbeit geschickt mache.
Actum sontags nach trium regum anno [MD]xxxvii
a Textvorlage (Handschrift): StadtA Esslingen, Reichs- 1 Einung = Sitzungen des Gerichts, vgl. DRW II,
stadt, F. 10, OB I, p. 149-150. Abdruck: Krabbe/ Sp. 1480.
Rublack, Akten, Nr. 180. 2 24. Juni.
3 Liegt nicht vor.
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