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https://doi.org/10.11588/diglit.30657#0415
26a. Ratsverkündung für den Gebetsgottesdienst 1542
26a. Ratsverkündung für den Gebetsgottesdiensta
17. Dezember 1542
bGepott von wegen deß gemeinen gepettsb
Nach dem die leiff allenthalben unnd sonderlichen
in gantzer cristenheit theutzscher nacion seer be-
schwerlichen unnd sorgklichen, das auch dise statt
Esselingen unnd der selbigen gemeiner burgerschafft
ain besonderer schwerer lasterc, wie nu meher lange
zeit scheinbarlichen geschend, uff dem halß ligt1,
darumben dann von grossen nothen sein will, zu
Got, dem almechtigen, als den wir durch unser boß,
lasterliche unnd sundlich leben unnd weßen zum
hochsten erzirnet, unß zukhern, ime zulauffen, umb
vertzeihung unserer sinden sein gotliche gnad unnd
vatterlichen beistand innerlichen unnd hertzlichen
zupitten, welchs dann nit bequemer oder angenemer
kan gescheen dan durch das gemeine cristenliche ge-
pet, wie unßf die heilige schrifft2 unnd der alten,
rechteng, waren kirchen und alten vetter leren unnd
exempel gar herrlichen thond ermanen, wie es dann
auch also diser zeit bey unnsern lieben herrnn, pfarr-
hern unnd kirchendienern im heiligen Gottes wort
mit und neben unnß fur nutz unnd gut angesehen,
das alwegen am sontag nach essens die gantze ge-
meind alhie in der pfarkirchen3 bey ainander cri-
a Textvorlage A (Handschrift): StadtA Esslingen, Reichs-
stadt, F. 10, OB I, p. 223-224. Textvorlage B (Hand-
schrift): StaatsA Ludwigsburg B 169, Bü 36b, fol. 13.
Abdruck: Krabbe/Rublack, Akten, Nr. 185. Dort
datiert auf 24. Dezember.
b-b Fehlt B.
c B: last.
d B: gesehen.
e B: lesterlich.
stenlichen versamelt unnd den almechtigen Got mit
ainhelligem gepett treulichen anruffen und bitten,
alleß unser ob- und anliegen gnedigklichen und vät-
terlichen abzuwenden.
Damit nun kheiner |224| diser statt burger, un-
derthan oder verwanten sich der unwissennheit di-
ses cristenlichen vorhabens khinde oder mege ent-
schuldigen, so thut ain ersamer rath alle der selbigen
verwanten mit grossem ernst vätterlichen ermanen
und will, das ein jeder, niemants außgenommen,
sich an den sontagen zu solichem cristenlichem ge-
meinem gepet verfiegen, auch ain jeder haußvatter
und -muter ire khinder und ehehalten mit grossem
ernst und vleiss zu solichem gemeinem gepett welle
vermegen unnd weisen unnd sich niemants under
solichem gemeinem gepett am marckt, auff den plet-
zen, wisenh oder andern orten welle finden oder be-
tretten lassen, besonder solichem gemeinem gepett
mit allem ernst und vleiss cristenlich und treulich
obligen bey ernstlicher straff eins ersamen rats.
iPublicatum sontags vor Thome anno [MDjxxxxiii
f B: unß dan.
g Fehlt B.
h B: wasen.
i-i Fehlt B.
1 Vgl. S. 392 Anm. 1.
2 Vgl. Mt 7,7-8; Mk 11,24.
3 Pfarrkirche St. Dionysius.
395
26a. Ratsverkündung für den Gebetsgottesdiensta
17. Dezember 1542
bGepott von wegen deß gemeinen gepettsb
Nach dem die leiff allenthalben unnd sonderlichen
in gantzer cristenheit theutzscher nacion seer be-
schwerlichen unnd sorgklichen, das auch dise statt
Esselingen unnd der selbigen gemeiner burgerschafft
ain besonderer schwerer lasterc, wie nu meher lange
zeit scheinbarlichen geschend, uff dem halß ligt1,
darumben dann von grossen nothen sein will, zu
Got, dem almechtigen, als den wir durch unser boß,
lasterliche unnd sundlich leben unnd weßen zum
hochsten erzirnet, unß zukhern, ime zulauffen, umb
vertzeihung unserer sinden sein gotliche gnad unnd
vatterlichen beistand innerlichen unnd hertzlichen
zupitten, welchs dann nit bequemer oder angenemer
kan gescheen dan durch das gemeine cristenliche ge-
pet, wie unßf die heilige schrifft2 unnd der alten,
rechteng, waren kirchen und alten vetter leren unnd
exempel gar herrlichen thond ermanen, wie es dann
auch also diser zeit bey unnsern lieben herrnn, pfarr-
hern unnd kirchendienern im heiligen Gottes wort
mit und neben unnß fur nutz unnd gut angesehen,
das alwegen am sontag nach essens die gantze ge-
meind alhie in der pfarkirchen3 bey ainander cri-
a Textvorlage A (Handschrift): StadtA Esslingen, Reichs-
stadt, F. 10, OB I, p. 223-224. Textvorlage B (Hand-
schrift): StaatsA Ludwigsburg B 169, Bü 36b, fol. 13.
Abdruck: Krabbe/Rublack, Akten, Nr. 185. Dort
datiert auf 24. Dezember.
b-b Fehlt B.
c B: last.
d B: gesehen.
e B: lesterlich.
stenlichen versamelt unnd den almechtigen Got mit
ainhelligem gepett treulichen anruffen und bitten,
alleß unser ob- und anliegen gnedigklichen und vät-
terlichen abzuwenden.
Damit nun kheiner |224| diser statt burger, un-
derthan oder verwanten sich der unwissennheit di-
ses cristenlichen vorhabens khinde oder mege ent-
schuldigen, so thut ain ersamer rath alle der selbigen
verwanten mit grossem ernst vätterlichen ermanen
und will, das ein jeder, niemants außgenommen,
sich an den sontagen zu solichem cristenlichem ge-
meinem gepet verfiegen, auch ain jeder haußvatter
und -muter ire khinder und ehehalten mit grossem
ernst und vleiss zu solichem gemeinem gepett welle
vermegen unnd weisen unnd sich niemants under
solichem gemeinem gepett am marckt, auff den plet-
zen, wisenh oder andern orten welle finden oder be-
tretten lassen, besonder solichem gemeinem gepett
mit allem ernst und vleiss cristenlich und treulich
obligen bey ernstlicher straff eins ersamen rats.
iPublicatum sontags vor Thome anno [MDjxxxxiii
f B: unß dan.
g Fehlt B.
h B: wasen.
i-i Fehlt B.
1 Vgl. S. 392 Anm. 1.
2 Vgl. Mt 7,7-8; Mk 11,24.
3 Pfarrkirche St. Dionysius.
395